Einem Bericht des Nachrichtendienstes Bloomberg zufolge stieg der Uranpreis gegen Ende vergangener Woche auf den höchsten Wert seit dem Fukushima-GAU im Jahr 2011. Auslöser für diese Entwicklung seien potenzielle Sanktionen gegen Russland, die sich auf den Markt, in dem das Angebot bereits knapp sei, deutlich auswirken könnten.
Dem Bericht zufolge erreichte der Uranpreis laut Daten von UxC am vergangenen Donnerstag 59,75 USD pro Pfund und damit den höchsten Stand seit März 2011, als die Kernschmelze in der Fukushima Dai-Ichi-Anlage dazu führte, dass alle japanischen Atomkraftwerke stillgelegt wurden. Das wiederum führte zu einem Nachfrageeinbruch bei Uran, dem Brennstoff für Nuklearreaktoren.
Wie es nun hieß, denke das Weiße Haus über Sanktionen gegen die staatliche russische Atomgesellschaft Rosatom Corp. nach, was die Sorgen um die Unterbrechung der russischen Uranexporte erhöhte. Rosatom und deren Tochtergesellschaften sind für 35% der weltweiten Urananreicherung und Russland war 2020 für 16,5% der Uranimporte in die USA verantwortlich, hieß es. Angesichts dessen glaubt man bei UxC nicht, dass der „Aufwärtsdruck“ auf die Uranpreise so bald abebben wird.
Schon in den letzten Monaten wies der Spotpreis für Uran eine steigende Tendenz auf, was auch damit zu tun hatte, dass der Sprott Physical Uranium Trust aggressiv physische Bestände des Materials aufkaufte. Allein im vergangenen Monat habe der Fonds seine Bestände um 10% ausgeweitet, hieß es.
Dem Bericht zufolge erscheint es allerdings unwahrscheinlich, dass sich ein tatsächlicher Uranengpass entwickelt, der dazu führen würde, dass Atomkraftwerke ihre Energieproduktion reduzieren müssen – selbst wenn das russische Angebot vom Markt verschwinden würde. Laut einem Unternehmenssprecher könnte zum Beispiel die kanadische Cameco Corp. (WKN 882017), einer der größten Uranproduzenten der Welt, ihren Ausstoß hochfahren, sollte der Uranpreis so weit steigen, dass eine zusätzliche Produktion längerfristig gerechtfertigt sei.
Auch von der World Nuclear Association hieß es, dass erhebliches Potenzial bestehe, die Uranproduktion außerhalb Russlands zu erhöhen. Zudem würden Atomkraftwerke in der Regel ausreichend Brennstoff vorrätig halten, um mindestens ein Jahr und in einigen Fällen wesentlich länger, zurechtzukommen.
Insbesondere falls die positive Preisentwicklung länger anhalten sollte, könnte das auch auf den Explorationssektor durchschlagen. Goldinvest.de beobachtet in diesem Zusammenhang schon länger die kanadische Searchlight Resources (TSXV: SCLT; FRA: 2CC2), die Ende vergangenen Jahres eine überraschende, hochgradige Uranentdeckung von ihrem Kulyk Lake-Projekt meldete. Wir sind gespannt auf die nächsten Nachrichten von Searchlight in dieser Hinsicht.
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