Es bleibt ein schmaler Grat zwischen Hoffen und Bangen, auf dem sich die Börsen in diesen Tagen bewegen. Die Rally seit Jahresbeginn verleitet diejenigen zu Gewinnmitnahmen, die nicht weiter abhängig von den Taktikspielchen eines US-Präsidenten im Handelskonflikt sein wollen. Die anderen wiederum reizt die Aussicht auf weitere Kursgewinne, wenn doch eines Tages überraschend weißer Rauch in Washington oder Peking aufsteigt, weil ein Abkommen gefunden und unterschrieben wurde. 
 
Man darf bei alledem nicht vergessen, dass aufgrund mickriger oder gar negativer Zinsen am Anleihemarkt die Alternativen zu Aktien nicht gerade auf der Straße liegen. Und so starren die Investoren weiter unvermindert auf den Twitter-Account des US-Präsidenten und die Ticker der chinesischen Nachrichtenagenturen. Zuletzt war von Trump zu hören, dass es immer noch gute Chancen für einen Handelsvertrag mit China gebe. Und sollte es zu einem solchen kommen, würde auch Huawei Teil des Deals. So weit, so gut – aber das bevorstehende Wochenende ist lang und bietet jede Menge Unsicherheit auch im Hinblick auf die Europawahl und das politische Chaos in London.
 
Was zu beobachten ist, dass absolut gesehen noch kein Verkauf von Aktien in großem Stil erfolgt, sondern lediglich das Kapital zwischen den Sektoren rotiert - weg von Aktien von Unternehmen, die etwas mit China zu tun haben, und Technologieaktien will derzeit auch niemand. Aber es gibt Sektoren, die jetzt profitieren: Immobilien, REITs, Gesundheit, vornehmlich defensive Sektoren werden von den Anlegern angesteuert. Das Geld bleibt also zu einem Großteil im Markt und das ist ein gutes Zeichen.
 
Wenn allerdings die jüngst verkündeten Strafzölle in Kraft treten und Trump diese dann noch auf alle anderen Güter ausweitet, dann werden viele Unternehmen ihre Gewinnerwartungen für das zweite Halbjahr kappen müssen. Geht dann die Bereitschaft der Anleger, hohe Aktienbewertungen zu tragen, zurück, können die Börsen schnell zehn oder 15 Prozent tiefer stehen. Rutscht die Weltwirtschaft dann noch in eine Rezession, würde es noch schlimmer. 
 
Aber soweit ist es noch nicht, der Deutsche Aktienindex kann die 12.000er Marke noch halten. Der Markt hat jetzt die 12.026 Punkte als Widerstand vor sich. Scheitert der Rückeroberungsversuch, droht ein Abrutschen zunächst bis in die Region um 11.800 Punkte. Darunter könnte sich der Abwärtsdruck verstärken.

Die Inhalte dieses Marktkommentars dienen lediglich der allgemeinen Information. Sie stellen keine unabhängige Finanzanalyse und keine Finanz- oder Anlageberatung dar. Sie sollten nicht als maßgebliche Entscheidungsgrundlage für eine Anlageentscheidung herangezogen werden. Die Inhalte sind niemals dahingehend zu verstehen, dass CMC Markets den Erwerb oder die Veräußerung bestimmter Finanzinstrumente, einen bestimmten Zeitpunkt für eine Anlageentscheidung oder eine bestimmte Anlagestrategie für eine bestimmte Person empfiehlt oder für geeignet hält. Insbesondere berücksichtigen die Inhalte nicht die individuellen Anlageziele oder finanziellen Umstände des einzelnen Investors. Die in den Inhalten wiedergegebenen Bewertungen, Schätzungen und Prognosen reflektieren die subjektive Meinung des jeweiligen Autors bzw. der jeweils zitierten Quelle, können jederzeit Änderungen unterliegen und erfolgen ohne Gewähr. In jedem Fall haftet CMC Markets nicht für Verluste, welche Sie direkt oder indirekt durch eine Anlageentscheidung erleiden, die Sie aufgrund der Inhalte getroffen haben. Ausdrücklich weisen wir auf die bei vielen Anlageformen bestehenden erheblichen Risiken hoher Wertverluste hin. Insbesondere CFDs unterliegen Kursschwankungen. Ihr Verlustrisiko ist unbestimmbar und kann Ihre Einlagen in unbegrenzter Höhe übersteigen. Verluste können auch Ihr sonstiges Vermögen betreffen. Dieses Produkt eignet sich nicht für alle Investoren. Stellen Sie daher bitte sicher, dass Sie die damit verbundenen Risiken verstehen und lassen Sie sich gegebenenfalls von dritter Seite unabhängig beraten. Sie sollten auch unsere Risikowarnungen für CFDs lesen. Anlageerfolge in der Vergangenheit garantieren keine Erfolge in der Zukunft.

Neueste Analysen


Neueste Analysen

Autor wählen

XRP unter Druck: Trotz ETF-Zuflüssen rutscht Ripple weiter ab

XRP unter Druck: Trotz ETF-Zuflüssen rutscht Ripple weiter ab

Ripple (XRP) setzt seine Talfahrt fort und fällt am Dienstag unter die Marke von 1,90 US-Dollar, während sich der Gegenwind am Kryptomarkt verstärkt. Die negative Marktstimmung hält an, obwohl die Zuflüsse in XRP-Spot-ETFs zuletzt deutlich zugelegt haben.

Shiba Inu unter Verkaufsdruck: Kurs droht Abrutschen auf Jahrestiefs

Shiba Inu unter Verkaufsdruck: Kurs droht Abrutschen auf Jahrestiefs

Der Preis von Shiba Inu (SHIB) bleibt unter Druck und notiert am Mittwoch unter 0,0000070 US-Dollar, da die bärische Dynamik weiterhin den breiten Kryptomarkt dominiert. On-Chain- und Derivatedaten untermauern die negative Stimmung, während die technische Analyse auf eine tiefere Korrektur mit Zielrichtung der Jahrestiefs hindeutet.

XLM unter Druck: Schwache Derivatedaten deuten auf Kursrutsch unter 0,20 Dollar hin

XLM unter Druck: Schwache Derivatedaten deuten auf Kursrutsch unter 0,20 Dollar hin

Der Kurs von Stellar (XLM) notiert am Mittwoch zum Zeitpunkt der Erstellung unter 0,22 US-Dollar, nachdem es der Kryptowährung zu Wochenbeginn nicht gelungen war, oberhalb des wichtigen Widerstands zu schließen. Der Abwärtsdruck nimmt weiter zu: Das Open Interest sinkt, während die Wetten auf fallende Kurse zulegen. Aus technischer Sicht deutet die Kursentwicklung darauf hin, dass XLM weiter nachgeben und unter die Marke von 0,20 Dollar rutschen könnte.

Top-Krypto-Verlierer: NIGHT, PUMP, TAO – Altcoins stürzen kurz vor den Feiertagen ab

Top-Krypto-Verlierer: NIGHT, PUMP, TAO – Altcoins stürzen kurz vor den Feiertagen ab

Midnight, Pump.fun und Bittensor führen die Verluste der letzten 24 Stunden an, während der breitere Kryptowährungsmarkt zurückgeht. Die unter Druck stehenden Altcoins riskieren weitere Verluste, da der Verkaufsdruck kurz vor den Feiertagen steigt.

Forex Today: US-BIP-Daten werden die Marktbewegungen vor den Feiertagen antreiben

Forex Today: US-BIP-Daten werden die Marktbewegungen vor den Feiertagen antreiben

Der US-Dollar (USD) hat Schwierigkeiten, Nachfrage zu finden, nachdem er am Montag große Verluste gegenüber seinen wichtigsten Rivalen erlitten hat. Die Anleger warten auf die Daten zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) des dritten Quartals aus den USA, bevor die Handelsvolumina vor den Weihnachtsferien abnehmen.

MAJORS

Wirtschaftsindikatoren

Nachrichten