Ethereum (ETH) liegt am Freitagmorgen rund 1 % im Minus – und das, obwohl es unter der Oberfläche deutlich lebendiger zugeht. Die Zahl der Transaktionen im Netzwerk ist in wenigen Tagen von 1,23 auf 1,75 Millionen gestiegen. Auch die Zahl aktiver Adressen zieht wieder an. Klingt bullisch, oder?

Doch der Markt bleibt skeptisch. Woran liegt das – und wo könnte sich jetzt eine echte Chance auftun?

Ethereum bleibt in der Warteschleife – trotz bullischer Impulse im Netzwerk

Schaut man sich die Märkte an, zeigt sich ein gewohntes Bild: Kaum Bewegung bei Spot und Derivaten. Käufer wie Verkäufer halten sich spürbar zurück. Die Folge? Der Ethereum-Kurs bleibt in einer engen Range gefangen. Noch fehlt der Impuls für den Ausbruch – in welche Richtung auch immer.

Ein Blick auf die On-Chain-Daten bestätigt diese Zurückhaltung. Die realisierten Gewinne und Verluste pro Tag bleiben seit Tagen unter der 100-Millionen-Dollar-Marke. Das spricht eine klare Sprache: Niemand traut sich so recht aus der Deckung. Weder Smart Money noch kurzfristig orientierte Trader setzen aktuell große Impulse.

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Wale bewegen sich kaum – leicht steigende Börsenbestände

Auch bei den großen Wallets (zwischen 10.000 und 100.000 ETH) ist kaum Aktivität zu sehen. Gerade einmal 7.000 zusätzliche ETH wurden in dieser Woche akkumuliert – das ist nicht viel und eher ein Zeichen für Stillstand. Gleichzeitig steigen die Börsenreserven leicht an. Das ist zwar noch kein Verkaufssignal – aber ein Hinweis darauf, dass sich der Verkaufsdruck wieder etwas aufbauen könnte.

Open Interest bleibt schwach – Trader warten ab

Im Derivatemarkt sieht es nicht viel anders aus. Das Open Interest ist seit dem Wochenende nicht mehr über die Marke von 13 Millionen ETH gestiegen. Das zeigt: Neue Positionen werden kaum aufgebaut. Die Skepsis bleibt – trotz der leicht positiven Signale im Netzwerk.

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Und trotzdem: Das Netzwerk erwacht zum Leben

Das eigentlich Spannende spielt sich derzeit im Hintergrund ab – im Ethereum-Netzwerk selbst. Seit dem 13. Juni steigt die Zahl aktiver Adressen wieder. Die zuvor deutlich sichtbare Abwärtstendenz scheint gebrochen. Gleichzeitig legt auch das Transaktionsvolumen kräftig zu – von 1,23 auf 1,75 Millionen innerhalb von nur drei Tagen. Das zeigt: Nutzer sind wieder aktiver, Entwickler, Anwendungen und Netzwerkteilnehmer machen sich bereit – vielleicht für den nächsten Schub?

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Solche Entwicklungen sind oft der erste Schritt in Richtung Erholung. Denn bevor sich ein Kurs nachhaltig erholt, braucht es ein funktionierendes Fundament. Und genau das scheint sich gerade wieder zu stabilisieren.

Aber Vorsicht: Die Makro-Wolken bleiben dunkel

Trotz der positiven Netzwerkdynamik bleibt die allgemeine Marktlage angespannt. Viele Anleger halten sich zurück – nicht zuletzt wegen der Unsicherheit rund um die US-Handelspolitik. Präsident Trump hatte im Frühjahr eine 90-tägige Pause für neue China-Zölle angekündigt. Diese Frist läuft am 9. Juli aus – und keiner weiß so recht, was danach kommt.

Kommt es zu neuen Strafzöllen? Oder bleibt alles beim Alten? Diese Frage hängt wie ein Damoklesschwert über dem gesamten Markt – und sorgt auch bei Ethereum für Zurückhaltung.

Technische Analyse: ETH testet wichtige Marken

Kurzfristig wird es jetzt spannend. Ethereum hatte sich am Donnerstag erstmals seit einer Woche wieder über die Marke von 2.500 US-Dollar geschoben – wurde dort aber prompt am 100er-SMA abgewiesen. Ergebnis: ein sogenannter „Inverted Hammer“ auf dem Chart. Das ist oft ein Zeichen für eine mögliche Trendwende – allerdings ohne Garantie.

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Entscheidend ist nun der Bereich um 2.400 US-Dollar. Hält diese Unterstützung und gelingt der Ausbruch über 2.510 US-Dollar, könnte das ein klares bullisches Signal sein. Doch fällt der Kurs unter die 2.400, dürfte ETH die obere Begrenzung seines Abwärtskanals testen. Und darunter wartet ein bärisches Szenario mit Kurszielen um 2.110 US-Dollar – das wäre dann ein bestätigtes bearishes Flaggenmuster.

Indikatoren geben gemischte Signale

Der RSI kratzt aktuell an der neutralen 50er-Marke. Ein Sprung darüber könnte frisches Momentum bringen. Der Stochastik-Oszillator liegt bereits darüber – ein kleiner Hoffnungsschimmer für die Bullen.

Mein Fazit

Ethereum zeigt zwei Gesichter. Auf der einen Seite wächst das Netzwerk – und das ist langfristig ein gutes Zeichen. Auf der anderen Seite bleibt der Markt vorsichtig, das Volumen dünn, die Stimmung angespannt. Die Unsicherheit rund um Trumps Zollpolitik bremst viele Anleger aus.

Für dich heißt das: Wer heute einsteigt, setzt auf den Boden – aber auch auf Unsicherheit. Sollte ETH über 2.510 US-Dollar ausbrechen, könnte daraus ein echter Befreiungsschlag werden. Bis dahin bleibt Geduld gefragt. Aber wer genau hinsieht, erkennt: Das Fundament wird gerade gelegt. Und oft kommt der Ausbruch, wenn ihn keiner mehr erwartet.


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