Vorbörslich sah es noch so aus, als würde der Deutsche Aktienindex nicht viel aus den Vorgaben und vor allem einer US-Notenbank machen, die ihren Schalter wieder in Richtung Lockerung umlegt. Doch kurz nach dem Start nahm der Markt dann Fahrt nach oben auf und übersprang sogar die 11.300er Marke. Und das liegt nicht zuletzt an einer Wall Street in bester Laune, auch weil der Chiphersteller AMD gestern 20 Prozent höher aus dem Handel ging. Und Nvidia, die erst noch vor schwächeren Zahlen warnten, wurden ebenso gekauft wie Facebook und Tesla, die dann nachbörslich mit guten Zahlen aufwarteten.
 
Die US-Notenbank jedenfalls möchte dieser positiven Stimmung nicht im Wege stehen und will jetzt erst einmal geduldig die nächsten Daten abwarten, bis sie erneut über Leitzinsanhebungen entscheidet. Kein Wort mehr von seriellen Zinsanhebungen, kein Wort mehr von fairem Zinssatzniveau, es war alles in allem eine Kapitulation vor der Wall Street. Besonders interessant war, dass die Fed auch in Zukunft sicherstellen wolle, dass sie über eine üppige Bilanz verfüge. Ben Bernanke hatte nach der Finanzkrise allerlei Sachanlagen getätigt, vor allem in Staatsanleihen und hypothekenbesicherten Papieren. Seine Nachfolgerin Janet Yellen hat dann damit begonnen, dies wieder zu verkaufen, um dem Markt Liquidität zu entziehen. Eigentlich war geplant, dass die Fed nun alles verkauft. Deshalb war gestern die Überraschung groß, als Powell bestätigte, dies nicht mehr tun zu wollen. Damit kam am Markt sogar schon wieder die Hoffnung auf ein „QE4“ auf, also einem neuen geldpolitischen Lockerungsprogramm. Auch wenn das wohl noch fern in der Zukunft liegen dürfte und die aktuelle Situation ein solches Programm nicht rechtfertigen würde, half die Fed dem Aktienmarkt damit gestern gehörig auf die Sprünge. 
 
Auch dem Gold halfen die Nachrichten aus der Geldpolitik, denn die Inflation in den USA liegt weiter nahe zwei Prozent und die Zinsen kommen wieder zurück, da die Fed lockerlässt. Das ergibt sinkende Realzinsen, ein Traumszenario für Goldanleger. 1.376 Dollar sind bei Gold in den nächsten Wochen möglich, wenn die 1.310 Dollar nach unten verteidigt werden. Silber bleibt in diesem Kontext spannend, da es sich einerseits in die gleiche Richtung wie das Gold bewegt, zum anderen relativ zu Gold noch an Weihnachten so günstig war wie seit 1993 nicht mehr. 

Die Inhalte dieses Marktkommentars dienen lediglich der allgemeinen Information. Sie stellen keine unabhängige Finanzanalyse und keine Finanz- oder Anlageberatung dar. Sie sollten nicht als maßgebliche Entscheidungsgrundlage für eine Anlageentscheidung herangezogen werden. Die Inhalte sind niemals dahingehend zu verstehen, dass CMC Markets den Erwerb oder die Veräußerung bestimmter Finanzinstrumente, einen bestimmten Zeitpunkt für eine Anlageentscheidung oder eine bestimmte Anlagestrategie für eine bestimmte Person empfiehlt oder für geeignet hält. Insbesondere berücksichtigen die Inhalte nicht die individuellen Anlageziele oder finanziellen Umstände des einzelnen Investors. Die in den Inhalten wiedergegebenen Bewertungen, Schätzungen und Prognosen reflektieren die subjektive Meinung des jeweiligen Autors bzw. der jeweils zitierten Quelle, können jederzeit Änderungen unterliegen und erfolgen ohne Gewähr. In jedem Fall haftet CMC Markets nicht für Verluste, welche Sie direkt oder indirekt durch eine Anlageentscheidung erleiden, die Sie aufgrund der Inhalte getroffen haben. Ausdrücklich weisen wir auf die bei vielen Anlageformen bestehenden erheblichen Risiken hoher Wertverluste hin. Insbesondere CFDs unterliegen Kursschwankungen. Ihr Verlustrisiko ist unbestimmbar und kann Ihre Einlagen in unbegrenzter Höhe übersteigen. Verluste können auch Ihr sonstiges Vermögen betreffen. Dieses Produkt eignet sich nicht für alle Investoren. Stellen Sie daher bitte sicher, dass Sie die damit verbundenen Risiken verstehen und lassen Sie sich gegebenenfalls von dritter Seite unabhängig beraten. Sie sollten auch unsere Risikowarnungen für CFDs lesen. Anlageerfolge in der Vergangenheit garantieren keine Erfolge in der Zukunft.

Neueste Analysen


Neueste Analysen

Autor wählen

Top 3: Bitcoin, Ethereum, Ripple - BTC, ETH und XRP konsolidieren nach der jüngsten Marktkorrektur

Top 3: Bitcoin, Ethereum, Ripple - BTC, ETH und XRP konsolidieren nach der jüngsten Marktkorrektur

Bitcoin (BTC), Ethereum (ETH) und Ripple (XRP) zeigen am Mittwoch Anzeichen einer Stabilisierung, nachdem es zu Beginn der Woche zu einer starken marktweiten Korrektur gekommen war. Diese drei führenden Kryptowährungen konsolidieren sich in der Nähe wichtiger Unterstützungsniveaus, was darauf hindeutet, dass Händler angesichts der nachlassenden Volatilität ihre nächsten Schritte neu bewerten.

AAVE nähert sich trotz des jüngsten Marktabschwungs einem Gesamtkreditvolumen von 1 Billion US-Dollar.

AAVE nähert sich trotz des jüngsten Marktabschwungs einem Gesamtkreditvolumen von 1 Billion US-Dollar.

Der Kurs von Aave (AAVE) erholt sich zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Artikels am Mittwoch nach einer kürzlichen Marktkorrektur Anfang dieser Woche wieder auf über 196 USD. Trotz des Kursrückgangs nähert sich das DeFi-Kreditprotokoll (Decentralized Finance) der Marke von 1 Billion USD an Gesamtkrediten, was die starke Netzwerkaktivität und die anhaltende Nachfrage unterstreicht. Unterdessen deuten On-Chain- und Derivatdaten auf eine Erholung hin, mit steigender Whale-Aktivität, verbesserter Kaufdominanz

 HYPE erholt sich - Wal-Aktivitäten steigen und Zinssätze drehen ins Positive

HYPE erholt sich - Wal-Aktivitäten steigen und Zinssätze drehen ins Positive

Der Kurs von Hyperliquid (HYPE) zeigt erste Anzeichen einer Stabilisierung und notiert zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Artikels am Mittwoch bei etwa 40 USD, nachdem es zu Beginn der Woche zu einer starken Korrektur gekommen war. On-Chain- und Derivatedaten deuten auf eine Verbesserung der Marktbedingungen hin, wobei steigende Wal-Aktivitäten und positive Finanzierungsraten auf ein wachsendes Vertrauen unter den Großanlegern hindeuten. Aus technischer Sicht deutet alles auf eine mögliche Erholung hin, mi

ADP Beschäftigungsbericht wird milde Beschäftigungsgewinne im Oktober nach dem Rückgang im September zeigen

ADP Beschäftigungsbericht wird milde Beschäftigungsgewinne im Oktober nach dem Rückgang im September zeigen

Das Institute for Supply Management (ISM) wird am Mittwoch den Einkaufsmanagerindex (EMI) für den Dienstleistungssektor im Oktober veröffentlichen.

Forex Today: US-Dollar konsolidiert Gewinne vor wichtigen Daten

Forex Today: US-Dollar konsolidiert Gewinne vor wichtigen Daten

Der US-Dollar (USD) stabilisiert sich am Mittwochmorgen in Europa, nachdem er sich gegen seine Haupt-Währungsrivalen fünf Handelstage in Folge gestärkt hat. In der zweiten Tageshälfte werden die ADP-Beschäftigungsänderungen und die ISM-Daten zum Dienstleistungs-PMI für Oktober von den Marktteilnehmern genau beobachtet.

MAJORS

Wirtschaftsindikatoren

Nachrichten