Strategy (MSTR) und andere Unternehmen mit Bitcoin-Beständen in der Bilanz stehen weiter unter Druck. Die volatile Entwicklung von Bitcoin im Jahr 2025 – mit kräftigen Rallys und tiefen Korrekturen – hat die Jahresperformance auf ein nahezu unverändertes bis leicht negatives Niveau gedrückt. Die Aktie von Strategy ist vom Jahreshoch aus um mehr als 60 Prozent gefallen. Auch andere Unternehmen, die sich über sogenannte Private Investments in Public Equity (PIPE) finanziert haben, verzeichneten Kursverluste bis in die Nähe ihrer Ausgabepreise.
Strategy: größter börsennotierter Bitcoin-Halter
Strategy, früher unter dem Namen MicroStrategy bekannt, ist ein US-amerikanisches Unternehmen für Business-Intelligence- und Mobile-Software. Seit August 2020 nutzt das Unternehmen Bitcoin als primäres Reserveinstrument in der Bilanz.
Wie aus der unten dargestellten Grafik hervorgeht, hat das Unternehmen bislang 671.268 Bitcoin zu einem durchschnittlichen Preis von 74.972 US-Dollar je Bitcoin erworben. Der Gesamtwert beläuft sich auf rund 60,04 Milliarden US-Dollar. Damit ist Strategy das weltweit größte börsennotierte Unternehmen mit Bitcoin-Beständen und hält rund 3,19 Prozent der maximalen Bitcoin-Menge von 21 Millionen Einheiten.
Bestände von Strategy in Bitcoin. Quelle: BiTBO
Zur Finanzierung der Bitcoin-Käufe nutzt Strategy Wandelanleihen, Vorzugsaktien sowie sogenannte At-the-Market-Aktienemissionen und greift dabei auch bei Kursrückgängen zu.
Ergänzend dazu kündigte das Unternehmen am 30. November die Einrichtung einer eigenständigen US-Dollar-Reserve an. Diese wird vollständig über laufende Aktienplatzierungen am Markt finanziert.
Die Barreserve ist ausdrücklich vorgesehen für:
– die Zahlung von Bardividenden auf die Vorzugsaktien von Strategy (rund 700 Millionen US-Dollar pro Jahr),
– Zinszahlungen auf ausstehende Wandelanleihen,
– kurzfristige Liquiditätsbedarfe bei einer Verschärfung der Kapitalmarktbedingungen.
Die Dollar-Reserve wird getrennt von den Bitcoin-Beständen geführt, womit Strategy erstmals über zwei getrennte Reservepools verfügt. Zum 22. Dezember wurde die US-Dollar-Reserve um 748 Millionen US-Dollar auf 2,19 Milliarden US-Dollar aufgestockt. Damit lassen sich die jährlichen Dividendenzahlungen auf Vorzugsaktien für mehr als drei Jahre decken.
Aktienkurs und Herausforderungen im Jahr 2025
Im Wochenchart ist der Kurs der Strategy-Aktie deutlich von einem Jahreshoch bei 457,22 US-Dollar am 14. Juli auf ein Tief von 155,61 US-Dollar am 1. Dezember gefallen, ein Minus von mehr als 63 Prozent. Aktuell notiert die Aktie nahe 160 US-Dollar und damit in der Nähe des Jahrestiefs sowie unterhalb des 200-Wochen-Exponentiellen Gleitenden Durchschnitts bei 184,09 US-Dollar.

MSTR-Wochenchart
Für die Korrektur der MSTR-Aktie gibt es mehrere Gründe.
Bitcoin war Anfang Oktober bis auf ein Rekordhoch von 126.199 US-Dollar gestiegen, fiel anschließend jedoch unter den Jahresanfangswert von 93.576 US-Dollar und bewegt sich derzeit in Richtung des Jahrestiefs bei 74.508 US-Dollar. Damit liegt die Bitcoin-Performance 2025 zum Jahresende nahezu unverändert bis leicht negativ. Da Strategy faktisch eine fremdfinanzierte Wette auf Bitcoin darstellt, schwankt die Aktie deutlich stärker als der Bitcoin-Preis selbst. Für Anleger ergeben sich dadurch erhebliche Verluste, obwohl sich die Bitcoin-Bestände nicht verändert haben.

BTC/USDT-Wochenchart
Zudem finanziert Strategy den Aufbau seiner Bitcoin-Bestände überwiegend über Wandelanleihen, Vorzugsaktien und Aktienemissionen am Markt, nicht durch den Verkauf von Bitcoin. Ältere Verbindlichkeiten sind vergleichsweise günstig, neue Finanzierungen und Vorzugsaktien sind jedoch mit deutlich höheren Kosten verbunden. Dadurch steigen die jährlichen Zins- und Dividendenzahlungen spürbar an.
Hinzu kommt, dass häufige Aktienemissionen bestehende Aktionäre verwässern, da jede Aktie einen kleineren Anteil am Unternehmen und an den Bitcoin-Beständen repräsentiert. In einem insgesamt starken, aber sehr volatilen Jahr 2025 mit ausgeprägten Quartalsschwankungen am Bitcoin-Markt ist dies für Strategy zu einem zentralen Problem geworden. Günstiges Kapital lässt sich kaum noch beschaffen, während höhere Finanzierungskosten und Verwässerung die Cashflows belasten und auf den Aktienkurs drücken – selbst dann, wenn der Bitcoin-Preis nicht stark fällt.
Darüber hinaus bestehen Risiken eines möglichen Ausschlusses aus wichtigen Aktienindizes, etwa durch den Indexanbieter MSCI. Unternehmen, deren Bilanz zu mehr als 50 Prozent aus Bitcoin besteht, könnten künftig eher als Anlagevehikel denn als operative Gesellschaften eingestuft werden.
Ein Ausschluss von Strategy hätte zur Folge, dass passive Fonds und ETFs, die diese Indizes abbilden, MSTR-Aktien verkaufen müssten. Dies könnte Abflüsse in Milliardenhöhe auslösen. Zudem dürfte Kapital aus besonders volatilen Anlagen wie gehebelten Bitcoin-Proxys in stabilere Anlageklassen umgeschichtet werden. Sinkende Liquidität und geringere institutionelle Nachfrage könnten eine Abwärtsspirale beim Aktienkurs auslösen.
Schwache Bewertung im Verhältnis zum Nettoinventarwert
Der sogenannte NAV-Aufschlag misst, wie hoch der Markt das Unternehmen im Verhältnis zum Nettoinventarwert seiner Bitcoin-Bestände und sonstigen Vermögenswerte bewertet, bereinigt um Verbindlichkeiten. Aktuell liegt dieser Wert bei minus 18,12 Prozent beziehungsweise 0,82-fach. Das bedeutet, dass der Markt Strategy nur mit rund 82 Prozent des rechnerischen Werts der Bitcoin-Bestände je Aktie bewertet.
Dies deutet darauf hin, dass Anleger derzeit keinen Aufschlag für das gehebelte Bitcoin-Engagement zahlen wollen. Sorgen über Verwässerung, steigende Fremdkapitalkosten und die seitwärts laufende Bitcoin-Entwicklung belasten die Stimmung und erschweren es Strategy, kostengünstig neues Kapital für weitere Bitcoin-Käufe aufzunehmen, ohne die Aktionäre zusätzlich zu belasten.
In ausgeprägten Haussephasen lag dieser Bewertungsaufschlag hingegen häufig zwischen dem 1,5- und 2,5-fachen. Dies ermöglichte es Strategy, günstig Kapital zu beschaffen und den Bitcoin-Bestand je Aktie durch wertsteigernde Finanzierungen auszubauen.

Nachahmer und der breitere Treasury-Markt
Die Zahl der Unternehmen, die dem Vorbild von Strategy folgen, wächst weiter. Laut Daten von Bitcoin Treasuries halten inzwischen mehr als 191 börsennotierte Unternehmen Bitcoin in ihren Bilanzen.


Viele dieser Unternehmen finanzieren ihre Käufe ebenfalls über Fremd- und Eigenkapital. Mining-Unternehmen wie Marathon Digital kombinieren die eigene Förderung mit dem Halten von Bitcoin, während andere Firmen wie Metaplanet vor allem als Inflationsabsicherung wahrgenommen werden.
Wie bei Strategy sind die Aktienkurse vieler dieser Unternehmen um 50 bis 80 Prozent von ihren Höchstständen im Jahr 2025 gefallen. Gleichzeitig schrumpfen die Bewertungsaufschläge, da Bitcoin hinter den Erwartungen zurückbleibt. Ein Beispiel zeigt die untenstehende Grafik.

Aktienkurse von MARA, Metaplanet und Twenty One Capital
Ein Bericht von CryptoQuant hebt hervor, dass Bitcoin-Treasury-Unternehmen, die Kapital über PIPE-Finanzierungen aufgenommen haben, besonders starke Kursrückgänge verzeichneten. Die Aktienkurse tendieren häufig zurück in Richtung der jeweiligen Ausgabepreise.
Der Analyse zufolge ist eine nachhaltige Bitcoin-Rally der einzige realistische Auslöser, um weitere Kursverluste zu verhindern. Ohne eine solche Erholung dürften viele Aktien weiter in Richtung oder sogar unter ihre PIPE-Niveaus fallen.
Wie geht es weiter für Strategy und andere Bitcoin-Treasury-Unternehmen?
Im Jahr 2025 haben die starke Volatilität und die längere Konsolidierungsphase bei Bitcoin zu deutlichen Kurseinbrüchen bei Strategy und den meisten vergleichbaren Unternehmen geführt.
Laut dem CryptoQuant-Bericht hat Strategy sein Vorgehen beim Aufbau der Bitcoin-Bestände taktisch angepasst, da nach dem Eintritt in einen Bärenmarkt im Vormonat auch für 2026 eine schwächere Entwicklung erwartet wird.
Demnach betrachtet das Unternehmen seine Bitcoin-Position nicht mehr unter allen Marktbedingungen als unantastbar. Bitcoin bleibt zwar der Kern der langfristigen Strategie. Gleichzeitig erkennt das Management jedoch an, dass der Erhalt der Bestände Flexibilität erfordert – etwa durch Liquiditätspuffer, Absicherungen und eine selektive Monetarisierung in Stressphasen.

Der Bericht kommt zu dem Schluss, dass Strategy inzwischen eine nicht unerhebliche Wahrscheinlichkeit für einen tiefen oder lang anhaltenden Bitcoin-Rückgang einkalkuliert. Der Übergang von einer aggressiven Akkumulationsstrategie hin zu einem stärker liquiditätsorientierten Ansatz fällt zeitlich mit dem größten Bitcoin-Rückgang des Jahres 2025 zusammen.
„Ein Rückgang von solcher Stärke, dass inzwischen nahezu alle wichtigen On-Chain- und technischen Indikatoren signalisieren, dass der Markt in eine Baissephase eingetreten ist – erkennbar daran, dass der Bull Score Index von CryptoQuant erstmals seit Januar 2022, dem Beginn des vorherigen Bärenmarktes, auf null gefallen ist“, sagt ein Analyst von CryptoQuant.

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