- AUD/USD stieg weiter und überschritt am Dienstag die 0,6600-Marke.
- Der US-Dollar setzte seine bärischen Entwicklungen aufgrund von Sorgen über eine mögliche Haushaltsstilllegung fort.
- Die RBA hielt bei ihrem Ereignis am Dienstagmorgen einen hawkischen Kurs.
Der Australische Dollar (AUD) hielt den positiven Schwung vom Montag aufrecht, wobei AUD/USD wieder über die 0,6600-Marke kletterte, um mehrtägige Hochs herauszufordern. Dieser Schritt bereitet den Weg für einen möglichen Anlauf auf das Jahreshoch über 0,6700 in naher Zukunft.
Der zusätzliche Auftrieb kam von einem schwächeren US-Dollar (USD), der durch anhaltende Ängste vor einer möglichen US-Regierungsstilllegung und stetige Wetten auf weitere Zinssenkungen der Federal Reserve (Fed) später in diesem Jahr belastet wurde.
Resiliente Wirtschaft
Die Wirtschaft Australiens überrascht weiterhin positiv. Frühzeitige Daten aus September deuten darauf hin, dass der EMI für das verarbeitende Gewerbe auf 51,3 und der EMI für den Dienstleistungssektor auf 52,0 sinken könnte, aber beide bleiben über der 50-Schwelle und signalisieren weiterhin Expansion.
Die harten Zahlen waren ebenfalls optimistisch. Die Einzelhandelsumsätze stiegen im Juni um 1,2%, der Handelsüberschuss im Juli weitete sich auf 7,3 Milliarden AUD aus, und die Unternehmensinvestitionen nahmen im zweiten Quartal zu. Die BIP-Zahlen blieben ebenfalls stabil und zeigten, dass die heimische Wirtschaft im Vergleich zum vorherigen Quartal um 0,6% und im Jahresvergleich um 1,8% wuchs.
Das gesagt, zeigt der Arbeitsmarkt einige Risse: Die Arbeitslosenquote blieb im August bei 4,2%, aber die Beschäftigungsänderung fiel um 5,4K.
RBA vorsichtig, aber nicht dovish
Die Inflation bleibt das Hauptproblem. Der monatliche CPI-Indikator (gewichteter Durchschnitt) stieg im Juli von 1,9% im Juni auf 2,8%. Im Quartalsvergleich stieg der CPI im zweiten Quartal um 0,7% im Vergleich zum Vorquartal und um 2,1% im Jahresvergleich.
Vor diesem Hintergrund entschied sich die Reserve Bank of Australia (RBA) am Dienstagmorgen für eine hawkische Beibehaltung und ließ den Leitzins einstimmig bei 3,60%, genau wie erwartet.
Die Erklärung ließ leise frühere Hinweise auf weitere Lockerungen fallen und hob die Bedenken hervor, dass die Disinflation nach dem stärkeren CPI-Druck im August ins Stocken geraten könnte. Die Entscheidungsträger warnten auch, dass die Inflation im dritten Quartal ihre Prognose von 2,6% überschreiten könnte.
Die Situation wird kompliziert, da die Wirtschaft selbst gut dasteht. Das reale Lohnwachstum festigt sich, die Vermögenspreise steigen, und der Wohlstandseffekt gibt dem Konsum einen weiteren Schub, was kaum die ideale Voraussetzung für Zinssenkungen ist.
Bei ihrer Pressekonferenz schlug Gouverneurin Michele Bullock einen gemessenen Ton an. Sie betonte, dass die Politik datenabhängig bleibt und von Sitzung zu Sitzung entschieden wird. Zinssenkungen sind nicht ausgeschlossen, aber sie machte deutlich, dass sie nur erfolgen würden, wenn sich die Ungleichgewichte zwischen Angebot und Nachfrage weiter verringern. Derzeit ist der quartalsweise bereinigte CPI, der im zweiten Quartal bei 2,7% im Jahresvergleich liegt, der Maßstab dafür, ob die Inflation im Zielbereich der RBA von 2–3% bleibt.
Die Märkte haben den Hinweis aufgenommen: Die implizite Preisgestaltung zeigt nun rund 13 Basispunkte an Lockerungen bis zum Jahresende, gegenüber 18 vor der Sitzung.
China bleibt der ausschlaggebende Faktor
Die Aussichten Australiens sind weiterhin eng mit China verbunden. Das BIP wuchs dort im zweiten Quartal um 5,2% im Jahresvergleich, aber die Einzelhandelsumsätze im August enttäuschten mit 3,4%. Die PMIs für September malten ein gemischtes Bild: Der verarbeitende Sektor blieb mit 49,8 in der Kontraktion, während die Dienstleistungen mit 50,0 gerade noch das Wachstum hielten. In der Zwischenzeit bestehen weiterhin Sorgen über Deflation, da der CPI im August um 0,4% im Jahresvergleich fiel.
Wie erwartet ließ die People's Bank of China (PBoC) ihre Loan Prime Rates (LPR) im September unverändert: 3,00% für die einjährige und 3,50% für die fünfjährige.
Spekulanten bleiben bärisch
Die Positionierung neigt weiterhin gegen den Aussie. Die Daten der Commodity Futures Trading Commission (CFTC) für die Woche bis zum 23. September zeigten, dass die Netto-Leerverkäufe auf etwa 101,6K Kontrakte stiegen, ein Zwei-Wochen-Hoch. Darüber hinaus stieg das offene Interesse ebenfalls auf etwa 160,8K Kontrakte, das meiste in zwei Wochen.
Technisches Bild
Die laufende Erholung scheint die Tür zu einer möglichen Herausforderung der Höchststände von 2025 geöffnet zu haben.
Tatsächlich, wenn Käufer ihren Schwung ausweiten, könnte AUD/USD das Jahreshoch bei 0,6707 (17. September) erneut testen. Ein klarer Durchbruch dort würde das Hoch des letzten Jahres bei 0,6942 (30. September) ins Visier nehmen, nur knapp unter der psychologischen Marke von 0,7000.
Andererseits könnte der Verlust des wöchentlichen Tiefs bei 0,6520 (26. September) die Tür zu einem Test des vorübergehenden 100-Tage-Simple Moving Average (SMA) bei 0,6517 öffnen. Ein klarer Durchbruch nach unten würde den Weg zurück zum Augusttief bei 0,6414 (21. August) ebnen, wobei der 200-Tage-SMA in der Nähe bei 0,6405 liegt. Darunter liegt das Juni-Tief bei 0,6372 (23. Juni).
Die Momentum-Indikatoren bleiben gemischt: Der Relative Strength Index (RSI) ist über 57 gestiegen und deutet auf einen beginnenden Kaufdruck hin, während der Average Directional Index (ADX) um 17 immer noch darauf hindeutet, dass der Trend relativ schwach ist.
AUD/USD Tageschart
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Kurzfristige Aussichten
Derzeit bleibt AUD/USD in einer breiten Spanne von 0,6400–0,6700 gefangen. Ein entscheidender Ausbruch benötigt wahrscheinlich einen stärkeren Katalysator: Vielleicht festere und nachhaltigere chinesische Daten, einen weicheren Ton der Fed oder eine weiterhin vorsichtige Haltung der RBA.
RBA - Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Die Reserve Bank of Australia (RBA) legt die Geldpolitik des Landes fest und strebt eine Inflationsrate von 2-3 % an. Zinssatzerhöhungen stärken in der Regel den australischen Dollar, während Zinssenkungen ihn schwächen.
Traditionell galt Inflation als nachteilig für Währungen, da sie den Wert des Geldes mindert. In modernen Volkswirtschaften hat sich jedoch gezeigt, dass moderate Inflation zu Zinserhöhungen durch Zentralbanken führt, was wiederum Kapitalzuflüsse aus dem Ausland anzieht. Investoren suchen nach höheren Renditen, was die Nachfrage nach der lokalen Währung – im Fall Australiens den Australischen Dollar – stärkt.
Makroökonomische Daten wie das Bruttoinlandsprodukt (BIP) und der Einkaufsmanagerindex (PMI) haben direkten Einfluss auf die Währungen eines Landes. Eine starke Wirtschaft zieht Kapital an und stärkt die heimische Währung.
Quantitative Lockerung (QE) ist ein geldpolitisches Instrument, das in Krisenzeiten eingesetzt wird, wenn Zinssenkungen allein nicht ausreichen, um die Kreditvergabe in der Wirtschaft wieder anzukurbeln. Die Reserve Bank of Australia (RBA) nutzt QE, indem sie australische Dollar druckt, um damit Vermögenswerte – in der Regel Staats- oder Unternehmensanleihen – von Finanzinstituten aufzukaufen. Damit wird den Banken dringend benötigte Liquidität zur Verfügung gestellt. Eine solche Maßnahme führt in der Regel zu einer Abwertung des australischen Dollars.
Quantitative Straffung (QT) stellt das Gegenstück zur quantitativen Lockerung (QE) dar und wird eingeleitet, sobald sich die Wirtschaft erholt und die Inflation wieder anzieht. Während die Reserve Bank of Australia (RBA) im Rahmen der QE Staats- und Unternehmensanleihen aufkauft, um den Finanzmärkten Liquidität zuzuführen, beendet sie bei QT diese Käufe und reinvestiert nicht in fällige Anleihen. Diese geldpolitische Maßnahme wird in der Regel als positiv für den australischen Dollar bewertet.
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