Genau drei Wochen ist die Rally im Deutschen Aktienindex alt. Nach den Drohnenangriffen auf eine Ölraffinerie in Saudi-Arabien wird sie nun einem ersten Belastungstest unterzogen. Aus Angst vor Lieferengpässen springen die Ölpreise nach oben und werden damit zunächst einmal zu einer Belastung für eine mögliche Erholung der Weltwirtschaft, auf die die Investoren nach den zuletzt versöhnlichen Tönen im Handelsstreit zwischen den USA und China gesetzt hatten.
Viel stärker allerdings dürfte sich eine weitere Eskalation der Lage im Nahen Osten auf die Börse auswirken. Die Tatsache aber, dass sowohl die Ölpreise von ihren über Nacht erreichten Höchstständen wieder zurückgekommen sind und sich auch die Abschläge an den Aktienmärkten zum Wochenstart in Grenzen halten, zeigt, dass die Investoren eine Eskalation bis hin zu einer militärischen Auseinandersetzung in dieser Region noch nicht in die Kurse einpreisen. Ihr Blick ist jetzt auf die Reaktion der USA, aber auch anderer großer Nationen auf die Anschläge gerichtet. Noch sind die Täter nicht bekannt. Schiitische Huthi-Rebellen im benachbarten Jemen haben sich zwar dazu bekannt, die USA sehen aber eher den Iran als Drahtzieher hinter dem Angriff.
Dass der Nahe Osten ein Pulverfass ist, ist bekannt. Es scheint hier die Bereitschaft von einigen zu geben, die Wunde in den Finger des Westens zu legen, indem gezielt die Ölindustrie angegriffen wird. Auf die Entführungen von Tankern in der Straße von Hormuz folgt jetzt ein Anschlag ins Herz der Ölindustrie. Was die Börse jetzt auf keinen Fall gebrauchen kann, sind weiter steigende Ölpreise. Das würde die zurückgekehrten Hoffnungen auf einen konjunkturellen Aufschwung im Keim ersticken. Zum jetzigen Zeitpunkt allerdings schon wieder von Ölpreisen über 100 US-Dollar zu sprechen, kann noch als Panikmache bezeichnet werden.
Für die Aktienmärkte und speziell für den Deutschen Aktienindex ist es nun wichtig, dass dieser 12.294 Punkte als Unterstützung weiterhin bestätigen kann und das Niveau nicht unterschreitet. Ein Rutsch unter diese Marke dürfte die Rally zunächst beenden und statt neuer Jahreshochs eher die psychologische Barriere 12.000 wieder in den Blickpunkt rücken. Aber noch ist es nicht soweit, die Lage am Öl- und Aktienmarkt hat sich nach einem ersten Schock zunächst wieder beruhigt.
Charts zu den heutigen Themen am Finanzmarkt, weitere Videos und Marktkommentare von Jochen Stanzl finden Sie im Laufe des Tages auf cmcmarkets.com.
Sie wollen sofort benachrichtigt werden, wenn etwas an der Börse passiert? Eröffnen Sie ein Demo-Konto und aktivieren Sie die "push notifications"!
Die Inhalte dieses Marktkommentars dienen lediglich der allgemeinen Information. Sie stellen keine unabhängige Finanzanalyse und keine Finanz- oder Anlageberatung dar. Sie sollten nicht als maßgebliche Entscheidungsgrundlage für eine Anlageentscheidung herangezogen werden. Die Inhalte sind niemals dahingehend zu verstehen, dass CMC Markets den Erwerb oder die Veräußerung bestimmter Finanzinstrumente, einen bestimmten Zeitpunkt für eine Anlageentscheidung oder eine bestimmte Anlagestrategie für eine bestimmte Person empfiehlt oder für geeignet hält. Insbesondere berücksichtigen die Inhalte nicht die individuellen Anlageziele oder finanziellen Umstände des einzelnen Investors. Die in den Inhalten wiedergegebenen Bewertungen, Schätzungen und Prognosen reflektieren die subjektive Meinung des jeweiligen Autors bzw. der jeweils zitierten Quelle, können jederzeit Änderungen unterliegen und erfolgen ohne Gewähr. In jedem Fall haftet CMC Markets nicht für Verluste, welche Sie direkt oder indirekt durch eine Anlageentscheidung erleiden, die Sie aufgrund der Inhalte getroffen haben. Ausdrücklich weisen wir auf die bei vielen Anlageformen bestehenden erheblichen Risiken hoher Wertverluste hin. Insbesondere CFDs unterliegen Kursschwankungen. Ihr Verlustrisiko ist unbestimmbar und kann Ihre Einlagen in unbegrenzter Höhe übersteigen. Verluste können auch Ihr sonstiges Vermögen betreffen. Dieses Produkt eignet sich nicht für alle Investoren. Stellen Sie daher bitte sicher, dass Sie die damit verbundenen Risiken verstehen und lassen Sie sich gegebenenfalls von dritter Seite unabhängig beraten. Sie sollten auch unsere Risikowarnungen für CFDs lesen. Anlageerfolge in der Vergangenheit garantieren keine Erfolge in der Zukunft.
Neueste Analysen
Autor wählen

Ripple plant Milliarden-Coup: Kommt jetzt der große XRP-Schub?
Ripple Labs steht offenbar kurz vor einem gewaltigen Schritt, der die Zukunft von XRP neu definieren könnte.

Solana fällt trotz Millionen-Kauf durch DeFi Development Corp um 5 Prozent
Solana (SOL) hat am Donnerstag trotz eines Großkaufs durch die DeFi Development Corporation (DFDV) um 5 Prozent nachgegeben. Das Unternehmen erwarb 86.307 SOL zu einem Preis von 110,91 US-Dollar je Token und überschritt damit erstmals die Marke von 2,1 Millionen SOL in seinen Beständen.

JPMorgan: Krypto-Abverkauf vor allem von „Krypto-Natives“ ausgelöst
Laut Analysten von JPMorgan wurde der jüngste Einbruch am Kryptomarkt vor allem von Krypto-nativen Investoren ausgelöst, während institutionelle Produkte nur geringfügig betroffen waren.

Dogecoin, Shiba Inu und Pepe zeigen bärisches Potenzial
Meme-Münzen wie Dogecoin (DOGE), Shiba Inu (SHIB) und Pepe (PEPE) sind einem stärkeren Korrekturrisiko ausgesetzt, da der breitere Kryptowährungsmarkt schwächer wird. Der Rückgang in den letzten drei Tagen hat die Top-Meme-Münzen an den Rand einer Klippe getrieben, da die Unterstützungsniveaus zu Linien im Sand werden.

Forex Today: Märkte warten auf Kommentare der Zentralbanker, Gold erreicht erneut Rekordhoch
Gold setzte seinen Rekordlauf früh am Donnerstag mit einem neuen Allzeithoch von über 4.240 USD fort, nachdem es am Mittwoch um mehr als 1,5% gestiegen war. Während die Märkte in der europäischen Sitzung stabilisieren, korrigiert XAU/USD nach unten, bleibt jedoch über 4.200 USD. Da die US-Regierung aufgrund der Schließung die Veröffentlichung von US-Daten verschiebt, werden die Anleger in der zweiten Tageshälfte genau auf die Kommentare der Zentralbanker achten.