XRP steckt fest. Die Hoffnung auf eine nachhaltige Erholung ist da – aber sie prallt derzeit hart an der Marke von 2,22 US-Dollar ab. Am Montagmorgen liegt der Kurs bei rund 2,17 US-Dollar, ein kleines Minus von gut einem Prozent. Kein Drama, aber ein klares Zeichen: Die Luft wird dünner.

Und das Timing ist alles andere als ideal. Der gesamte Kryptomarkt zeigt sich vor der mit Spannung erwarteten Rede von US-Präsident Donald Trumps Notenbankchef Jerome Powell beim EZB-Forum in Sintra, Portugal, verhalten. Der Markt wartet – und XRP wartet mit.

XRP trotzt der Schwäche – institutionelle Zuflüsse überraschen

Trotz aller Unsicherheit: Die großen Anleger steigen nicht aus. Im Gegenteil. Laut dem aktuellen CoinShares-Bericht zu digitalen Anlageprodukten flossen allein vergangene Woche 10,6 Millionen US-Dollar in XRP-Produkte. Im laufenden Monat sind es damit schon über 21 Millionen – und seit Jahresbeginn beeindruckende 219 Millionen US-Dollar. Das verwaltete Vermögen beläuft sich mittlerweile auf 1,18 Milliarden US-Dollar.

CoinShares selbst sieht darin einen klaren Trend: „Die anhaltende Nachfrage geht auf geopolitische Spannungen und Unsicherheit über die Geldpolitik zurück.“ Und tatsächlich: In einem Markt voller Fragezeichen scheint XRP für einige Investoren mehr denn je ein stabiler Anker zu sein.

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Derivate zeigen Stärke – aber nicht ohne Risiko

Auch auf dem Derivatemarkt deutet vieles auf ein weiterhin starkes Interesse hin. Das Open Interest bei XRP-Futures – also das Volumen offener Positionen – liegt stabil über der Marke von 4 Milliarden US-Dollar. Genauer: 4,19 Milliarden zum Wochenstart. Noch vor wenigen Tagen, am 23. Juni, lag dieser Wert bei lediglich 3,54 Milliarden.

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Ein deutlicher Anstieg – und ein klares Signal. Denn wenn sowohl das Open Interest als auch das Handelsvolumen steigen, spricht das für Überzeugung. Trader wetten – und zwar mit wachsendem Einsatz.

Das Handelsvolumen im XRP-Derivatemarkt liegt aktuell bei rund 3 Milliarden US-Dollar – ein Plus von 17 % innerhalb von 24 Stunden. Auch bei den Liquidationen ist Bewegung drin: Knapp 3 Millionen US-Dollar wurden ausgelöst, fast gleich verteilt auf Long- (1,52 Mio.) und Short-Positionen (1,53 Mio.). Das zeigt: Beide Seiten kämpfen – aber noch hat keine das klare Übergewicht.

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Technisch betrachtet: Der nächste Test steht bevor

Nach der kleinen Erholung vom Tief bei 1,90 US-Dollar zeigt sich XRP kurzfristig stabil – doch der Versuch, die 100-Tage-Linie bei 2,22 US-Dollar zu überwinden, ist bislang gescheitert. Aktuell pendelt der Kurs um die 2,18 US-Dollar.

Der Blick auf den RSI (Relative Strength Index) macht wenig Hoffnung. Der Indikator rutscht leicht unter die neutrale Zone – nicht dramatisch, aber eben auch kein bullisches Signal. Sollte der RSI weiter fallen, droht ein Rutsch in den überverkauften Bereich – und das würde den Abwärtstrend bestätigen.

Wichtig: Die 200-Tage-Linie bei 2,10 US-Dollar rückt nun ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Hält diese Unterstützung, könnte sich XRP stabilisieren. Fällt sie – was durchaus möglich ist –, geht es schnell in Richtung 1,90 US-Dollar. Und darunter warten mit 1,80 und 1,61 zwei weitere Zonen, die zuletzt im April eine Rolle gespielt haben.

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Ein weiteres Warnsignal: Der SuperTrend-Indikator, ein viel beachtetes Tool zur Einschätzung von Trends, hat bereits Ende Mai ein Verkaufssignal gegeben. Und solange sich XRP unterhalb dieser Linie hält, spricht aus technischer Sicht wenig für einen baldigen Ausbruch nach oben.

Doch es gibt einen Hoffnungsschimmer

So deutlich die charttechnischen Warnungen auch sind – ganz abschreiben sollte man XRP nicht. Denn was sich aktuell zeigt, ist vor allem eines: Käufer bleiben am Markt. Die hohen Zuflüsse bei institutionellen Produkten und das stabile Open Interest im Derivatemarkt sprechen dafür, dass ein Teil der Investoren auf eine baldige Gegenbewegung setzt.

Konkret: Sollte XRP sich über der 200-Tage-Linie halten, könnte eine neue Aufwärtsbewegung starten. Die nächste größere Hürde liegt bei 2,33 US-Dollar – dort wurde am 16. Juni zuletzt ein Zwischenhoch markiert. Von dort aus wäre sogar ein Angriff auf das Juni-Hoch bei 2,65 US-Dollar möglich – ein Anstieg von rund 22 % ab dem aktuellen Kursniveau.

Mein Fazit

XRP bewegt sich gerade auf dünnem Eis. Technisch ist der Trend angeschlagen, der Widerstand bei 2,22 US-Dollar wirkt wie Beton. Gleichzeitig aber zeigen institutionelle Käufe und die Stabilität im Futures-Markt, dass das Vertrauen in die Währung nicht verloren ist.

Die kommenden Tage werden entscheidend. Hält die Marke bei 2,10 US-Dollar, könnte XRP einen Boden finden und Kraft für den nächsten Ausbruch sammeln. Fällt diese Linie, dürfte es ungemütlich werden – mit potenziellen Rücksetzern in Richtung 1,80 oder tiefer.

Ob man jetzt investiert oder abwartet, hängt vom eigenen Risikoprofil ab. Klar ist: XRP steht am Scheideweg. Und wer sich in der aktuellen Phase gut positioniert, könnte bald belohnt werden – oder eben noch etwas tiefer zugreifen.


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