Mitte Mai übersprang der DAX in seiner Erholung nach dem Zollcrash erstmals die Marke von 24.000 Punkten und setzte damit seinen spektakulären und nun schon drei Jahre andauernden Bullenmarkt fort. Dass hier erst einmal die Tausender-Besteigung enden und der Markt in eine sechsmonatige Seitwärtsbewegung übergehen würde, hätten sicherlich nur die wenigsten gedacht. Und doch dauert die gesunde Konsolidierung nach einer Verdopplung vom Tief Ende 2022 bei 12.000 Zählern heute noch an.
Auch im heutigen Tagesverlauf notierte der Markt mal darüber, mal darunter, um am Ende dann doch wieder der aktuell dominierenden Abwärtstendenz in Richtung 23.800 Punkte zu folgen. Selbst die überwiegend guten Quartalszahlen von acht der 40 DAX-Unternehmen konnten nicht für den nötigen Befreiungsschlag nach oben sorgen. Dabei sollten vor allem die Zahlen der DHL Group den Anlegern Mut machen. Denn der Logistikriese musste zwar wegen der handelspolitischen Unwägbarkeiten Einbußen beim Umsatz hinnehmen, unter dem Strich aber verdiente der Konzern mehr als von den Analysten erwartet. Die Aktie schoss um acht Prozent nach oben und kämpfte mit Zalando um die Pole Position.
Der Online-Händler konnte zwar nicht mit großen Überraschungen aufwarten, dafür aber waren wohl in diesem Jahr und bei einer beinahe Halbierung des Aktienkurses alle schlechten Nachrichten eingepreist. Somit reichte heute eine Bestätigung der Erwartungen und auch der Jahresprognose aus, um Schnäppchenjäger auf den Plan zu rufen.
Für den Highflyer und Kriegsprofiteur Rheinmetall wachsen die Bäume zunächst auch nicht weiter in den Himmel. Zwar wird Rüstung allerorten und erst recht hierzulande gebraucht, doch die Politik zögert bei der Auftragsvergabe, was das mögliche Wachstum bremst. Die Aktie konsolidiert wie der DAX seit dem Sommer in einer Seitwärtsspanne, hat sich zuvor aber auch mehr als verdreifacht und ist damit zum Indexschwergewicht avanciert. Füllen sich hier die Auftragsbücher wieder, könnte das auch im Index für die nötige Dynamik sorgen, um den einen Tausender endlich hinter sich zu lassen und den nächsten erstmals zu besteigen.
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