- EUR/USD steht unter Druck, nachdem ECBs Rehn angedeutet hat, dass die Zentralbank eine Zinssenkung bei ihrem bevorstehenden Treffen in Betracht ziehen könnte.
- Der risikosensitive Euro fand etwas Unterstützung durch erneuten Optimismus rund um die US-chinesischen Handelsgespräche in Genf.
- Investoren blicken nun auf die Reaktion Washingtons auf die von der Europäischen Kommission vorgeschlagenen Gegenmaßnahmen gegen US-Zölle.
EUR/USD zieht sich von den im vorherigen Handel verzeichneten Gewinnen zurück und handelt während der asiatischen Sitzung am Montag nahe 1,1240. Der Euro (EUR) steht unter Druck, da der offizielle der Europäischen Zentralbank (EZB) Olli Rehn letzte Woche angedeutet hat, dass die EZB eine Zinssenkung bei ihrem nächsten Treffen in Betracht ziehen könnte – vorausgesetzt, die bevorstehenden Prognosen bestätigen einen anhaltenden Disinflationstrend und ein langsames Wirtschaftswachstum.
Trotzdem fand das Paar EUR/USD etwas Unterstützung durch den Optimismus rund um die US-chinesischen Handelsgespräche in Genf. Beide Seiten berichteten von „substanziellen Fortschritten“ nach zwei Tagen Verhandlungen, die darauf abzielten, den laufenden Handelsstreit zu deeskalieren. Chinas Vizepremier He Lifeng bezeichnete die Gespräche als „einen wichtigen ersten Schritt“ zur Stabilisierung der bilateralen Beziehungen, während US-Finanzminister Scott Bessent dieses Gefühl bestätigte und von bedeutenden Fortschritten sprach.
Die Märkte warten nun auf Washingtons Reaktion auf die von der Europäischen Kommission vorgeschlagenen Gegenmaßnahmen gegen US-Zölle. Am Donnerstag startete die Kommission eine öffentliche Konsultation, in der potenzielle Zölle auf bis zu 95 Milliarden Euro an US-Importen skizziert wurden, falls die Handelsverhandlungen scheitern sollten.
Unterdessen bleibt der wirtschaftliche Ausblick für die USA unsicher. Vertreter der Federal Reserve (Fed) haben das Risiko einer Stagflation hervorgehoben, wobei Gouverneur Michael Barr warnte, dass steigende Zölle die Lieferketten stören könnten – was die Inflation in die Höhe treiben, das Wachstum dämpfen und die Arbeitslosigkeit erhöhen könnte. Investoren bleiben vorsichtig, da eine weitere Eskalation der Handelskonflikte ernsthafte Herausforderungen für die US-Wirtschaft darstellen könnte.
Euro FAQs
Der Euro ist die Währung der 19 Länder der Europäischen Union, die zur Eurozone gehören. Nach dem US-Dollar ist er die am zweithäufigsten gehandelte Währung der Welt. Im Jahr 2022 machte er 31 % aller Devisentransaktionen aus, mit einem durchschnittlichen Tagesumsatz von über 2,2 Billionen US-Dollar pro Tag. Der EUR/USD ist das am meisten gehandelte Währungspaar der Welt und macht schätzungsweise 30 % aller Transaktionen aus. Es folgen der EUR/JPY mit 4 %, der EUR/GBP mit 3 % und der EUR/AUD mit 2 %.
Die Europäische Zentralbank (EZB) in Frankfurt, Deutschland, ist die Zentralbank der Eurozone. Sie legt die Zinssätze fest und steuert die Geldpolitik. Das Hauptziel der EZB ist die Preisstabilität, was entweder die Kontrolle der Inflation oder die Förderung des Wachstums bedeutet. Ihr wichtigstes Instrument ist die Anhebung oder Senkung der Zinssätze. Relativ hohe Zinssätze oder die Erwartung höherer Zinssätze stärken in der Regel den Euro und umgekehrt. Der EZB-Rat trifft geldpolitische Entscheidungen in acht Sitzungen pro Jahr. Diese werden von den Leitern der nationalen Zentralbanken der Eurozone und sechs ständigen Mitgliedern, darunter EZB-Präsidentin Christine Lagarde, getroffen.
Die Inflation in der Eurozone, gemessen am harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI), ist ein entscheidender Faktor für den Euro. Übertrifft die Inflation die Erwartungen und das Ziel von 2 % der Europäischen Zentralbank (EZB), wird die EZB wahrscheinlich die Zinsen anheben müssen, um die Preisstabilität zu sichern. Höhere Zinsen im Vergleich zu anderen Währungsräumen machen den Euro attraktiver für globale Investoren und stärken somit die Währung.
Veröffentlichungen von Wirtschaftsdaten beeinflussen die Gesundheit der Wirtschaft und somit den Euro. Indikatoren wie das Bruttoinlandsprodukt (BIP), Einkaufsmanagerindizes (PMI), Beschäftigungszahlen und Konsumentenstimmung geben Hinweise auf die Entwicklung der gemeinsamen Währung. Eine starke Wirtschaft stützt den Euro, da sie ausländische Investitionen anzieht und möglicherweise die Europäische Zentralbank (EZB) zu Zinserhöhungen bewegt. Schwache Daten hingegen lassen den Euro oft fallen. Besonders relevant sind hierbei die Daten der vier größten Volkswirtschaften des Euroraums – Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien –, die rund 75 % der Eurozonen-Wirtschaft ausmachen.
Ein entscheidender Faktor für den Euro ist die Handelsbilanz, die den Unterschied zwischen den Einnahmen aus Exporten und den Ausgaben für Importe eines Landes über einen bestimmten Zeitraum misst. Wenn ein Land gefragte Exportgüter herstellt, erhöht sich die Nachfrage nach seiner Währung, da ausländische Käufer diese Waren erwerben wollen. Eine positive Handelsbilanz stärkt somit den Euro, während ein Handelsdefizit die Währung unter Druck setzen kann.
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Das sollten Sie am Freitag, den 14. November, im Blick behalten:
Der europäische Wirtschaftskalender wird eine Revision der BIP- und Beschäftigungsänderungsdaten für die Eurozone im dritten Quartal enthalten. In der zweiten Tageshälfte werden die Anleger besonders auf die Kommentare von Vertretern der Federal Reserve (Fed) achten.