Was sagen die Umfragen?
Nach der neusten Bloomberg-Umfrage rechnen 80 Prozent der Befragten mit einer zeitlichen Streckung über den vorgesehenen Endpunkt September 2016 hinaus, während 65% der Teilnehmer eine Ausweitung des QE-Programms vorhersehen. Fast die Hälfte vermutet, dass die EZB Änderungen bei der Zusammensetzung des Kaufprogramms beschließt.
Die Marktteilnehmer erwarten, dass die EZB ihren Einlagezins von derzeit -0.30% auf -0.40% senken wird. Eine Senkung des Refinanzierungssatzes ist relativ unwahrscheinlich.
Was ist am Markt eingepreist?
- Die deutschen Renditen fielen im letzten Monat auf neue Rekordtiefs. Die EONIA-Terminsätze deuten darauf hin, dass die EZB den Einlagesatz senkt.
- Der spekulative Markt ist längst in Richtung EUR-Abwertung positioniert. Die EUR-Short Positionierungen erreichten den höchsten Stand seit 12.Mai 2015.
- Eine Senkung des Einlagesatzes und ein um ein 10 Milliarden erhöhtes Kaufprogramm scheinen in den Markt eingepreist zu sein. 45 Minuten nach der Zinsentscheidung findet Draghis Presskonferenz statt. In der besagten Zeitpanne könnten sich die Aufwärtsrisiken rund um den Euro erhöhen ( auflösen von EUR-Shorts ), wenn die EZB ihren Einlagezins wie erwartet senkt.
- Der EUR/GBP Wechselkurs könnte in den nächsten Tagen auf ein Tief bei 0.6859 ( Hoch im Mai 2007 ) fallen, wenn die EZB die Markterwartungen übertrifft.
- Auf der anderen Seite könnte das Paar eine zügige Aufwärtsbewegung in Richtung 0.7232 ( Trendlinienwiderstand: Juni-Tief 2010 - Juli-Tief 2012 ) inszenieren, wenn die EZB die Markterwartungen verfehlt.
- Wenn die EZB die Markterwartungen erfüllt - Senkung des Einlagesatzes und moderate Anpassungen bei den Anleihekäufen - könnte das Paar die 0.7139 testen ( 161.8% Fibonacci-Expansion vom Dezember Hoch 2008 - Juni-Tief 2009 - Oktober-Tief 2009 ).
CHF wird dem EUR folgen
- Der Schweizer Franken wird dem Euro wahrscheinlich nach dem Zinsentscheid und Draghis Pressekonferenz folgen. Die inverse Korrelation zwischen dem EUR/USD und dem USD/CHF ( direkte Korrelation zwischen dem EUR und dem CHF ) nahm seit Mitte Oktober stark zu.
- Eine expansiver ausgerichtete EZB könnte die SNB unter Druck setzen.
- Der Euro könnte auf breiter Front steigen, wenn die EZB hinter den Markterwartungen zurückbleibt. Wenn die EZB die Marktteilnehmer überrascht und mehr Maßnahmen als erwartet präsentiert, dann könnte der EUR/CAD auf den 50-Monats-MA bei 1.3840 fallen.
- Nach Mario Draghis Pressekonferenz im Oktober erreichten die zweijährigen Renditen Deutschlands ein neues Rekordtief und der EUR/USD wertete nahezu 1000 Pips ab. Die Abwertungswelle stoppte rund um die Preiszone bei 1.0600. Aus dem Chartbild ist aktuell eine starke Unentschlossenheit zu entnehmen. Der RSI bildet höhere Tiefs aus, während der Preis kontinuierlich tiefere Tiefs erreicht. Wenn die EZB die Markterwartungen erfüllt ( Senkung des Einlagenzins + QE Erhöhung ) und dem Markt glaubhaft vermitteln kann, dass weitere Lockerungsmaßnahmen folgen können, dann dürfte der Euro weiter abwerten.
- Wenn die EZB hinter den Erwartungen zurückbleibt, dann nehmen die Aufwärtsrisiken zu
- Der Euro wertete nach den letzten drei Fed Zinserhöhungszyklen zweimal auf, obwohl er zu den Zeitpunkten als Risikowährung galt
- Mittlerweile stellt der Euro eine Finanzierungswährung dar und die Aufwertungswelle könnte nach einem Fed Lift-off dramatisch ausfallen, wenn die Aktienmärkte zur gleichen Zeit in den Risikoaversen Modus umschalten.
Die Abwertungswelle könnte rund um die Preiszone bei 1.0390 stoppen. An der besagten Ebene liegt eine langfristige Trendlinienunterstützung. Ein Monatsschlusskurs darunter führt zu einem Bruch unter den Kanal und der Euro kann in Richtung Parität abwerten.
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