Gary Wang, Mitbegründer der einst gefeierten Kryptowährungsbörse FTX, ist für seine Rolle in einem Betrugsskandal über 8 Milliarden US-Dollar verurteilt worden. Das Urteil: eine bereits verbüßte Haftstrafe und drei Jahre auf Bewährung. Damit endet der juristische Prozess gegen die Hauptakteure des FTX-Zusammenbruchs. Doch die Details seiner Beteiligung und die Folgen seines Handelns werfen ein Schlaglicht auf die dunklen Seiten der Krypto-Branche.

Wang hatte sich zuvor in vier Punkten schuldig bekannt, darunter Verschwörung zum Draht- und Wertpapierbetrug. Bei einer maximalen Strafe von 50 Jahren stand für ihn viel auf dem Spiel. Doch seine umfassende Kooperation mit den Ermittlungsbehörden führte zu einem deutlich milderen Urteil. Zusätzlich zu seiner Strafe muss Wang jedoch 11 Milliarden US-Dollar abtreten – eine Summe, die die schiere Dimension des Skandals unterstreicht.

Eine Entschuldigung und bittere Einsicht

Vor Gericht zeigte sich Wang reumütig. In einer kurzen, aber emotionalen Stellungnahme entschuldigte er sich bei den Kunden und Investoren von FTX. Ohne seine vorbereitete Rede zu nutzen, sprach er von seinem Bedauern über den Zusammenbruch der Börse und die Auswirkungen auf die Betroffenen. Doch die Frage bleibt: Wie tief war er wirklich in den Betrug verwickelt?

Seine Verteidigung versuchte, Wang als naiven Mitläufer darzustellen. Laut seinen Anwälten habe er erst spät erfahren, dass Alameda Research, die Schwesterfirma von FTX, Kundengelder in Milliardenhöhe zweckentfremdete. Zu diesem Zeitpunkt war der Schaden jedoch längst angerichtet.

Ein Schlüsselzeuge für die Behörden

Staatsanwalt Nicolas Roos hob Wangs zentrale Rolle bei der Aufklärung hervor. Als „hochkooperativer Zeuge“ half er, die komplexen internen Strukturen von FTX zu entschlüsseln und zu zeigen, wie Kundengelder missbraucht wurden. Besonders wertvoll war sein technisches Wissen: Wang erklärte den Ermittlern die Funktionsweise des FTX-Codes – ein entscheidender Schritt, um das volle Ausmaß des Betrugs aufzudecken.

Diese Kooperation rettete Wang wohl vor einer weitaus härteren Strafe. Doch sie war nicht nur für ihn selbst von Vorteil: Seine Beiträge gaben den Ermittlern entscheidende Einblicke, die zur strafrechtlichen Verfolgung anderer Beteiligter führten.

Ein neuer Anfang?

Nach dem Skandal hat Wang seine Fähigkeiten in der Programmierung in den Dienst der Betrugsbekämpfung gestellt. Gemeinsam mit den Behörden arbeitet er an einer Software, die illegale Aktivitäten in Kryptowährungstransaktionen erkennen soll. Dieses Projekt ist Teil seines Versuchs, seinen Ruf wiederherzustellen und zur Regulierung der Branche beizutragen.

Doch trotz seiner Bemühungen bleibt ein Schatten über seiner Rolle bei FTX. War er ein technischer Visionär, der sich naiv in ein Netz aus Täuschungen verstrickte? Oder wusste er mehr, als er zugegeben hat? Klar ist: Wangs Geschichte ist eine Warnung für die Kryptowelt, in der Transparenz und Verantwortung oft nur leere Versprechungen bleiben.

Fazit

Gary Wang mag der letzte Verurteilte im FTX-Skandal sein, doch seine Geschichte ist keineswegs abgeschlossen. Der Skandal um die Börse zeigt die Gefahren eines unregulierten Marktes, der von Gier und mangelnder Aufsicht geprägt ist. Wangs Kooperation mit den Behörden ist ein Versuch, etwas Wiedergutmachung zu leisten, doch die Schäden für Anleger und die Branche insgesamt sind immens. Ob Wang seinen Namen wieder rehabilitieren kann, wird die Zeit zeigen – seine Schuld bleibt jedoch unvergessen.


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