Bevor sich die meisten Anleger in die Sommerpause verabschieden, könnte es in der kommenden Woche nochmal etwas turbulenter am Aktienmarkt werden. Zum einen werden am Montag die Gewichtungen im Nasdaq 100 Index zu Gunsten der Kleinen und zu Lasten der Großen verschoben. Wenn auch nur leicht, könnte dies dennoch zu einigen Umschichtungen auch in den Fonds führen, die dann ihre Spuren am Gesamtmarkt hinterlassen. Apple, Amazon, Alphabet, Microsoft, Meta, Nvidia und Tesla machen derzeit 55 Prozent des Index aus, von diesem Anteil werden die sieben Großen wohl zwischen zehn und 15 Prozent abgeben müssen. Der Vorteil für die Kleinen: Sie rücken stärker in den Fokus der Investoren.

Und noch einmal wird an der Zinsschraube gedreht

Am Mittwoch und Donnerstag rücken dann wieder die Notenbanken in deren Fokus. Dass sowohl die Federal Reserve als auch die Europäische Zentralbank noch einmal an der Zinsschraube nach oben drehen, gilt als ausgemacht. Besonderes Augenmerk wird hier auf der US-Notenbank liegen, denn sie dürfte mit dem Schritt die Leitzinsen auf 5,5 Prozent erhöhen, während die Inflation im Juni auf drei Prozent gefallen ist. Was auf den ersten Blick nach einem Fehler aussieht und vielleicht geldpolitisch auch einer sein könnte, ist nur mit der noch immer hohen Kerninflation von 4,8 Prozent zu erklären. Wie sich Fed-Chef Powell dazu erklärt und ob die Juli-Zinserhöhung die letzte in diesem Zyklus sein wird, am Mittwochabend wissen wir mehr.

Substanz ist wieder gefragt

Im Vorfeld dieser Entscheidungen tat sich beim DAX in dieser Woche nicht viel. Vor dem Hintergrund des kleinen Ausverkaufs bei den US-Techs nach den Zahlen von Tesla und Netflix aber durchaus eine positive Entwicklung. Denn als Alternative steuerten die Anleger scheinbar Unternehmen mit Substanz im Dow Jones und eben auch im DAX an. Der Markt bleibt damit vorerst in seiner Seitwärtsspanne zwischen 16.000 und 16.200 Punkten gefangen, in Frankfurt heißt es weiter warten auf neue Impulse.

Fallende Margen belasten Tesla

Auf den ersten Blick sahen die Zahlen des E-Autobauers Tesla durchaus sehr gut aus. Ein Anstieg der Auslieferungsquote um 80 Prozent sowie ein Umsatzanstieg von 50 Prozent sollten jeden Skeptiker überzeugen. Selbst der Gewinn stieg trotz aller Rabatte um 20 Prozent. Die Sorgen, dass Tesla den zu großen Teilen selbst angezettelten Preiskrieg auf dem Automarkt nicht gewinnen kann, noch unbegründet. Dennoch verlor die Aktie rund zehn Prozent. Bekommt Tesla die steigenden Kosten nicht in den Griff, dürften die nächsten Preissenkungen noch stärker auf die Margen drücken, als sie es ohnehin schon tun. Und die immer älter werdende Produktpalette tut ihr Übriges und droht gegen die stärker werdende Konkurrenz ohne Rabatte zum Ladenhüter zu werden.

Netflix kämpft gegen Trittbrettfahrer

Bei Netflix überzeugte zunächst vor allem der starke Anstieg der Nutzerzahlen, knapp sechs Millionen mehr Abonnenten hat der Streamingdienst nun. Hauptgrund war die Maßnahme, eine Weitergabe des Passwortes zu verhindern. Dadurch müssen sich Trittbrettfahrer nun eigene Konten erstellen. Zwar zeigen die Zahlen in die richtige Richtung und der Schachzug hat funktioniert, aber möglicherweise nur kurzfristig und vor allem nicht gut genug. In früheren Schätzungen sprach Netflix von rund 100 Millionen sogenannten Fremd-Nutzern. Stand jetzt ist die Ausbeute von nur sechs Prozent also nur ein Anfang. Ob der Trend weitergeht, da sind sich die Anleger nicht so sicher und senkten erst einmal den Daumen über die in den vergangenen Monaten stark gelaufene Aktie.

Hoffnungsschimmer für den Immobilienmarkt

Gute Nachrichten gab es in dieser Woche vom Immobilienmarkt, hier war das Geschäft durch die gestiegenen Zinsen fast völlig zum Erliegen gekommen. Zwar sind die Immobilienpreise nicht so schnell gesunken, wie die Zinsen gestiegen sind, aber der Umsatz in der Branche ist deutlich zusammengebrochen. Eine Mitteilung der Hypoport, einem Immobilienkreditvermittler, zeigt nun, dass die Kreditnachfrage wieder anspringt. Zwar sei es noch zu früh, von einer deutlichen Erholung zu sprechen, aber eine Stabilisierung des Marktes sei zu erkennen. Damit könnte die Zeit für diejenigen, die zuletzt auf weiter fallende Preise spekulierten, ablaufen und von dieser Seite ebenfalls etwas Dynamik in den Markt bringen.

 

DAX – aktuelle Unterstützungen und Widerstände:

Unterstützungen:  16.050/16.000 + 15.900/15.850 + 15.750/15.700

Widerstände: 16.200/16.250 + 16.400/16.450 + 16.550/16.600

 

Dieser Artikel stammt von RoboMarkets.

"Wenn Sie auf den Finanzmärkten investieren, sollten Sie daran denken, dass Transaktionen mit Währungen und anderen Instrumenten, die de facto als Handelsgeschäfte gelten, nicht einfach sind und erhebliche Risiken bergen. Sie sollten genau verstehen, wie sie funktionieren, welche Risiken Ihr Kapital bedrohen können, sowie alle Regeln und Vorschriften für die Verwendung von Anlageprodukten. Wenn Sie mit RoboMarkets Pro investieren, sollten Sie alle Merkmale verstehen, die die Preise und Wechselkurse der Anlageprodukte beeinflussen. Wenn Sie die mit diesen Produkten verbundenen Risiken nicht vollständig verstehen, sollten Sie selbst gründliche Recherchen anstellen oder sich an einen externen Spezialisten wenden, der Sie unabhängig berät. "

Neueste Analysen


Neueste Analysen

Autor wählen

Ripple: Insider warnen, während andere von 500 % Plus träumen

Ripple: Insider warnen, während andere von 500 % Plus träumen

Ripple (XRP) zeigt wieder Stärke. Am Mittwoch notierte die Kryptowährung bei 2,36 US-Dollar – ein Plus von 2,6 % innerhalb von 24 Stunden.

Ethereum knallt hoch – SharpLink sorgt für nächsten Push

Ethereum knallt hoch – SharpLink sorgt für nächsten Push

Ethereum (ETH) hat am Dienstag einen Sprung von 2,7 % hingelegt. Grund dafür ist eine überraschende Nachricht von SharpLink Gaming: Das Unternehmen gab bekannt, weitere 7.689 ETH gekauft zu haben. Damit klettert sein Gesamtbestand auf beeindruckende 205.634 ETH. Ein klares Signal, dass Ethereum zunehmend in den Fokus institutioneller Anleger rückt – und vielleicht der Beginn einer neuen Phase für den Kryptomarkt.

Bitcoin vor dem Ausbruch? Heute Abend könnte ALLES entschieden werden!

Bitcoin vor dem Ausbruch? Heute Abend könnte ALLES entschieden werden!

Bitcoin (BTC) zeigt sich zur Wochenmitte erstaunlich gelassen. Am Mittwoch notiert die größte Kryptowährung der Welt bei rund 108.000 US-Dollar – und das trotz eines spürbaren Abwartens am Markt. Anleger sind vorsichtig, schließlich steht heute Abend die Veröffentlichung der Sitzungsprotokolle der US-Notenbank Fed an. Diese könnten entscheidende Hinweise liefern, ob und wann mit Zinssenkungen zu rechnen ist. Und genau das könnte der Impuls sein, der Bitcoin aus seiner monatelangen Lethargie holt.

Fed-Protokolle bieten Hinweise auf die nächsten Zinssenkungen inmitten von Tarifwirren

Fed-Protokolle bieten Hinweise auf die nächsten Zinssenkungen inmitten von Tarifwirren

Aufgrund eines neu entfachten Risikobereitschafts und einer robusten Nachfrage von Finanzinstituten erreichte der Bitcoin-zu-US-Dollar-Wechselkurs (BTC/USD) am späten Mittwoch neue Allzeithochs nahe 112.000 USD.

Forex Today: Tarifunsicherheit belastet die Stimmung - Aufmerksamkeit ist auf die FOMC-Protokolle gerichtet

Forex Today: Tarifunsicherheit belastet die Stimmung - Aufmerksamkeit ist auf die FOMC-Protokolle gerichtet

Investoren nehmen in der Mitte der Woche eine vorsichtige Haltung ein, während sie sich durch die neuesten Schlagzeilen zur Handelspolitik der Vereinigten Staaten navigieren. Später in der amerikanischen Sitzung wird die Federal Reserve (Fed) das Protokoll der geldpolitischen Sitzung im Juni veröffentlichen, und das US-Finanzministerium wird eine Auktion von 10-jährigen Anleihen abhalten.

MAJORS

Wirtschaftsindikatoren

Nachrichten