Bitcoin (BTC) legt am Donnerstag kräftig zu und klettert erstmals seit Wochen wieder über die Marke von 109.000 US-Dollar. Damit verlässt der Kurs seine enge Konsolidierungszone und nähert sich gefährlich den Allzeithochs. Was steckt hinter dem plötzlichen Aufschwung? Und ist jetzt der perfekte Zeitpunkt, um einzusteigen?

Der Ausbruch fällt in eine Phase, in der die makroökonomischen Rahmenbedingungen aufhellen und die Risikobereitschaft der Anleger zurückkehrt. Mit Spannung warten Trader nun auf den US-Arbeitsmarktbericht (Nonfarm Payrolls, NFP). Er könnte entscheidend dafür sein, ob die Rally weiter Fahrt aufnimmt – oder schon bald ins Stocken gerät.

Warten auf den Arbeitsmarktbericht: Das Zünglein an der Waage

Obwohl Bitcoin aktuell über 109.000 US-Dollar notiert, zögern viele Trader noch. Der Grund? Am Donnerstag steht die Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktdaten an. Diese Zahlen haben das Potenzial, den weiteren Zinspfad der Federal Reserve (Fed) maßgeblich zu beeinflussen – und damit auch die Richtung, in die sich riskantere Assets wie Bitcoin bewegen.

Haresh Menghani, Analyst bei Fxstreet, berichtet, dass der Markt derzeit eine etwa 25-prozentige Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung der Fed bei ihrem Treffen am 29. und 30. Juli einpreist. Eine Senkung um 25 Basispunkte im September gilt schon fast als sicher. Und selbst zwei Zinsschritte bis Jahresende sind nach wie vor im Gespräch.

Das bedeutet: Sollten die Arbeitsmarktdaten schwächer ausfallen und die Fed ihre dovishe Haltung bestätigen, könnten niedrigere Zinsen Anleger dazu verleiten, mehr Kapital in riskante Anlagen wie Bitcoin zu stecken. Doch Vorsicht: Fallen die Daten zu stark aus, könnte die Fed gezwungen sein, auf ihrem restriktiveren Kurs zu bleiben – ein Szenario, das BTC kurzfristig ausbremsen würde.

Trump bringt Schwung in den Markt: Handelsabkommen mit Vietnam

Ein weiterer Faktor, der Bitcoin Rückenwind gibt, ist politischer Natur. US-Präsident Donald Trump verkündete am Mittwoch ein neues Handelsabkommen mit Vietnam. Im Rahmen des Deals werden unter anderem 20 % Zölle auf Importe aus dem südostasiatischen Land gestrichen. Im Gegenzug erhalten US-Unternehmen zollfreien Zugang zum vietnamesischen Markt.

Doch damit nicht genug: Laut Bloomberg hat die Trump-Regierung außerdem Exportbeschränkungen für Chip-Design-Software nach China aufgehoben. Dieser Schritt soll Teil eines umfassenderen Handelsdeals mit Peking sein und den Austausch kritischer Technologien erleichtern.

Beides sind Signale, die bei Investoren für Erleichterung sorgen – insbesondere bei denen, die in riskanten Assets wie Bitcoin engagiert sind. Aber Achtung: Die aktuelle Zollpause läuft am 9. Juli aus. Zahlreiche Länder drängen darauf, bis dahin eigene Abkommen mit den USA abzuschließen, um weiteren Zöllen zuvorzukommen.

Zusätzlich könnte Trumps „One Big Beautiful Bill“ (OBBB) für Unruhe sorgen. Das umfangreiche Haushaltsgesetz hat bereits den Senat passiert und wird nun im Repräsentantenhaus verhandelt. Trump peilt einen Abschluss bis Freitag an – ein Ereignis, das durchaus kurzfristige Volatilität im Bitcoin-Markt auslösen könnte.

Institutionelle Anleger kehren zurück: ETFs mit deutlichem Zufluss

Auch die ETF-Daten sprechen für Bitcoin. Nach Abflüssen von 342 Mio. US-Dollar am Dienstag verzeichneten US-Spot-Bitcoin-ETFs am Mittwoch satte Zuflüsse von 407,78 Mio. US-Dollar, wie SoSoValue meldet. Ein klares Zeichen dafür, dass institutionelle Investoren wieder Vertrauen fassen.

BTC

Doch reicht das? Für einen nachhaltigen Anstieg und den Sprung auf neue Allzeithochs müssten diese Zuflüsse nicht nur anhalten, sondern deutlich zulegen.

Zusätzlichen Rückenwind liefern makroökonomische Daten: Die US-Geldmenge M2 ist im Mai im Jahresvergleich um 4,5 % auf 21,94 Billionen US-Dollar gestiegen – ein Rekord. Und auch Standard Chartered zeigt sich optimistisch: Die Bank traut Bitcoin bis Ende 2025 einen Kurs von 135.000 US-Dollar zu. Im besten Fall könnte BTC sogar die 200.000-US-Dollar-Marke knacken.

Technische Analyse: Bitcoin verlässt Konsolidierungszone – was jetzt?

Am Mittwoch durchbrach BTC die obere Grenze seiner Konsolidierungszone bei 108.355 US-Dollar und schloss darüber – ein Plus von 3 % an nur einem Tag. Am Donnerstag setzt sich die Aufwärtsbewegung fort, und BTC notiert weiter über 109.000 US-Dollar.

BTC

Sollte der bullische Schwung anhalten, könnte der Kurs das Allzeithoch vom 22. Mai bei 111.980 US-Dollar ins Visier nehmen. Die technischen Indikatoren unterstützen dieses Szenario: Der Relative Strength Index (RSI) liegt bei 59 und deutet nach oben, nachdem er die neutrale 50er-Marke erfolgreich verteidigt hat. Auch der MACD zeigt seit letzter Woche ein bullisches Crossover und steigende grüne Balken – ein weiteres Signal für einen intakten Aufwärtstrend.

Doch was, wenn BTC den Rückwärtsgang einlegt? Sollte der Kurs unter die Unterstützung bei 108.355 US-Dollar fallen, könnte eine Korrektur bis zur unteren Grenze der Konsolidierungszone bei 105.333 US-Dollar folgen.

Mein Fazit: Jetzt genau hinschauen

Bitcoin profitiert aktuell von einem perfekten Mix aus geopolitischen Entlastungen, institutionellem Kapitalzufluss und positiven technischen Signalen. Die Chance auf ein neues Allzeithoch ist real – vor allem, wenn der NFP-Report die Erwartungen der Bullen erfüllt. Doch Anleger sollten die Risiken nicht unterschätzen: Eine überraschend starke US-Wirtschaft oder politische Turbulenzen rund um Trumps Haushaltsgesetz könnten die Rally schnell stoppen.

Wer bereits investiert ist, kann die aktuelle Bewegung genießen. Neueinsteiger sollten sich bewusst sein: Der nächste Schritt hängt maßgeblich vom NFP-Bericht ab.


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