- EUR/USD navigierte ohne klare Richtung, stets unter der Hürde von 1,1700.
- Der US-Dollar blieb im niedrigen Bereich von 98,00, begleitet von unklaren Preisbewegungen und niedrigeren Renditen.
- Investoren richten nun ihre Aufmerksamkeit auf die Veröffentlichung des FOMC-Protokolls am Mittwoch.
Der Euro (EUR) hatte am Dienstag Schwierigkeiten, wieder Aufwärtsdynamik zu gewinnen, was dazu führte, dass EUR/USD in einem unentschlossenen Bereich unterhalb von 1,1700 navigierte, alles vor dem Hintergrund einer fehlenden klaren Richtung im US-Dollar (USD).
Ein leicht fester US-Dollar (USD) belastete die Risikobereitschaft, während Händler das Treffen zwischen Trump und Zelenskiy sowie das breitere geopolitische Umfeld bewerteten. Um die abwartende Stimmung zu verstärken, richten Investoren ihre Augen auf die Veröffentlichung des Protokolls des Offenmarktausschusses (FOMC) am Mittwoch und die Rede von Jerome Powell beim Jackson Hole Symposium am Freitag.
Handelsgespräche kühlen Spannungen, nicht Zweifel
Die Märkte wurden kürzlich durch einen vorübergehenden Waffenstillstand in den globalen Handelskonflikten erfreut. Washington und Peking einigten sich auf eine 90-tägige Verlängerung ihres Abkommens, nur wenige Stunden bevor neue Zölle in Kraft treten sollten. Präsident Trump unterzeichnete eine Exekutive, die die Erhöhungen bis zum 10. November verschob, wobei Peking gegenseitige Maßnahmen versprach. Derzeit bleiben die bestehenden Zölle bestehen: 30% auf chinesische Waren, die in die USA gehen, und 10% auf US-Exporte in die andere Richtung.
Dies geschah im Anschluss an ein US-EU-Abkommen, das die meisten Zölle auf amerikanische Exporte von 30% auf 15% senkte. Die EU versprach zudem 750 Milliarden USD an Energieeinkäufen aus den USA, zusätzliche Verteidigungsaufträge und über 600 Milliarden USD an amerikanischen Investitionen.
Die Reaktion in Europa war gemischt, da der deutsche Kanzler Friedrich Merz warnte, dass das Abkommen den fragilen Industriesektor des Kontinents unter Druck setzen könnte, während der französische Präsident Emmanuel Macron es als einen "dunklen Tag" für Europa bezeichnete.
Zentralbanken: Daten zuerst, Entscheidung später
Die Federal Reserve (Fed) hielt die Zinssätze bei ihrem letzten Treffen unverändert, wobei Vorsitzender Jerome Powell ausgewogen klang und seine Bemerkungen gegen die taubenhaften Neigungen von Gouverneuren Christopher Waller und Michelle Bowman abwog.
In Frankfurt beschrieb die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, das Wachstum der Eurozone als "solide, wenn auch etwas besser." Dennoch haben die Märkte die Erwartungen für die erste Zinssenkung der EZB auf den Frühling 2026 nach hinten verschoben.
Positionierung: Bullen ziehen sich zurück
Die spekulative Nachfrage nach dem Euro hat nachgelassen. Daten der Commodity Futures Trading Commission (CFTC) bis zum 12. August zeigten, dass die Netto-Long-Positionen auf ein Sechs-Wochen-Tief von etwa 115,4K Kontrakten gesunken sind. In der Zwischenzeit haben kommerzielle Händler ihre Netto-Short-Positionen auf über 167K Kontrakte erhöht, ein Zwei-Wochen-Hoch. Darüber hinaus stieg das offene Interesse nach zwei Wochen des Rückgangs wieder auf etwa 825K.
Trendbeobachtung
Der Widerstand liegt beim wöchentlichen Hoch von 1,1788 (24. Juli), vor der Jahresobergrenze bei 1,1830 (1. Juli), mit dem September 2021-Hoch bei 1,1909 (3. September) knapp unter der psychologischen Marke von 1,2000.
In die andere Richtung kommt die Unterstützung zunächst beim 100-Tage Simple Moving Average (SMA) bei 1,1460, vor der August-Basis bei 1,1391 (1. August) und dem wöchentlichen Boden bei 1,1210 (29. Mai).
Das Momentum sieht wenig überzeugend aus. Der Relative Strength Index (RSI) ist unter 52 gefallen, was auf nachlassenden Aufwärtsimpuls hinweist, während der Average Directional Index (ADX), unter 12, weiterhin auf einen schwachen, trendlosen Markt hinweist.
EUR/USD Tageschart

Kurzfristiger Ausblick
Derzeit sieht es so aus, als wäre EUR/USD eingeklemmt. Ein klarer Durchbruch könnte von den nächsten Schritten der Fed oder einer bedeutenden Veränderung in den globalen Handelskonflikten abhängen. Bis dahin bleibt der Dollar fest im Fahrersitz.
Euro - Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Der Euro ist die Währung der 19 Länder der Europäischen Union, die zur Eurozone gehören. Nach dem US-Dollar ist er die am zweithäufigsten gehandelte Währung der Welt. Im Jahr 2022 machte er 31 % aller Devisentransaktionen aus, mit einem durchschnittlichen Tagesumsatz von über 2,2 Billionen US-Dollar pro Tag. Der EUR/USD ist das am meisten gehandelte Währungspaar der Welt und macht schätzungsweise 30 % aller Transaktionen aus. Es folgen der EUR/JPY mit 4 %, der EUR/GBP mit 3 % und der EUR/AUD mit 2 %.
Die Europäische Zentralbank (EZB) in Frankfurt, Deutschland, ist die Zentralbank der Eurozone. Sie legt die Zinssätze fest und steuert die Geldpolitik. Das Hauptziel der EZB ist die Preisstabilität, was entweder die Kontrolle der Inflation oder die Förderung des Wachstums bedeutet. Ihr wichtigstes Instrument ist die Anhebung oder Senkung der Zinssätze. Relativ hohe Zinssätze oder die Erwartung höherer Zinssätze stärken in der Regel den Euro und umgekehrt. Der EZB-Rat trifft geldpolitische Entscheidungen in acht Sitzungen pro Jahr. Diese werden von den Leitern der nationalen Zentralbanken der Eurozone und sechs ständigen Mitgliedern, darunter EZB-Präsidentin Christine Lagarde, getroffen.
Die Inflation in der Eurozone, gemessen am harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI), ist ein entscheidender Faktor für den Euro. Übertrifft die Inflation die Erwartungen und das Ziel von 2 % der Europäischen Zentralbank (EZB), wird die EZB wahrscheinlich die Zinsen anheben müssen, um die Preisstabilität zu sichern. Höhere Zinsen im Vergleich zu anderen Währungsräumen machen den Euro attraktiver für globale Investoren und stärken somit die Währung.
Veröffentlichungen von Wirtschaftsdaten beeinflussen die Gesundheit der Wirtschaft und somit den Euro. Indikatoren wie das Bruttoinlandsprodukt (BIP), Einkaufsmanagerindizes (PMI), Beschäftigungszahlen und Konsumentenstimmung geben Hinweise auf die Entwicklung der gemeinsamen Währung. Eine starke Wirtschaft stützt den Euro, da sie ausländische Investitionen anzieht und möglicherweise die Europäische Zentralbank (EZB) zu Zinserhöhungen bewegt. Schwache Daten hingegen lassen den Euro oft fallen. Besonders relevant sind hierbei die Daten der vier größten Volkswirtschaften des Euroraums – Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien –, die rund 75 % der Eurozonen-Wirtschaft ausmachen.
Ein entscheidender Faktor für den Euro ist die Handelsbilanz, die den Unterschied zwischen den Einnahmen aus Exporten und den Ausgaben für Importe eines Landes über einen bestimmten Zeitraum misst. Wenn ein Land gefragte Exportgüter herstellt, erhöht sich die Nachfrage nach seiner Währung, da ausländische Käufer diese Waren erwerben wollen. Eine positive Handelsbilanz stärkt somit den Euro, während ein Handelsdefizit die Währung unter Druck setzen kann.
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