Der Goldpreis notiert aktuell knapp über 2.700 US-Dollar – ein Niveau, das zuletzt vor fünf Wochen erreicht wurde. Diese Stärke zeigt sich besonders im asiatischen Handel am Donnerstagmorgen, wo Käufer die Marke erneut ins Visier nehmen. Doch die entscheidende Frage ist: Kann sich der Aufwärtstrend fortsetzen? Der Fokus richtet sich jetzt auf die anstehenden US-Wirtschaftsdaten, die den nächsten Schub auslösen könnten.
Inflationsdaten treiben Zinssenkungshoffnungen und Goldpreis an
Die jüngst veröffentlichten Inflationsdaten aus den USA haben die Spekulationen über mögliche Zinssenkungen durch die Federal Reserve erneut angeheizt. Dies hat sowohl den US-Dollar geschwächt als auch die Renditen von US-Staatsanleihen zurückgehen lassen – beides Faktoren, die den Goldpreis nach oben treiben.
Der Verbraucherpreisindex (CPI) stieg im Dezember wie erwartet um 2,9 % im Vergleich zum Vorjahr, während der Kern-CPI, der volatile Komponenten wie Energie und Lebensmittel ausschließt, mit 3,2 % leicht unter den Prognosen lag. Auch die Erzeugerpreise (PPI) enttäuschten leicht: Der Jahresanstieg von 3,3 % lag unter den erwarteten 3,4 %, während der Kern-PPI mit 3,5 % YoY ebenfalls hinter den Prognosen zurückblieb.
Diese Zahlen reichten jedoch aus, um den Markt von überzogenen Erwartungen abzubringen, dass die Fed 2024 komplett auf Zinssenkungen verzichten könnte. Mittlerweile preisen Händler mit hoher Wahrscheinlichkeit eine erste Zinssenkung im Juni ein – mit Potenzial für eine weitere Reduzierung im Jahr 2025.
Was den Goldpreis jetzt antreibt
Neben den geldpolitischen Aussichten der Fed gibt es noch weitere Faktoren, die den Goldpreis stützen. Hoffnungen auf Konjunkturmaßnahmen in China sowie ein insgesamt entspannteres Marktumfeld haben die Nachfrage nach sicheren Häfen wie dem US-Dollar gedämpft. Das schwächt den Greenback und spielt dem Goldmarkt in die Karten.
Ein weiterer Faktor sind abnehmende Sorgen über potenziell disruptive Handelszölle, die von der kommenden US-Regierung eingeführt werden könnten. Diese Entwicklung hat die Risikostimmung der Märkte verbessert und den Goldpreis auf neue Höhen getrieben.
Wichtige Daten im Blick: Einzelhandelsumsätze und Jobless Claims
Jetzt richtet sich die Aufmerksamkeit auf weitere US-Daten, die Aufschluss über die wirtschaftliche Lage und die zukünftige Zinspolitik der Fed geben könnten. Insbesondere die Einzelhandelsumsätze für Dezember sowie die wöchentlichen Arbeitslosenanträge stehen im Fokus. Beide Datenpunkte könnten dazu beitragen, den Kurs des Goldpreises über den Januar hinaus zu bestimmen.
Während die Märkte eine Zinspause beim nächsten Treffen der Fed weitgehend eingepreist haben, bleibt der Goldpreis empfindlich gegenüber neuen Spekulationen über mögliche Maßnahmen der US-Regierung – insbesondere im Hinblick auf Handelspolitik und Zölle.
Technische Analyse: Wohin geht der Goldpreis?

Technisch betrachtet sieht die Lage für Goldkäufer derzeit gut aus. Der Ausbruch aus einem symmetrischen Dreiecksmuster in der vergangenen Woche hat den Weg für weitere Kursgewinne geebnet.
- Relative Strength Index (RSI): Der RSI auf Tagesbasis liegt bei etwa 60 und signalisiert, dass der Goldpreis weiterhin bei Rücksetzern gekauft wird.
- Wichtige Widerstände und Unterstützungen: Um eine neue Aufwärtsbewegung zu starten, müsste der Goldpreis die Marke von 2.700 US-Dollar auf Schlusskursbasis überwinden. Sollte dies gelingen, könnte der Weg in Richtung des psychologisch wichtigen Niveaus von 2.750 US-Dollar frei sein. Vorher könnte das Hoch vom 12. Dezember bei 2.726 US-Dollar als Zwischenziel dienen.
Auf der Unterseite liegt die erste Unterstützung beim Tief vom 15. Januar bei 2.670 US-Dollar. Sollte diese Marke fallen, könnte die Zone um 2.640 US-Dollar, wo mehrere gleitende Durchschnitte zusammentreffen, als nächste starke Verteidigungslinie dienen. Ein Bruch darunter würde das Tief vom 6. Januar bei 2.615 US-Dollar ins Spiel bringen.
Fazit: Gold bleibt in einer starken Position
Mit der Kombination aus nachlassendem Inflationsdruck, schwächerem US-Dollar und sinkenden Anleiherenditen bleibt Gold derzeit gut unterstützt. Die technischen Daten sprechen ebenfalls für weitere Kursgewinne, insbesondere wenn die Marke von 2.700 US-Dollar nachhaltig überschritten wird.
Doch die kommende Woche könnte entscheidend werden: Neue Wirtschaftsdaten aus den USA könnten den Markt erneut in Bewegung versetzen. Für Anleger bleibt Gold angesichts der aktuellen Rahmenbedingungen eine interessante Möglichkeit, von Unsicherheiten und schwächerer Geldpolitik zu profitieren. Ein klarer Blick auf die Widerstands- und Unterstützungszonen hilft dabei, die nächsten Schritte besser einzuschätzen.
Es wird alles unternommen, um genaue und vollständige Informationen bereitzustellen. Doch mit den Tausenden zur Verfügung gestellten Dokumenten, die oft innerhalb kurzer Zeit hochgeladen werden, können wir nicht garantieren, dass keine Fehler auftreten. Jede Wiederveröffentlichung oder Weiterverbreitung von FXStreet Inhalten ist ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von FXStreet verboten. Der Handel mit Devisen auf Margin (Verrechnungskonto) trägt ein hohes Risiko und ist möglicherweise nicht für alle Investoren geeignet. Der hohe Hebel kann gegen Sie, sowie für Sie arbeiten. Vor der Entscheidung am Devisenmarkt zu handeln, sollten Sie sorgfältig Ihre Anlageziele, Erfahrung und Risikobereitschaft prüfen. Es besteht die Möglichkeit, dass Sie einen Verlust einiger oder aller Ihrer Investitionen erleiden und deshalb sollten Sie kein Geld investieren, dass Sie sich nicht leisten können zu verlieren. Sie sollten sich aller Risiken bewusst sein, die mit dem Devisenhandel verbunden sind und konsultieren Sie einen unabhängigen Finanzberater, wenn Sie irgendwelche Zweifel haben. Alle Meinungen, Nachrichten, Forschungen, Analysen, Kurse oder andere Informationen, welche diese Informationen enthalten, die von FXStreet, seinen Angestellten, Mitarbeitern oder Partnern bereit gestellt werden, sind als allgemeine Marktkommentare zu verstehen und bieten keine Anlageberatung. FXStreet übernimmt keine Haftung für irgendwelche Verluste oder Schäden, einschließlich, ohne Beschränkung auf entgangene Gewinne, die direkt oder indirekt mit der Verwendung oder im Vertrauen auf diese Informationen entstehen.
Neueste Analysen
Autor wählen
XRP unter Druck: Trotz ETF-Zuflüssen rutscht Ripple weiter ab
Ripple (XRP) setzt seine Talfahrt fort und fällt am Dienstag unter die Marke von 1,90 US-Dollar, während sich der Gegenwind am Kryptomarkt verstärkt. Die negative Marktstimmung hält an, obwohl die Zuflüsse in XRP-Spot-ETFs zuletzt deutlich zugelegt haben.
Shiba Inu unter Verkaufsdruck: Kurs droht Abrutschen auf Jahrestiefs
Der Preis von Shiba Inu (SHIB) bleibt unter Druck und notiert am Mittwoch unter 0,0000070 US-Dollar, da die bärische Dynamik weiterhin den breiten Kryptomarkt dominiert. On-Chain- und Derivatedaten untermauern die negative Stimmung, während die technische Analyse auf eine tiefere Korrektur mit Zielrichtung der Jahrestiefs hindeutet.
XLM unter Druck: Schwache Derivatedaten deuten auf Kursrutsch unter 0,20 Dollar hin
Der Kurs von Stellar (XLM) notiert am Mittwoch zum Zeitpunkt der Erstellung unter 0,22 US-Dollar, nachdem es der Kryptowährung zu Wochenbeginn nicht gelungen war, oberhalb des wichtigen Widerstands zu schließen. Der Abwärtsdruck nimmt weiter zu: Das Open Interest sinkt, während die Wetten auf fallende Kurse zulegen. Aus technischer Sicht deutet die Kursentwicklung darauf hin, dass XLM weiter nachgeben und unter die Marke von 0,20 Dollar rutschen könnte.
Top-Krypto-Verlierer: NIGHT, PUMP, TAO – Altcoins stürzen kurz vor den Feiertagen ab
Midnight, Pump.fun und Bittensor führen die Verluste der letzten 24 Stunden an, während der breitere Kryptowährungsmarkt zurückgeht. Die unter Druck stehenden Altcoins riskieren weitere Verluste, da der Verkaufsdruck kurz vor den Feiertagen steigt.
Forex Today: US-BIP-Daten werden die Marktbewegungen vor den Feiertagen antreiben
Der US-Dollar (USD) hat Schwierigkeiten, Nachfrage zu finden, nachdem er am Montag große Verluste gegenüber seinen wichtigsten Rivalen erlitten hat. Die Anleger warten auf die Daten zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) des dritten Quartals aus den USA, bevor die Handelsvolumina vor den Weihnachtsferien abnehmen.