- AUD/USD gab den Anstieg vom Freitag auf und fiel wieder unter die 0,6500-Marke.
- Der US-Dollar erhielt Auftrieb durch stabile geopolitische Erwartungen.
- Der Westpac-Verbrauchervertrauensindex steht als Nächstes in Australien an.
Der Australische Dollar (AUD) verlor zu Beginn der neuen Handelswoche etwas an Glanz und gab einen Teil des Rückschlags vom Freitag zurück. Tatsächlich kehrte AUD/USD in die Region unter 0,6500 zurück, was auf den anständigen Anstieg des US-Dollars (USD) zurückzuführen ist, unterstützt durch geopolitische Faktoren und höhere US-Renditen.
Inflation kühlt ab, Aktivität stabilisiert sich
Das Inflationsbild in Australien zeigt weiterhin eine Abschwächung, wenn auch nicht dramatisch. Der Verbraucherpreisindex (CPI) für das zweite Quartal stieg um 0,7% im Vergleich zum Vorquartal und um 2,1% im Vergleich zum Vorjahr, während der monatliche CPI-Indikator für Juni auf 1,9% zurückging. Das ist ein Fortschritt, aber nur schrittweise.
Auf der Wachstumsseite sahen die Zahlen gesünder aus. Die PMI-Daten für das verarbeitende Gewerbe stiegen im Juli auf 51,6, der Dienstleistungssektor kletterte auf 53,8, und die Einzelhandelsumsätze stiegen im Juni um 1,2%.
Der Handel lieferte ebenfalls einen Schub, mit einem Überschuss, der im Juni auf 5,365 Milliarden AUD von 1,604 Milliarden AUD im Vormonat anstieg.
Die Arbeitsmarktzahlen waren ebenfalls ermutigend: Die Arbeitslosigkeit sank auf 4,2%, die Beschäftigung wuchs um 24,5K Personen, und die Beteiligungsquote blieb stabil bei 67%.
Reserve Bank of Australia: Lockerer, aber nicht in Eile
Die Reserve Bank of Australia (RBA) lockerte Anfang des Monats die Geldpolitik und senkte den offiziellen Zinssatz (OCR) um 25 Basispunkte auf 3,60% – ein weitgehend erwarteter Schritt. Die Zentralbank senkte auch ihre Zinsschätzung für Ende 2026 auf 2,9%, von 3,2% im Mai.
Ihr aktualisierter Ausblick zeigte, dass die Wachstumserwartungen für 2025 auf 1,7% von 2,1% gesenkt wurden, unter Berufung auf globale Gegenwinde. Die Prognosen für Arbeitslosigkeit und zugrunde liegende Inflation für Ende 2025 blieben jedoch unverändert bei 4,3% und 2,6%.
Gouverneurin Michele Bullock wies nach der Entscheidung die Idee einer größeren Zinssenkung um einen halben Punkt zurück. Sie betonte, dass die Geldpolitik „datenabhängig, nicht datenpunktabhängig“ bleiben würde und dass eine weitere Lockerung einen weicheren Arbeitsmarkt und kühlere Inflation erfordere.
China: Immer noch ein ungleichmäßiger Hintergrund
China bleibt ein entscheidender Treiber für die australische Wirtschaft, und die Signale aus Peking sind weiterhin gemischt. Das BIP des zweiten Quartals wuchs im Vergleich zum Vorjahr um 5,2%, die Industrieproduktion sprang um 7%, aber die Einzelhandelsumsätze verfehlten die 5%-Wachstumsmarke. Die People's Bank of China wird voraussichtlich ihre einjährigen und fünfjährigen Loan Prime Rates (LPR) bei 3,00% bzw. 3,50% bei ihrer Sitzung später in der Woche unverändert lassen.
In China waren die neuesten PMIs weniger optimistisch, da der offizielle PMI für das verarbeitende Gewerbe auf 49,3 und der für den Dienstleistungssektor auf 50,1 fiel. Die Caixin-Umfragen erzählten eine ähnliche Geschichte. Die Handelsdaten zeigten, dass der Überschuss im Juli auf 98,24 Milliarden USD schrumpfte, da die Exporte um 7,2% und die Importe um 4,1% im Vergleich zum Vorjahr stiegen. In der Zwischenzeit bewegte sich die Verbraucherpreisinflation kaum – sie stieg um 0,4% im Monatsvergleich, blieb aber im Vergleich zum Vorjahr unverändert – was auf anhaltenden deflationären Druck hinweist.
Positionierung: Händler bleiben bärisch
Spekulanten setzen stark gegen den Australischen Dollar. Daten der Commodity Futures Trading Commission bis zum 12. August zeigten, dass die Netto-Leerverkäufe auf fast 88K Kontrakte stiegen, die höchste Zahl seit April 2024. Das Open Interest stieg auf ein Mehrwochenhoch von fast 171,3K Kontrakten.

Technische Sicht
Der Widerstand liegt zunächst bei 0,6625, der Obergrenze vom 24. Juli, gefolgt vom Hoch vom 7. November 2024 bei 0,6687. Ein entscheidender Durchbruch darüber würde den Weg zurück zur symbolischen 0,7000-Marke öffnen.
Auf der anderen Seite liegt die erste Unterstützung bei 0,6418 (1. August), dann der 200-Tage-Simple Moving Average (SMA) bei 0,6386. Ein Fall darunter würde den Boden vom 23. Juni bei 0,6372 freilegen.
Die Momentum-Signale tendieren negativ. Der Relative Strength Index (RSI) ist auf etwa 47 gefallen, was auf ein wachsendes Abwärtsmomentum hinweist, während der Average Directional Index (ADX) nahe 15 auf einen schwachen, nicht-trendenden Markt hindeutet.
AUD/USD Tageschart

Ausblick
Derzeit scheint der Australische Dollar in einer Spanne von 0,6400–0,6600 festzustecken. Ein Katalysator wird benötigt, um diese zu durchbrechen – ob das durch stärkere chinesische Daten, eine Änderung der Haltung der Federal Reserve (Fed) oder ein frisches Signal von der RBA geschieht.
US-CHINA HANDELSKRIEG - Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Ein Handelskrieg ist im Allgemeinen ein wirtschaftlicher Konflikt zwischen zwei oder mehr Ländern, der durch extreme Protektionismusmaßnahmen einer Seite ausgelöst wird. Dies beinhaltet die Errichtung von Handelsbarrieren, wie beispielsweise Zölle, die wiederum Gegenmaßnahmen hervorrufen. Dies führt zu steigenden Importkosten und letztlich zu höheren Lebenshaltungskosten.
Der wirtschaftliche Konflikt zwischen den Vereinigten Staaten (USA) und China begann Anfang 2018, als Präsident Donald Trump Handelsbarrieren gegen China verhängte. Er begründete dies mit unfairen Handelspraktiken und dem Diebstahl geistigen Eigentums durch die asiatische Großmacht. China reagierte mit Vergeltungsmaßnahmen und führte Zölle auf zahlreiche US-Waren ein, darunter Autos und Sojabohnen. Die Spannungen eskalierten, bis die beiden Länder im Januar 2020 das „Phase-One-Handelsabkommen“ unterzeichneten. Dieses Abkommen verpflichtete China zu strukturellen Reformen und Änderungen seines wirtschaftlichen und handelspolitischen Regimes, um Stabilität und Vertrauen zwischen den beiden Nationen wiederherzustellen. Die Coronavirus-Pandemie rückte den Konflikt zunächst in den Hintergrund. Es sei jedoch erwähnt, dass Präsident Joe Biden, der nach Trump ins Amt kam, die Zölle beibehielt und sogar weitere Abgaben hinzufügte.
Die Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus als 47. Präsident der USA hat eine neue Welle von Spannungen zwischen den beiden Ländern ausgelöst. Während des Wahlkampfs 2024 hatte Trump versprochen, Zölle von 60 % auf chinesische Waren zu erheben, sobald er wieder im Amt sei – ein Versprechen, das er am 20. Januar 2025 umsetzte. Der Handelskrieg zwischen den USA und China wird somit dort fortgesetzt, wo er aufgehört hatte. Die gegenseitigen Strafmaßnahmen beeinflussen die globale Wirtschaftslage erheblich, stören die weltweiten Lieferketten, senken die Ausgaben – insbesondere Investitionen – und tragen direkt zur Inflation des Verbraucherpreisindex bei.
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