Ripple (XRP) bewegt sich zum Wochenstart eher seitwärts. Rund 2,33 US-Dollar kostet ein XRP am Montagmorgen – viel passiert ist also nicht, nachdem es am Wochenende zu einem kleineren Abverkauf gekommen war. Die Kryptowährung konsolidiert, wie auch der Gesamtmarkt. Die Stimmung bleibt dennoch positiv. Zwar sind die Handelsvolumina im Spotmarkt vergleichsweise niedrig, was kurzfristig gegen einen schnellen Sprung über die 3-Dollar-Marke spricht. Doch: Ein Rückfall auf 2,00 Dollar ist ebenfalls nicht vom Tisch. Zwischen diesen beiden Marken wird sich in den kommenden Tagen einiges entscheiden. Besonders wichtig: Der Bereich um 2,25 Dollar – hier treffen gleich mehrere technische Widerstände aufeinander.
Trotz Abflüssen steigt das Interesse an XRP – ein Widerspruch?
Interessant ist, dass sich die Aktivität im Derivatemarkt leicht erhöht hat. Das Open Interest – also das Volumen offener Positionen – ist zuletzt gestiegen. Gleichzeitig sind allerdings Kapitalabflüsse aus XRP-Investmentprodukten auf 37,2 Millionen US-Dollar hochgeschnellt. Das ist nicht nur viel, sondern bricht auch eine beeindruckende Serie von 80 Wochen in Folge mit Nettozuflüssen.
Laut Daten von CoinShares gab es bei Digital Assets in der vergangenen Woche insgesamt Zuflüsse in Höhe von 3,3 Milliarden US-Dollar – ein Rekordwert für dieses Jahr. Damit liegen die Gesamtzuflüsse seit Januar nun bei 10,8 Milliarden US-Dollar. Besonders gefragt waren Bitcoin-Produkte (2,9 Milliarden Dollar) und Ethereum (326,2 Millionen Dollar).
XRP sticht aus dieser Entwicklung deutlich heraus – negativ. Keine andere Kryptowährung verzeichnete einen so hohen Mittelabfluss. Warum genau, lässt CoinShares offen. Spannend dabei: Projekte wie Solana, Cardano, Sui und Chainlink konnten weiterhin frisches Kapital anziehen. Warum XRP hier aus dem Rahmen fällt, bleibt Spekulation.
Derivatemarkt sendet gemischte Signale
Während Investoren also Kapital abziehen, sieht es auf der Handelsseite ganz anders aus: Das Open Interest stieg innerhalb von 24 Stunden um 2 % auf 4,74 Milliarden US-Dollar. Auch das Handelsvolumen legte zu, um rund 10 % auf knapp 3 Milliarden US-Dollar. Es scheint also, als würden sich immer mehr Trader für XRP interessieren – vielleicht gerade wegen der aktuellen Konsolidierung.
Auch das Verhältnis von Long- zu Short-Positionen spricht eine klare Sprache. Auf Binance liegt dieses Verhältnis bei über 3 zu 1 – das heißt: Die Mehrheit der Trader setzt auf steigende Kurse. Doch Vorsicht ist angebracht: In den letzten 24 Stunden wurden Long-Positionen im Wert von 2,6 Millionen US-Dollar liquidiert – deutlich mehr als die Short-Seite, die „nur“ 1,43 Millionen verlor. Ein Zeichen dafür, dass viele Trader möglicherweise zu optimistisch waren – oder zu früh eingestiegen sind.
Technisch betrachtet: Kommt bald der Ausbruch?
Aus charttechnischer Sicht gibt es derzeit zwei Lager: Die, die auf eine Fortsetzung der Rally hoffen – und jene, die ein weiteres Abkühlen erwarten. XRP ist zuletzt an der Marke von 2,35 Dollar gescheitert. Dort verläuft ein starker Widerstand – bestehend aus der 50er-EMA im 4-Stunden-Chart und der 100-Tage-EMA. Der Kurs rutschte daraufhin leicht unter 2,33 Dollar.
Wichtig für Trader dürfte nun die Marke bei 2,26 Dollar sein. Dieser Bereich wurde Ende April mehrfach getestet und könnte jetzt als Unterstützung oder erneuter Widerstand fungieren. Sollte XRP diesen Bereich überwinden, würde das aus charttechnischer Sicht die Tür für ein bullisches Szenario öffnen – konkret: den Ausbruch aus einem sogenannten bullischen Pennant, einem Fortsetzungsmuster, das oft im Anschluss an eine starke Aufwärtsbewegung auftritt.
Gelingt dieser Ausbruch, könnte XRP in einem nächsten Schritt bis auf 2,72 Dollar klettern – ein Anstieg von etwa 14 %. Dieses Kursziel ergibt sich aus der Höhe des Musters, gemessen von der breitesten Stelle des Pennants, auf den Ausbruchspunkt projiziert. Wichtig: Ein solcher Ausbruch müsste mit deutlich steigendem Volumen bestätigt werden, sonst bleibt es ein Fehlsignal.
MACD spricht für eine Erholung – aber reicht das für 3 Dollar?
Ein weiteres Argument für die Bullen liefert der MACD-Indikator. Sobald die MACD-Linie die Signallinie nach oben kreuzt, ergibt sich ein Kaufsignal. Sollte das passieren – und der Indikator in Richtung der Nulllinie steigen –, könnte das neue Käufer anlocken. Das wiederum würde die Nachfrage nach XRP erhöhen und die Wahrscheinlichkeit steigern, dass der Kurs erneut die 3-Dollar-Marke ins Visier nimmt.
Fazit: XRP steht am technischen Scheideweg
XRP befindet sich aktuell in einer spannenden Phase. Zwar dämpfen die starken Kapitalabflüsse die Euphorie etwas, doch gleichzeitig zeigt der Derivatemarkt klare Signale wachsender Aktivität. Viele Trader setzen auf einen Ausbruch nach oben – und rein charttechnisch gibt es durchaus Argumente dafür. Ob dieser aber auch nachhaltig ist, wird sich erst zeigen, wenn das Volumen anzieht und XRP die Marke bei 2,26 Dollar überzeugend hinter sich lässt.
Die nächsten Tage könnten entscheidend sein. Ein erfolgreicher Ausbruch aus dem bullischen Pennant dürfte XRP zurück auf den Weg Richtung 3 Dollar bringen. Scheitert dieser Versuch – steht die 2,00-Dollar-Marke schnell wieder im Raum. Anleger sollten die nächsten Handelstage daher genau im Blick behalten.
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