• EUR/USD hat die jüngste Erholung über die Hürde von 1,1500 ausgebaut.
  • Der US-Dollar wurde trotz steigender geopolitischer Bedenken im Nahen Osten verkauft.
  • Die Geschäftstätigkeit in Deutschland, der Eurozone und den USA blieb im Juni stark.

Am Montag erzielte der Euro (EUR) signifikante Gewinne gegenüber dem US-Dollar (USD), was EUR/USD dazu veranlasste, die Richtung zu ändern und die Marke von 1,1500 und darüber zurückzuerobern, während die Anleger die eskalierenden Spannungen im Nahen Osten abwogen, insbesondere im Hinblick auf die US-Angriffe auf iranische Nuklearanlagen am Wochenende und den Vergeltungsangriff Irans auf US-Militärbasen in den VAE am Montag.

Geopolitische Gegenwinde treffen auf Handelsunsicherheit

Die eskalierenden Spannungen zwischen Israel und Iran haben neue Volatilität in die Währungs Märkte gebracht und die fragilen Gewinne aus den jüngsten Handelsgesprächen zwischen den USA und China erodiert.

Marktteilnehmer bereiten sich auch auf die Zollfrist am 9. Juli, dem "Tag der Befreiung", vor, wobei wachsende Bedenken über einen breiteren Krieg im Nahen Osten und Irans Drohung, die Straße von Hormuz zu schließen, zur globalen Instabilität beitragen.

Divergente geldpolitische Ausblicke

Auf ihrer Sitzung im Juni hielt die Federal Reserve (Fed) ihren Zielbereich bei 4,25–4,50% stabil, erhöhte jedoch ihre Prognosen für Arbeitslosigkeit und Inflation, um die durch Zölle verursachten Druckverhältnisse widerzuspiegeln. Die Fed-Beamten sind gespalten: Während das mediane Dot-Plot 50 Basispunkte Zinssenkungen bis zum Jahresende prognostiziert, sehen zwei Entscheidungsträger nur eine einzige Senkung im Jahr 2025, sieben erwarten keine Senkungen, und acht gehen davon aus, dass die Zinsen zum Jahresende zwischen 3,75% und 4,00% liegen werden.

Im Gegensatz dazu senkte die Europäische Zentralbank (EZB) ihren Einlagenzinssatz Anfang dieses Monats auf 2,00%. EZB-Präsidentin Christine Lagarde äußerte sich vorsichtig und warnte, dass weitere Lockerungen von einem signifikanten Rückgang der externen Bedingungen abhängen.

Technische Niveaus

Das nächste Aufwärtspotenzial für EUR/USD liegt bei dem Höchststand von Juni bei 1,1631 (12. Juni), gefolgt vom Hoch im Oktober 2021 bei 1,1692 (28. Oktober) und der runden Marke von 1,1700.

Die vorläufige Unterstützung wird hingegen am 55-Tage-Simple-Moving-Average (SMA) bei 1,1345 gesehen, mit weiteren Pufferzonen am wöchentlichen Tief von 1,1210 (29. Mai) und dem Mai-Basiswert von 1,1064 (12. Mai).

Momentum-Indikatoren begünstigen den Euro: Der Relative Strength Index (RSI) liegt nahe 63 und deutet auf Aufwärtspotenzial hin, während der Average Directional Index (ADX) bei etwa 20 Punkten liegt, was auf eine nur moderate Trendstärke hinweist.

EUR/USD Tageschart


Was steht bevor

Händler werden sich am 24. Juni auf das deutsche Geschäftsklima konzentrieren, gefolgt von dem GfK-Verbrauchervertrauen in Deutschland am 26. Juni und der endgültigen Veröffentlichung des Verbrauchervertrauens im Euro-Raum sowie der Umfrage zu den Verbraucherpreiserwartungen der EZB, die alle am 27. Juni stattfinden.

Euro FAQs

Der Euro ist die Währung der 19 Länder der Europäischen Union, die zur Eurozone gehören. Nach dem US-Dollar ist er die am zweithäufigsten gehandelte Währung der Welt. Im Jahr 2022 machte er 31 % aller Devisentransaktionen aus, mit einem durchschnittlichen Tagesumsatz von über 2,2 Billionen US-Dollar pro Tag. Der EUR/USD ist das am meisten gehandelte Währungspaar der Welt und macht schätzungsweise 30 % aller Transaktionen aus. Es folgen der EUR/JPY mit 4 %, der EUR/GBP mit 3 % und der EUR/AUD mit 2 %.

Die Europäische Zentralbank (EZB) in Frankfurt, Deutschland, ist die Zentralbank der Eurozone. Sie legt die Zinssätze fest und steuert die Geldpolitik. Das Hauptziel der EZB ist die Preisstabilität, was entweder die Kontrolle der Inflation oder die Förderung des Wachstums bedeutet. Ihr wichtigstes Instrument ist die Anhebung oder Senkung der Zinssätze. Relativ hohe Zinssätze oder die Erwartung höherer Zinssätze stärken in der Regel den Euro und umgekehrt. Der EZB-Rat trifft geldpolitische Entscheidungen in acht Sitzungen pro Jahr. Diese werden von den Leitern der nationalen Zentralbanken der Eurozone und sechs ständigen Mitgliedern, darunter EZB-Präsidentin Christine Lagarde, getroffen.

Die Inflation in der Eurozone, gemessen am harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI), ist ein entscheidender Faktor für den Euro. Übertrifft die Inflation die Erwartungen und das Ziel von 2 % der Europäischen Zentralbank (EZB), wird die EZB wahrscheinlich die Zinsen anheben müssen, um die Preisstabilität zu sichern. Höhere Zinsen im Vergleich zu anderen Währungsräumen machen den Euro attraktiver für globale Investoren und stärken somit die Währung.

Veröffentlichungen von Wirtschaftsdaten beeinflussen die Gesundheit der Wirtschaft und somit den Euro. Indikatoren wie das Bruttoinlandsprodukt (BIP), Einkaufsmanagerindizes (PMI), Beschäftigungszahlen und Konsumentenstimmung geben Hinweise auf die Entwicklung der gemeinsamen Währung. Eine starke Wirtschaft stützt den Euro, da sie ausländische Investitionen anzieht und möglicherweise die Europäische Zentralbank (EZB) zu Zinserhöhungen bewegt. Schwache Daten hingegen lassen den Euro oft fallen. Besonders relevant sind hierbei die Daten der vier größten Volkswirtschaften des Euroraums – Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien –, die rund 75 % der Eurozonen-Wirtschaft ausmachen.

Ein entscheidender Faktor für den Euro ist die Handelsbilanz, die den Unterschied zwischen den Einnahmen aus Exporten und den Ausgaben für Importe eines Landes über einen bestimmten Zeitraum misst. Wenn ein Land gefragte Exportgüter herstellt, erhöht sich die Nachfrage nach seiner Währung, da ausländische Käufer diese Waren erwerben wollen. Eine positive Handelsbilanz stärkt somit den Euro, während ein Handelsdefizit die Währung unter Druck setzen kann.


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