Die Konjunkturdaten aus China waren erneut eine Enttäuschung. Nach Indikatoren, die auf einen verlässlichen wirtschaftlichen Aufschwung im Reich der Mitte hindeuten, sucht man weiter vergebens. Wenn sich aber auf der anderen Seite bei der US-Notenbank Fed die Anzeichen für eine geldpolitische Wende verdichten, muss die Regierung in Peking nicht mehr fürchten, dass es wegen des starken Dollars zu einem Absturz der eigenen Währung kommt. Sie hat dann ebenfalls den geldpolitischen Spielraum, etwas mehr in Richtung Stimulierung des Wachstums zu tun. Eine Zinswende in den USA wäre höchstwahrscheinlich auch eine Wende in der Wirtschafts- und Geldpolitik in China. Bisher waren der Regierung in Peking wegen der straffen Geldpolitik der Fed die Hände gebunden.

Der Deutsche Aktienindex setzt seine Rally weiter fort. Kleinste Korrekturen werden zum Kauf genutzt. Sehr viel Geld ist noch an den Seitenlinien geparkt, das investiert werden muss. Auch wenn dieser unaufhörliche Kursanstieg vielen übertrieben vorkommt, bekommen die Leerverkäufer keinen Fuß in die Tür. Verschnaufpausen und kleine Korrekturmuster scheitern einfach an der Tatsache, dass es im Moment einfach viel mehr Käufer und kaum Verkäufer von Aktien gibt. Der Lackmustest steht am Freitag mit der Rede von Fed-Chef Jerome Powell an. Die Hoffnung ist groß, dass er den lang ersehnten geldpolitischen Blankoscheck ausstellen und ein Ende der Leitzinsanhebungen ankündigen wird.

Heute steht die Veröffentlichung des Werts der privaten Konsumausgaben in den USA an. Dieser Indikator ist einer der favorisierten Kennzahlen der Federal Reserve zur Bestimmung der Inflation. Er wird bei 0,2 Prozent erwartet und die Märkte dürften nichts höheres als diesen Wert tolerieren. So hoch sind die Erwartungen und so niedrig ist die Fehlertoleranz bei den hohen Aktienkursen geworden.

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