• Der Aufwärtsimpuls von AUD/USD scheint bei 0,6650 erschöpft zu sein.
  • Der US-Dollar sieht sich vor der Entscheidung der Fed erneut einem Abwärtsdruck ausgesetzt.
  • Der australische Arbeitsmarktbericht wird am Donnerstag im Mittelpunkt stehen.

Der australische Dollar (AUD) hat Schwierigkeiten, seine laufende Rally weiter auszudehnen, da AUD/USD um die 0,6650-Region, oder mehrwöchige Höchststände, unter leichtem Druck steht.

In der Zwischenzeit bleibt der Kassakurs in der dritten Woche in Folge in einer bullischen Haltung, während er gleichzeitig mit seinem wichtigen 200-Wochen-SMA um 0,6640 flirtet. Die unentschlossene Preisbewegung des Paares erfolgt trotz eines deutlichen Rückgangs des Greenbacks, da die Anleger sich auf die bevorstehende Zinssatzentscheidung der Federal Reserve (Fed) vorbereiten.

Eine stabile Wirtschaft, die stillschweigend das Notwendige tut

Australien sorgt derzeit nicht für große positive Überraschungen, und ehrlich gesagt, das ist auch das Ziel. Die Erholung schreitet in einem angenehmen Tempo voran, und die meisten Daten sehen ziemlich anständig aus.

Die neuesten PMIs halfen, einige Nerven zu beruhigen, mit einem Anstieg des verarbeitenden Gewerbes auf 51,6 und einem Anstieg der Dienstleistungen auf 52,7.

Die Käufer sind ebenfalls noch aktiv: Die Einzelhandelsumsätze stiegen im September um 4,3% im Jahresvergleich, und der Handelsüberschuss erhöhte sich auf 3,938 Milliarden AUD. Die Unternehmensinvestitionen sanken im dritten Quartal (-0,9% QoQ), aber es fühlt sich eher wie ein Wackeln als wie etwas Besorgniserregendes an.

Das Wachstum blieb etwas hinter den Prognosen zurück: Das reale BIP stieg im dritten Quartal um 0,4% QoQ gegenüber 0,7% zuvor, während das jährliche Tempo bei 2,1% blieb. Das ist mehr oder weniger der Punkt, den die Reserve Bank of Australia (RBA) bis zum Jahresende erwartet hatte, sodass die Widerstandsfähigkeit nicht verschwunden ist.

Der Arbeitsmarkt sorgt weiterhin für Rückenwind. Im Oktober wurden 42,2 Tausend Arbeitsplätze geschaffen, und die Arbeitslosenquote sank auf 4,3%. Der inländische Arbeitsmarktbericht am Donnerstag wird genau beobachtet, um zusätzliche Hinweise darauf zu erhalten, wohin die Politik von hier aus geht.

Wo die Spannung bleibt, ist die Inflation, da der CPI im Oktober auf 3,8% im Jahresvergleich anstieg, ein ungefähr 17-Monats-Hoch, getrieben von Wohnraum, Lebensmitteln und Freizeit. Der bereinigte CPI, der Favorit der RBA, überraschte ebenfalls mit einem Anstieg auf 3,3% im Jahresvergleich. Und da das Australian Bureau of Statistics (ABS) nun monatliche CPI-Daten veröffentlicht, ist jede Veröffentlichung zu einem Mini-Event geworden.

China hilft weiterhin, nur weniger dramatisch

China fungiert weiterhin als Sicherheitsnetz für Australien, auch wenn es nicht mehr der Hauptmotor der Aufregung ist.

Tatsächlich wuchs das BIP im dritten Quartal um 4,0% im Jahresvergleich, und die Einzelhandelsumsätze stiegen im Oktober um 2,9% im Jahresvergleich. Gute Zahlen, nur nicht der große Punch Bowl der vergangenen Jahre.

Aber der Schwung lässt nach: Die PMIs für November malten ein schwächeres Bild, da der offizielle NBS Manufacturing PMI auf 49,2 (immer noch unter 50) anstieg, während der exportempfindliche RatingDog Manufacturing PMI in den Rückgang auf 49,9 fiel.

Die Dienstleistungen boomen ebenfalls nicht gerade: Die nicht-verarbeitende Aktivität fiel auf 49,5, und der RatingDog Services PMI sank auf 52,1.

Weitere Daten zeigten, dass der Handelsüberschuss im September leicht auf 90,07 Milliarden USD von 90,53 Milliarden USD schrumpfte.

Es gibt jedoch einige positive Aspekte: Der Gesamt-CPI drehte im November mit 0,7% im Jahresvergleich wieder positiv, das höchste Niveau seit fast zwei Jahren. Auf monatlicher Basis sanken die Verbraucherpreise um 0,1%, während die Erzeugerpreise um 2,2% im Jahresvergleich fielen.

Aber die People's Bank of China (PBoC) lässt sich Zeit. Die Loan Prime Rates (LPR) bleiben unverändert bei 3,00% (ein Jahr) und 3,50% (fünf Jahre). China hilft dem Aussie also weiterhin, nur ohne Feuerwerk.

RBA bleibt fest am Steuer

Die RBA lieferte, was die Märkte gerne als "hawkish hold" bezeichnen.

Das heißt, der offizielle Geldsatz (OCR) blieb bei 3,60% für das dritte Treffen in Folge, aber der Ton war klar: Die Beamten sehen weiterhin Kapazitätsengpässe und schwache Produktivität als Risiken, auch wenn der Arbeitsmarkt derzeit recht angespannt bleibt.

In ihrer Pressekonferenz nach dem Treffen wies Gouverneurin Michele Bullock die Idee von Zinssenkungen in naher Zukunft zurück. Sie sagte, der Vorstand erwäge im Wesentlichen eine längere Pause oder die Möglichkeit einer Zinserhöhung im Jahr 2026, wobei die Risiken für Wachstum und Inflation beide nach oben gerichtet sind. Sie hob auch den bereinigten CPI für das vierte Quartal als entscheidend hervor, und wir werden diesen erst Ende Januar erhalten.

Technisches Bild

AUD/USD bleibt auf den Aufwärtstrend fokussiert und zielt zunächst auf die wichtige 0,6700-Marke.

Wenn die Bullen stärker drücken, sollte der Kassakurs auf den nächsten signifikanten Widerstand bei der 2025er Obergrenze von 0,6707 (17. September) stoßen, gefolgt vom Höchststand von 2024 bei 0,6942 (30. September), alles vor der 0,7000-Marke.

Andererseits gibt es vorübergehende Unterstützung um 0,6540, wo sowohl der 55-Tage- als auch der 100-Tage-SMA zusammenfallen. Darunter taucht der signifikante 200-Tage-SMA bei 0,6475 auf, gefolgt von der November-Basis bei 0,6421 (21. November) und dem Oktober-Tief bei 0,6440 (14. Oktober). Der Verlust des Letzteren würde eine wahrscheinliche Bewegung in Richtung des August-Tals bei 0,6414 (21. August) und des Juni-Tiefs bei 0,6372 (23. Juni) zur Folge haben.

Die kurzfristige positive Aussicht des Paares wird voraussichtlich anhalten, solange es über seinem 200-Tage-SMA handelt.

Darüber hinaus deuten Momentum-Indikatoren auf zusätzliche Gewinne im kurzfristigen Horizont hin: Der Relative Strength Index (RSI) handelt über der 67-Marke, während der Average Directional Index (ADX) nahe der 24-Marke auf einen recht festen Trend hinweist.

AUD/USD Tageschart


Wo lässt das AUD/USD zurück?

Noch keine Feuerwerke, aber immer noch eine sanfte Aufwärtsneigung. Der Aussie bleibt sehr empfindlich gegenüber der globalen Risikobereitschaft und der Stimmung in China. Ein klarer Durchbruch unter 0,6400 würde die Stimmung ziemlich schnell trüben.

Aber im Moment? Ein schwächerer US-Dollar, stabile lokale Daten, eine RBA, die nicht zögert, und bescheidene Unterstützung aus China deuten alle darauf hin, dass die Währung sanft ansteigt. Sie könnte langsam steigen, aber die Tendenz ist weiterhin auf Gewinne ausgerichtet.


Arbeitsmarkt - Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Der Arbeitsmarkt gilt als entscheidender Indikator für die wirtschaftliche Stabilität eines Landes und beeinflusst maßgeblich den Wert einer Währung. Hohe Beschäftigung und geringe Arbeitslosigkeit tragen zu einer starken Binnennachfrage bei und stützen das Wirtschaftswachstum, was wiederum die Landeswährung stärkt. Ein besonders angespannter Arbeitsmarkt – also ein Mangel an Arbeitskräften – kann zudem inflationsfördernd wirken, da steigende Löhne bei knappen Arbeitskräften oft die Folge sind, was die Geldpolitik beeinflusst.

Das Lohnwachstum in einer Volkswirtschaft ist ein entscheidender Indikator für die Geldpolitik. Steigende Löhne bedeuten mehr Konsumausgaben, was in der Regel die Preise antreibt. Im Gegensatz zu volatilen Preistreibern wie Energie gilt das Lohnwachstum als stabiler Inflationsfaktor, da Gehaltserhöhungen schwer zurückgenommen werden können. Zentralbanken achten daher stark auf Lohnwachstumsdaten bei der Festlegung ihrer geldpolitischen Maßnahmen.

Das Gewicht, das Zentralbanken den Arbeitsmarktbedingungen beimessen, variiert je nach ihren Zielen. Einige Institutionen haben explizit erweiterte Mandate, die über die reine Inflationskontrolle hinausgehen und den Arbeitsmarkt betreffen. So verfolgt die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) das doppelte Ziel, sowohl maximale Beschäftigung als auch stabile Preise zu fördern. Im Gegensatz dazu konzentriert sich die Europäische Zentralbank (EZB) ausschließlich darauf, die Inflation im Zaum zu halten. Dennoch spielen die Entwicklungen am Arbeitsmarkt für alle Notenbanken eine zentrale Rolle, da sie ein wichtiger Indikator für die wirtschaftliche Gesamtlage sind und in enger Verbindung mit der Inflationsentwicklung stehen.

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