Der Kryptomarkt zeigt sich derzeit von seiner ruhigen Seite. Auch Ripple (XRP) bewegt sich kaum und notiert aktuell bei 2,21 US-Dollar. Doch wer glaubt, hier sei nichts los, irrt. Hinter den Kulissen versucht Ripple nämlich gerade, sich im Stablecoin-Markt stärker zu positionieren – und hat dabei einen milliardenschweren Plan verfolgt: die Übernahme von Circle, dem Herausgeber des USDC-Stablecoins. Doch daraus wird erstmal nichts. Und trotzdem könnte XRP in den kommenden Wochen eine größere Kursbewegung starten.
Circle winkt ab: Ripple beißt sich am USDC-Riesen die Zähne aus
Ripple hat offiziell bestätigt, dass es zwischen 4 und 5 Milliarden US-Dollar für Circle geboten hat. Circle ist der Herausgeber von USDC – dem zweitgrößten Stablecoin nach Tether – mit einer Marktkapitalisierung von aktuell rund 61,5 Milliarden US-Dollar.
Für Ripple wäre das ein Riesenschritt gewesen. Erst 2024 ist das Unternehmen mit dem eigenen Stablecoin Ripple USD (RLUSD) gestartet, der inzwischen immerhin 316 Millionen US-Dollar Marktwert erreicht hat – eine beachtliche Zahl in so kurzer Zeit. Eine Übernahme von Circle hätte Ripple praktisch über Nacht in eine ganz andere Liga katapultiert.
Doch Circle hat abgelehnt. Und zwar aus gutem Grund: Das Unternehmen verfolgt konkrete Pläne, an die Börse zu gehen, und hat dafür bereits die nötigen Unterlagen bei den US-Behörden eingereicht. Wie Forbes berichtet, ist die Absage mehr als nur eine Frage des Preises – es sei vielmehr ein klares Zeichen von Selbstvertrauen. Circle wolle USDC langfristig als den Standard für regulierte, transparente und innovationsgetriebene Stablecoins etablieren.
Ripple denkt größer – trotz Absage
Auch wenn der Deal mit Circle geplatzt ist: Ripple verfolgt seine Expansionsstrategie unbeirrt weiter. Am 8. April gab das Unternehmen bekannt, den Prime-Broker Hidden Road für 1,25 Milliarden US-Dollar übernommen zu haben – bisher die größte Akquisition in der Firmengeschichte.
Die Idee dahinter ist clever: Hidden Road soll künftig RLUSD als Sicherheit für seine Brokerage-Produkte nutzen und sämtliche Abwicklungen über Ripples eigene Blockchain (XRP Ledger) abwickeln. Ripple drängt damit gezielt in den traditionellen Finanzbereich vor – und setzt dort an, wo es Überschneidungen mit dem Kryptosektor gibt.
XRP: Hält der Boden bei 2,20 US-Dollar?
Kommen wir zurück zum Kurs. XRP hält sich stabil über der Marke von 2,20 US-Dollar. Genau dort verlaufen aktuell auch die 50- und 100-Tage-EMAs, was diesen Bereich zu einer wichtigen technischen Unterstützung macht.
Ein klarer Aufwärtstrend zeichnet sich ebenfalls ab: Der MACD-Indikator hat die Nulllinie überschritten, grüne Histogramme deuten auf bullisches Momentum hin. Besonders relevant: Am 11. April kam es zum sogenannten bullischen Crossover, bei dem die MACD-Linie die Signallinie von unten nach oben durchbricht – ein klassisches Kaufsignal.
Wenn sich XRP weiter über dem Niveau von 2,20 US-Dollar hält, wäre der Weg frei für einen Angriff auf die nächste Widerstandslinie, die sich aus dem übergeordneten Abwärtstrend ergibt. Danach wird es spannend: 2,50 $, 2,80 $ und 3,00 $ sind die nächsten Marken, an denen sich entscheidet, ob Ripple den Durchbruch schafft.
Aber: Wer einsteigt, sollte Risiken kennen
Auch wenn die Signale aktuell positiv sind, sollten Anleger nicht zu sorglos werden. Sollte XRP die 2,20 $-Marke unterschreiten, droht eine Bewegung Richtung 200-Tage-EMA bei 1,98 US-Dollar. Wird auch diese Linie gerissen, könnte es bis zum April-Tief bei 1,61 US-Dollar gehen – ein Bereich, in dem Marktteilnehmer oft nach Liquidität suchen, um neue Impulse zu setzen.
Politischer Rückenwind aus Washington?
Ein weiterer möglicher Treiber für den Kryptomarkt: US-Präsident Donald Trump hatte am 9. April überraschend verkündet, für 90 Tage auf neue Gegenzölle – mit Ausnahme gegenüber China – zu verzichten. Damit hat er ein klares Zeichen gesetzt, dass ein umfassender Handelskonflikt zunächst vom Tisch ist. Das hat die Stimmung an den Märkten verbessert – auch im Kryptosektor, wo Anleger sensibel auf geopolitische Entwicklungen reagieren.
Fazit
Ripple ist in Bewegung – auch wenn es der Kurs auf den ersten Blick nicht zeigt. Die Absage von Circle ist zwar ein Dämpfer für die Stablecoin-Pläne, ändert aber nichts an Ripples größerer Strategie: sich breiter aufzustellen und die Grenzen zwischen Krypto und klassischer Finanzwelt weiter zu verwischen.
XRP selbst steht aktuell an einem technisch wichtigen Punkt. Bleibt der Kurs über 2,20 US-Dollar, ist ein Anstieg bis auf 3,00 US-Dollar durchaus realistisch. Wer investiert, sollte den Bereich unterhalb der 2,20 Dollar im Blick behalten – denn dort entscheidet sich, ob der Aufwärtstrend intakt bleibt oder ein Rücksetzer bevorsteht. In jedem Fall lohnt es sich, Ripple jetzt genau zu beobachten.
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