• EUR/USD fällt schnell auf zweiwöchige Tiefststände unter 1,1600.
  • Der US-Dollar springt auf zweiwöchige Höchststände nach dem FOMC-Treffen.
  • Die Federal Reserve senkte am Mittwoch ihre Zinsen um 25 Basispunkte.

EUR/USD beendete seine Gewinnserie am Mittwoch und fiel stark zurück in den Bereich von 1,1580–1,1570, dem niedrigsten Stand seit zwei Wochen.

Der starke Rückgang kam, als der US-Dollar (USD) wieder auflebte und den US-Dollar-Index (DXY) auf ein zweiwöchiges Hoch nahe 99,40 trieb. Darüber hinaus stiegen die Renditen der US-Staatsanleihen über verschiedene Laufzeiten, was die Erholung des Greenbacks verstärkte.

Shutdown zieht sich hin, Nerven liegen blank

Die langanhaltende Regierungsstilllegung in Washington beginnt, Auswirkungen zu zeigen. Fast einen Monat nach Beginn sind die Gesetzgeber weiterhin in einem Stillstand gefangen. Am Dienstag blockierten die Senate-Demokraten den kurzfristigen Finanzierungsantrag der Republikaner mit 54 zu 45 Stimmen und verfehlten die benötigten 60 Stimmen, um die Regierung bis Ende November finanziert zu halten.

Die wirtschaftlichen Kosten steigen. Hunderttausende von Bundesangestellten bleiben unbezahlt, öffentliche Dienstleistungen stagnieren, und das Geschäftsklima verschlechtert sich. Diese Auswirkungen zeigen sich zunehmend in den Einstellungs- und BIP-Zahlen, die beide frühe Warnsignale senden.

In der Zwischenzeit, mit 29 Tagen und weiter, ist dies nun der zweitlängste Shutdown in der US-Geschichte. Wenn er über den 5. November hinausgeht, wird er den Rekord brechen.

Handelsauftauen hebt die Stimmung

Nach monatelangen Spannungen scheint die Handelsgeschichte zwischen den USA und China eine Wende zu nehmen. Am Wochenende haben hochrangige Verhandler beider Seiten ein Rahmenabkommen ausgehandelt, das zu einem umfassenderen Deal führen könnte, wenn Donald Trump und Xi Jinping später am Donnerstag zusammentreffen.

Das steht bisher angeblich auf dem Tisch:

• Zölle kühlen ab: Finanzminister Scott Bessent sagt, das Abkommen würde die 100%-Zölle, die die USA auf chinesische Waren angedroht hatten, abwenden.

• Seltene Erden Erleichterung: Peking wird voraussichtlich neue Exportkontrollen für seltene Erden und Magnete aufschieben, was eine willkommene Erleichterung für globale Hersteller und Technologieunternehmen darstellt, die auf diese Materialien angewiesen sind.

• Landwirtschaftliche Erleichterung: China scheint bereit zu sein, großangelegte Käufe von US-Sojabohnen wieder aufzunehmen, was endlich gute Nachrichten für amerikanische Landwirte bringt, die im Kreuzfeuer des Handelskriegs gefangen sind.

• Breitere Zusammenarbeit: Die Verhandler befassen sich auch mit einigen heiklen Themen, von TikToks Eigentum und Datenregeln bis hin zu Kontrollen von Fentanyl-Vorstufen und Bemühungen, die Lieferketten widerstandsfähiger zu machen.

Die Märkte haben den Fortschritt gelassen aufgenommen, obwohl die Anleger wissen, dass die echte Prüfung kommen wird, wenn Trump und Xi entscheiden, ob sie formal zustimmen.

Fed macht einen vorsichtigen Schritt

Eine gespaltene Federal Reserve (Fed) senkte am Mittwoch die Zinssätze um einen Viertelpunkt und gab bekannt, dass sie kleine Käufe von Staatsanleihen wieder aufnehmen werde, um die jüngsten Spannungen auf dem Geldmarkt zu lindern, ein Zeichen dafür, dass die Liquidität strenger geworden ist, als die Fed es gerne hätte.

Die 10-zu-2-Abstimmung zur Senkung des Leitzinses auf 3,75%–4,00% war weithin erwartet worden. Die Beamten beschrieben den Schritt als Versicherung gegen einen abkühlenden Arbeitsmarkt.

In seiner Pressekonferenz räumte Fed-Vorsitzender Jerome Powell ein, dass die Entscheidungsträger weiterhin gespalten sind, was als Nächstes zu tun ist. Er warnte, dass die Märkte nicht auf eine weitere Zinssenkung im Dezember warten sollten, was die anhaltende Unsicherheit innerhalb des Federal Open Market Committee (FOMC) widerspiegelt.

Nach dem Treffen preisen die Märkte rund 17 Basispunkte weiterer Lockerungen bis zum Jahresende und etwas über 83 Basispunkte bis Ende 2026 ein.

EZB bleibt geduldig

In Europa trifft sich die Europäische Zentralbank (EZB) am Donnerstag und wird voraussichtlich die Zinsen unverändert lassen, während sie ihre stetige, datengestützte Haltung beibehält.

Bei ihrer letzten Sitzung betonten die Beamten, dass die Inflation allmählich in Richtung Ziel gehen sollte, wobei die Kerninflation 2025 bei 2,4%, 2026 bei 1,9% und 2027 bei 1,7% gesehen wird.

Präsidentin Christine Lagarde klang zuversichtlich und sagte, die Politik sei "gut aufgestellt" und dass die Risiken nun ausgewogener seien. Jeder nächste Schritt, betonte sie, werde vollständig von den eingehenden Daten abhängen.

Die Protokolle der Sitzung hatten einen etwas optimistischeren Ton, der zeigte, dass die Entscheidungsträger etwas optimistischer in Bezug auf das Wachstum sind und nicht in Eile sind, weiter zu lockern.

Die Märkte scheinen sich einig zu sein: Sie preisen bis Ende 2026 etwas über 13 Basispunkte an Zinssenkungen ein, was die Idee verstärkt, dass der Lockerungszyklus der EZB möglicherweise beendet ist.

Technische Ecke

EUR/USD hält seine breitere Konsolidierungsphase aufrecht, während wir in die zweite Jahreshälfte eintreten.

Bullen stehen vor einer kleinen Hürde am wöchentlichen Hoch bei 1,1728 (17. Oktober), vor dem Oktober-Hoch bei 1,1778 (1. Oktober). Im Falle eines weiteren Aufwärtsimpulses könnte das Paar wieder auf die 2025-Obergrenze von 1,1918 (17. September) fokussieren, bevor die 1,2000-Marke erreicht wird.

Auf der anderen Seite gibt es unmittelbaren Widerstand an der Oktober-Basis bei 1,1542 (9., 14. Oktober), während ein tieferer Rückgang das August-Tief bei 1,1391 (1. August) wieder ins Visier nehmen könnte, bevor der signifikante 200-Tage-SMA bei 1,1306 erreicht wird. Weiter unten kommt das wöchentliche Tief bei 1,1210 (29. Mai).

In der Gesamtbetrachtung sollte der Ausblick für das Paar unverändert bleiben, solange es über seinem wichtigen 200-Tage-SMA handelt.

In der Zwischenzeit verlieren die Momentum-Indikatoren an Schwung: Der Relative Strength Index (RSI) fällt auf fast 42 und zeigt ein erneutes Verkaufsinteresse, während der Average Directional Index (ADX) um 14 schwebt und darauf hindeutet, dass der laufende Trend schwach bleibt.

EUR/USD Tageschart

Warten auf etwas oder jemanden

EUR/USD bleibt in seiner Position gefangen, aber der Markt sucht weiterhin nach einer Richtung. Eine dovishe Wende der Fed, nachlassende Nachfrage nach US-Vermögenswerten, eine vorsichtige EZB oder echte Fortschritte im Handel könnten der europäischen Währung endlich den Schub geben, auf den sie gewartet hat.

EZB - Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Die Europäische Zentralbank (EZB), mit Sitz in Frankfurt am Main, steuert die Geldpolitik der Eurozone. Ihr Hauptziel ist die Preisstabilität, definiert durch eine Inflationsrate von rund 2 %. Durch Anpassungen der Zinssätze beeinflusst die EZB maßgeblich den Wechselkurs des Euros, der tendenziell durch höhere Zinsen gestärkt und durch niedrigere geschwächt wird.

In extremen Situationen kann die Europäische Zentralbank ein Instrument namens Quantitative Easing (QE) einsetzen. QE bedeutet, dass die EZB Euros druckt und diese verwendet, um Vermögenswerte – in der Regel Staats- oder Unternehmensanleihen – von Banken und anderen Finanzinstitutionen zu kaufen. QE führt in der Regel zu einer Abschwächung des Euros. Es wird als letztes Mittel eingesetzt, wenn Zinssenkungen allein das Ziel der Preisstabilität nicht erreichen können. Die EZB setzte QE während der Finanzkrise 2009-2011, 2015 bei anhaltend niedriger Inflation und während der COVID-19-Pandemie ein.

Quantitative Straffung (QT) ist das Gegenteil von QE: Statt Staatsanleihen zu kaufen, stellt die EZB den Ankauf ein und reinvestiert fällige Beträge nicht mehr. Dies wirkt sich in der Regel positiv auf den Euro aus, da es die Liquidität am Markt verringert.

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