- GBP/JPY schwächt sich, da Risikoaversion den japanischen Yen trotz positiver UK-BIP-Daten stärkt.
- UK Q1 BIP übertrifft die Prognosen, aber die Vorsicht der BoE dämpft die Stärke des Pfunds.
- Hawkische Äußerungen der BoJ und starker japanischer PPI erhöhen die Erwartungen an Zinserhöhungen vor der BIP-Veröffentlichung.
GBP/JPY steht am Donnerstag unter Druck, da die Nachfrage nach sicheren Anlagen zu einer erneuten Stärke des japanischen Yens (JPY) führt.
Trotz stärker als erwarteter BIP-Daten des Vereinigten Königreichs (UK) hat das britische Pfund (GBP) Schwierigkeiten, an Fahrt zu gewinnen, da die Risikoaversion aufgrund eskalierender geopolitischer Spannungen, nachlassendem Optimismus in den US-chinesischen Handelsverhandlungen und divergierenden Signalen der Zentralbanken zunimmt.
Zum Zeitpunkt der Erstellung liegt das Paar um 0,5% im Minus bei 193,70, während die Händler ihren Fokus auf den vorläufigen BIP-Bericht Japans für das erste Quartal richten, der um 23:50 GMT fällig ist und den jüngsten hawkischen Kurs der Bank of Japan (BoJ) verstärken oder in Frage stellen könnte.
UK BIP übertrifft die Erwartungen, aber BoE warnt vor potenziellen Gegenwinden
Das britische Amt für nationale Statistiken (ONS) veröffentlichte am Donnerstag die vorläufigen Daten zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) für das erste Quartal und stellte fest, dass die Wirtschaft um 0,7% im Vergleich zum Vorquartal wuchs und damit die Konsensprognose von 0,6% übertraf, was das schnellste Wachstum seit einem Jahr darstellt.
Dennoch warnen Ökonomen trotz der positiven Überraschung beim Wachstum im ersten Quartal, dass das Momentum möglicherweise nicht aufrechterhalten werden kann. Die Bank of England (BoE) bleibt in ihrer Prognose zurückhaltend und hält an einer BIP-Prognose von nur 1,0% für das gesamte Jahr fest, da die Wirtschaft mit Gegenwinden durch hohe Zinssätze, schwächere globale Handelsströme und straffere fiskalische Bedingungen konfrontiert ist.
BoJ signalisiert Kurswechsel, da Inflationsdaten hawkische Tendenz unterstützen
Am Dienstag signalisierte der stellvertretende Gouverneur der BoJ, Shinichi Uchida, einen möglichen Kurswechsel in der Geldpolitik der Zentralbank und erklärte im Parlament, dass "die zugrunde liegende Inflation Japans und die mittelfristigen bis langfristigen Inflationserwartungen voraussichtlich vorübergehend stagnieren werden. Aber selbst in dieser Zeit wird erwartet, dass die Löhne weiter steigen, da der Arbeitsmarkt in Japan sehr angespannt ist."
Er fügte hinzu, dass Unternehmen voraussichtlich steigende Arbeits- und Transportkosten an die Verbraucher weitergeben werden, was den Inflationsdruck verstärkt. Diese Äußerungen deuten darauf hin, dass die BoJ die Grundlagen für weitere Zinserhöhungen legt, wenn sich die wirtschaftlichen Bedingungen weiterhin mit ihren Prognosen decken.
Der japanische Erzeugerpreisindex (PPI) für April, der am Mittwoch veröffentlicht wurde, stieg um 4,0% im Jahresvergleich und bestätigte damit Uchidas Kommentare und erhöhte die Wahrscheinlichkeit weiterer Straffungen. Die Märkte warten nun auf die vorläufigen BIP-Zahlen Japans, bei denen eine Schrumpfung um 0,1% prognostiziert wird.
Risk-off-Stimmung und Japans BIP im Fokus für die nächste Bewegung von GBP/JPY
Die globalen Märkte befinden sich weiterhin in einer defensiven Haltung angesichts anhaltender Unsicherheiten über die US-chinesischen Handelsverhandlungen und breitere geopolitische Spannungen. Diese Risikoaversion hat die Nachfrage nach traditionellen sicheren Anlagen wie dem japanischen Yen angeheizt und übt Druck auf GBP/JPY aus.
Mit der bevorstehenden Veröffentlichung des japanischen BIPs könnte eine stärker als erwartete Zahl die hawkische Haltung der BoJ verstärken und die Verluste von GBP/JPY beschleunigen, was das Paar möglicherweise in Richtung Unterstützung bei 190,00 treiben könnte. Umgekehrt könnte eine negative Überraschung kurzfristige Erleichterung für das Pfund bieten. Abgesehen von einem klaren Kurswechsel der BoJ bleibt die kurzfristige Tendenz bei GBP/JPY nach unten gerichtet, geprägt von der Risikostimmung und sich ändernden geldpolitischen Dynamiken.
Risikostimmung FAQs
Die Begriffe „Risk-on“ und „Risk-off“ beschreiben die Risikobereitschaft der Anleger. In einer „Risk-on“-Phase sind Investoren bereit, in risikoreichere Anlagen zu investieren, während sie in einer „Risk-off“-Phase sicherere Anlagen bevorzugen.
In „Risk-on“-Phasen steigen die Aktienmärkte, und auch Rohstoffe – abgesehen von Gold – gewinnen an Wert, da sie von einem positiven Wachstumsausblick profitieren. Währungen von rohstoffexportierenden Ländern sowie Kryptowährungen legen zu. In „Risk-off“-Zeiten gewinnen Staatsanleihen an Wert, Gold steigt, und sichere Währungen wie der Japanische Yen, der Schweizer Franken und der US-Dollar werden bevorzugt.
Währungen von rohstoffreichen Ländern wie Australien, Kanada und Neuseeland profitieren in Phasen der Risikobereitschaft („Risk-on“), da Rohstoffe in Zeiten wirtschaftlicher Expansion tendenziell im Preis steigen.
Die Währungen, die in Phasen von „Risk-off“-Stimmungen typischerweise an Wert gewinnen, sind der US-Dollar (USD), der japanische Yen (JPY) und der Schweizer Franken (CHF). Der US-Dollar profitiert in Krisenzeiten von seiner Rolle als Weltreservewährung, da Investoren vermehrt US-Staatsanleihen kaufen, die als besonders sicher gelten. Dies liegt daran, dass es als unwahrscheinlich angesehen wird, dass die größte Volkswirtschaft der Welt zahlungsunfähig wird. Der Yen verzeichnet durch die hohe Nachfrage nach japanischen Staatsanleihen Zuwächse, da ein Großteil dieser Anleihen von inländischen Investoren gehalten wird, die selbst in Krisenzeiten kaum Verkaufsdruck erzeugen. Der Schweizer Franken wird aufgrund strenger Bankgesetze, die den Kapitalschutz verbessern, als sicherer Hafen betrachtet.
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Das sollten Sie am Freitag, den 14. November, im Blick behalten:
Der europäische Wirtschaftskalender wird eine Revision der BIP- und Beschäftigungsänderungsdaten für die Eurozone im dritten Quartal enthalten. In der zweiten Tageshälfte werden die Anleger besonders auf die Kommentare von Vertretern der Federal Reserve (Fed) achten.