Die Börsen laufen weiter nach oben – sowohl im Fahrwasser weiterer geldpolitischer Unterstützung durch die Notenbanken als auch getrieben von einer sich scheinbar verbessernden Stimmung zwischen den USA und China im Handelsstreit. An der Wall Street hat der S&P 500 die Hürde von 2.991 Punkten genommen, damit dürfte sich aus technischer Sicht der Aufwärtstrend in New York fortsetzen. Und auch in Frankfurt stehen die Ampeln für den Deutschen Aktienindex seit einigen Tagen auf grün.
Alles klingt nach guter Laune im Handelskrieg, bevor es im Oktober wieder offiziell an den Verhandlungstisch geht. Die US-Regierung verschiebt die Einführung neuer Strafzölle um 14 Tage und die chinesische Seite erwägt den Import von Agrarprodukten, um seinerseits einen guten Willen vor den Gesprächen zu signalisieren. Doch man darf nicht vergessen, dass ein guter Wille allein nicht ausreichen könnte. Er ist nicht gleichzusetzen mit tatsächlichen Fortschritten in diesem festgefahrenen Konflikt. Das haben wir schon im Brexit gesehen.
Denn US-Präsident Trump hat ein Problem. Er kann die Sanktionen gegen den chinesischen Telekom-Konzerns Huawei nicht einfach wieder aufheben. Erweiterungen des „National Defense Authorization Act“ verbieten die Entfernung von der Blockadeliste. Wenn es Trump nicht gelingt, gegen diese Blockade etwas auszurichten, wird er Huawei nicht als Verhandlungsjoker einsetzen können. Der chinesische Konzern würde weiter vom US-Markt ausgeschlossen und könnte keine Geschäfte dort tätigen. Das allerdings ist die Hauptforderung der chinesischen Seite, um sich überhaupt an den Verhandlungstisch zu setzen. Wenn man sich trotzdem trifft, würde die Basis von vornherein schon nicht stimmen – mit einer hohen Chance auf ein erneutes Scheitern der Gespräche.
Das interessiert die Börse aber derzeit nicht. Die Anleger preisen die Rezessionsangst und einen erwarteten Einbruch des Wirtschaftswachstums zunächst wieder aus, der neu gewonnene Optimismus überdeckt derzeit alle Risiken. Technik und Saisonalität stützen den Aktienmarkt zusätzlich.
Charts zu den heutigen Themen am Finanzmarkt, weitere Videos und Marktkommentare von Jochen Stanzl finden Sie im Laufe des Tages auf cmcmarkets.com.
Sie wollen sofort benachrichtigt werden, wenn etwas an der Börse passiert? Eröffnen Sie ein Demo-Konto und aktivieren Sie die "push notifications"!
Die Inhalte dieses Marktkommentars dienen lediglich der allgemeinen Information. Sie stellen keine unabhängige Finanzanalyse und keine Finanz- oder Anlageberatung dar. Sie sollten nicht als maßgebliche Entscheidungsgrundlage für eine Anlageentscheidung herangezogen werden. Die Inhalte sind niemals dahingehend zu verstehen, dass CMC Markets den Erwerb oder die Veräußerung bestimmter Finanzinstrumente, einen bestimmten Zeitpunkt für eine Anlageentscheidung oder eine bestimmte Anlagestrategie für eine bestimmte Person empfiehlt oder für geeignet hält. Insbesondere berücksichtigen die Inhalte nicht die individuellen Anlageziele oder finanziellen Umstände des einzelnen Investors. Die in den Inhalten wiedergegebenen Bewertungen, Schätzungen und Prognosen reflektieren die subjektive Meinung des jeweiligen Autors bzw. der jeweils zitierten Quelle, können jederzeit Änderungen unterliegen und erfolgen ohne Gewähr. In jedem Fall haftet CMC Markets nicht für Verluste, welche Sie direkt oder indirekt durch eine Anlageentscheidung erleiden, die Sie aufgrund der Inhalte getroffen haben. Ausdrücklich weisen wir auf die bei vielen Anlageformen bestehenden erheblichen Risiken hoher Wertverluste hin. Insbesondere CFDs unterliegen Kursschwankungen. Ihr Verlustrisiko ist unbestimmbar und kann Ihre Einlagen in unbegrenzter Höhe übersteigen. Verluste können auch Ihr sonstiges Vermögen betreffen. Dieses Produkt eignet sich nicht für alle Investoren. Stellen Sie daher bitte sicher, dass Sie die damit verbundenen Risiken verstehen und lassen Sie sich gegebenenfalls von dritter Seite unabhängig beraten. Sie sollten auch unsere Risikowarnungen für CFDs lesen. Anlageerfolge in der Vergangenheit garantieren keine Erfolge in der Zukunft.
Neueste Analysen
Autor wählen
Ripple am Abgrund - oder ist das die letzte Chance vor dem Turnaround?
Ripple (XRP) steht wieder im Fokus der Krypto-Szene. Der Kurs hält sich am Dienstag knapp über der Marke von 1,90 US-Dollar, nachdem eine neue Verkaufswelle den gesamten Kryptomarkt erschüttert hat. Angst, Frust und Skepsis dominieren das Sentiment.
Bitcoin unter 86.000 Dollar – institutionelle Anleger uneins, Hoffnung durch US-Liquidität
Bitcoin (BTC) setzt seine Korrektur fort und notiert am Dienstag zum Zeitpunkt der Veröffentlichung unter 86.000 US-Dollar. Damit verzeichnet die Kryptowährung den fünften Verlusttag in Folge. Unter institutionellen Investoren zeigt sich ein gemischtes Bild: Während börsengehandelte Spot-Bitcoin-Fonds Abflüsse verbuchen, stockt Strategy seine Bitcoin-Bestände weiter auf. Trotz der aktuellen Kursschwäche könnten sich verbessernde Liquiditätsbedingungen in den USA kurzfristig stabilisierend auswirken.
Cardano unter Druck: Verkäufer dominieren weiter den Kryptomarkt
Cardano (ADA) steht am Dienstag weiterhin unter Verkaufsdruck, da die Verkäufer im breiten Kryptomarkt die Oberhand behalten. Das Erholungspotenzial des Smart-Contract-Tokens bleibt seit dem Blitzcrash vom 10. Oktober gering, obwohl die Unterstützungszone zwischen 0,3707 und 0,3775 US-Dollar bislang Bestand hat.
Die US-Einzelhandelsumsätze blieben im Oktober mit 732,6 Milliarden Dollar nahezu unverändert
Die Einzelhandelsumsätze in den Vereinigten Staaten blieben im Oktober mit 732,6 Mrd. USD praktisch unverändert, berichtete das US Census Bureau am Dienstag. Dieser Wert folgte auf den Anstieg um 0,1 % (revidiert von 0,3 %), der im September verzeichnet wurde, und lag unter den Markterwartungen von +0,1 %.
Forex Today: US-Arbeitsmarktdaten dürften für stärkere Schwankungen sorgen
Der US-Dollar (USD) stabilisiert sich am frühen Dienstag, nachdem er am Montag marginale Verluste gegenüber seinen wichtigsten Rivalen verzeichnete. Der US-Wirtschaftskalender wird die Nonfarm Payrolls (NFP) Daten für Oktober und November sowie die Lohninflation und die Arbeitslosenquote für November enthalten. Darüber hinaus werden die Einzelhandelsumsätze für Oktober und die vorläufigen S&P Global Einkaufsmanagerindizes (EMI) für Dezember genau beobachtet.