Der Deutsche Aktienindex gönnt sich in der laufenden Rally keine Pause. Es scheint, als könne es der Index gar nicht erwarten, die 18.000er Marke zu erreichen. Aus der Bodenbildung von Oktober 2023 lässt sich zunächst ein Kursziel von 18.156 Punkten ableiten. Dort könnte es dann zu einer höheren Volatilität kommen.

Nach mehreren schlechter als erwarteten Inflationsberichten bekamen die Investoren gestern mal einen planmäßigen Bericht zum Wert der privaten Konsumausgaben in den USA. Das gibt ihnen die Sicherheit, ihre geldpolitischen Erwartungen nicht erneut hinterfragen zu müssen. Drei Leitzinssenkungen der Federal Reserve sollen es werden, eine im Juni, eine im September und eine im November.

Von diesen Aussichten profitieren vor allem die Small Caps in den USA. Der Russel 2000 Index stieg gestern zeitweise auf den höchsten Stand seit April 2022. Unternehmen mit kleinem oder mittlerem Börsenwert sind oft stärker auf Fremdkapital angewiesen. Wenn nun der Zins und damit der Preis für Kredite in gut drei Monaten fällt, dann lässt das diese Aktien attraktiver erscheinen, zumal sie relativ günstig bewertet sind. Auch die Bankaktien waren gestern an der Wall Street gefragt. Sie können sich auf ein Marktumfeld einstellen, in dem sie weniger restriktiv bei der Kreditvergabe sein müssen.

Als Profiteur der sich festigenden Fed-Zinssenkungserwartungen finden sich heute Morgen auch die asiatischen Börsen. Die Bodenbildung bei chinesischen Aktien nimmt Gestalt an. Die Anleger erhoffen sich nun neue Impulse von der Sitzung des Nationalen Volkskongresses in der kommenden Woche. Chinas Aktienmarkt ist Chefsache geworden. Präsident Xi will sich persönlich darum kümmern. Die Ergebnisse seiner Beratungen könnten bereits kommende Woche veröffentlicht werden. Das weckt zusätzliche Fantasie.

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