• EUR/USD stieg auf frische Jahreshochs nahe 1,1880.
  • Der US-Dollar näherte sich seinen mehrjährigen Tiefstständen vor dem Fed-Treffen.
  • Die Fed wird voraussichtlich am Mittwoch die Zinssätze um 25 Basispunkte senken.

Der Euro (EUR) gewann am Dienstag frisches Momentum und hob EUR/USD auf neue Höchststände von 2025 nahe 1,1880. Der US-Dollar (USD) blieb defensiv, während der US-Dollar-Index (DXY) weiter unter die Marke von 97,00 fiel und mit seinen niedrigsten Niveaus seit drei Jahren flirtete.

Handels Spannungen lassen nach, aber Zölle belasten weiterhin

Die globalen Handelsnerven beruhigten sich etwas, nachdem Washington und Peking vereinbart hatten, ihren Waffenstillstand um weitere 90 Tage zu verlängern. Präsident Trump verschob die Zollanhebungen bis zum 10. November, während China von Vergeltungsmaßnahmen absah. Dennoch bleiben die Zölle hoch: US-Importe aus China werden mit 30% besteuert, während chinesische Lieferungen in die USA mit 10% belastet werden.

Gleichzeitig schloss Washington einen neuen Deal mit Brüssel. Die Europäische Union (EU) stimmte zu, die Zölle auf US-Industriwaren zu senken und den Zugang für amerikanische Agrar- und Fischereiexporte zu erweitern. Im Gegenzug verhängte Washington einen Zoll von 15% auf die meisten europäischen Importe, während die Zölle auf Autos je nach bevorstehender EU-Gesetzgebung weiterhin auf der Agenda stehen.

Fed bereit für eine Zinssenkung im September

Die Federal Reserve (Fed) wird allgemein erwartet, die Zinssätze bei der Sitzung am Mittwoch um 25 Basispunkte zu senken.

Händler werden nicht nur die Entscheidung, sondern auch das aktualisierte "Dot Plot" beobachten, das die Zinserwartungen der Entscheidungsträger für die kommenden Monate offenbaren wird.

EZB bleibt auf Kurs; Inflation weitgehend im Einklang mit dem Ziel

Die Europäische Zentralbank (EZB) hielt in der vergangenen Woche alle drei Leitzinsen wie erwartet unverändert.

Die Verantwortlichen gaben an, dass die Inflation nun weitgehend im Einklang mit dem mittelfristigen Ziel von 2% steht, wobei die Prognosen nahe denen aus dem Juni liegen. Die Kerninflation wird voraussichtlich im Jahr 2025 im Durchschnitt bei 2,4% liegen, bevor sie 2026 auf 1,9% und 2027 auf 1,8% sinkt.

Die EZB wiederholte, dass die Politik datenabhängig und von Sitzung zu Sitzung erfolgen wird, wobei Entscheidungen von den Inflationsaussichten, eingehenden Daten, den zugrunde liegenden Preisdynamiken und der geldpolitischen Transmission geprägt werden. Präsidentin Christine Lagarde sagte, die Bank sei in einer "guten Position" und stellte fest, dass die Risiken nun ausgewogener sind.

EUR/USD technische Aussichten: Test der Oberseite

EUR/USD scheint aus seiner Konsolidierungsphase auszubrechen.

Auf der Oberseite liegt der Widerstand bei der 2025er Obergrenze von 1,1878 (16. September). Ein klarer Anstieg darüber würde das Hoch vom September 2021 bei 1,1909 ins Spiel bringen, gefolgt von der psychologischen Marke von 1,2000.

Auf der Unterseite liegt die kurzfristige Unterstützung beim 100-Tage einfachen gleitenden Durchschnitt (SMA) bei 1,1551, gefolgt vom August-Tief bei 1,1391 (1. August) und dem wöchentlichen Boden bei 1,1210 (29. Mai).

Die Momentum-Signale bleiben gemischt. Der Relative Strength Index (RSI) ist auf etwa 65 gestiegen, was zeigt, dass die Käufer weiterhin die Kontrolle haben, aber der Average Directional Index (ADX) bei etwa 14 feststeckt, was darauf hindeutet, dass dem Trend die Überzeugung fehlt.

EUR/USD Tageschart

Was kommt als Nächstes für EUR/USD?

Der Euro scheint bereit zu sein, weiter zu steigen, aber ein entscheidender Ausbruch könnte einen neuen Katalysator benötigen, sei es durch US-Daten, einen festen Schritt der Fed oder eine weitere Wendung in der globalen Handelspolitik.

Fed - Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Die Federal Reserve (Fed) steuert die US-Geldpolitik mit zwei klaren Zielen: Preisstabilität und Vollbeschäftigung. Dabei nutzt die Notenbank Zinssätze als Hauptinstrument. Höhere Zinsen stärken den US-Dollar, da sie die USA für internationale Investoren attraktiver machen. Sinkende Zinsen hingegen schwächen den Greenback.

Die Federal Reserve (Fed) hält jährlich acht geldpolitische Sitzungen ab, bei denen das Federal Open Market Committee (FOMC) die wirtschaftliche Lage beurteilt und geldpolitische Entscheidungen trifft. Das FOMC besteht aus zwölf Mitgliedern – den sieben Mitgliedern des Gouverneursrats, dem Präsidenten der Federal Reserve Bank of New York und vier der elf übrigen regionalen Notenbankpräsidenten, die auf Jahresbasis rotieren.

In Zeiten schwerer Wirtschaftskrisen, wie etwa 2008 während der Finanzkrise, greift die Federal Reserve oft auf QE zurück. Dies bedeutet, dass die Fed massiv Anleihen kauft, um Liquidität bereitzustellen. Diese expansive Geldpolitik schwächt den Dollar, da das zusätzliche Geld die Währung verwässert und das Vertrauen der Investoren mindert.

Quantitative Straffung (QT) ist der umgekehrte Prozess von QE, bei dem die US-Notenbank aufhört, Anleihen von Finanzinstituten zu kaufen und das Kapital aus fällig werdenden Anleihen nicht reinvestiert, um neue Anleihen zu kaufen. Dies wirkt sich in der Regel positiv auf den Wert des US-Dollars aus.

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