Ethereum (ETH) legt am Dienstag um 3 % zu. Grund dafür ist ein Antrag der Cboe BZX bei der US-Börsenaufsicht SEC, um Fidelity das Staking innerhalb seines Ethereum-ETFs zu ermöglichen. Das könnte nicht nur den Ethereum-Kurs beeinflussen, sondern auch die Zukunft von Krypto-ETFs in den USA nachhaltig verändern.
Fidelity bringt das Staking-Thema zurück auf den Tisch
Die Cboe BZX Exchange hat bei der SEC eine 19b-4-Einreichung vorgenommen, um dem Fidelity Ethereum Fund (FETH) zu erlauben, seine Ethereum-Bestände zu staken. In der offiziellen Einreichung heißt es:
"Basierend auf Gesprächen mit dem Sponsor schlägt die Börse vor, mehrere Abschnitte der ETH ETP Amendment No. 2 zu ändern, um das Staking von Ether innerhalb des Trusts zu ermöglichen."
Fidelity ist nicht der erste Anbieter, der diesen Schritt wagt. Auch Grayscale und 21Shares haben bereits Anträge gestellt, um Staking in ihre Ethereum-ETFs zu integrieren.
Aber warum ist das überhaupt so ein großes Thema? Staking ermöglicht es Investoren, passives Einkommen zu erzielen, indem sie ihre Kryptowährungen zur Sicherung einer Blockchain einsetzen. Für viele Anleger wäre das ein entscheidender Vorteil, denn sie könnten mit ihrem ETH-Bestand nicht nur von potenziellen Kurssteigerungen profitieren, sondern gleichzeitig Renditen durch Staking erwirtschaften.
Regulatorische Kehrtwende? Die SEC könnte ihre Haltung ändern
Dieser neue Antrag kommt in einer Phase, in der sich die Stimmung bei der SEC spürbar verändert. Unter dem ehemaligen Vorsitzenden Gary Gensler, der am 20. Januar zurücktrat, galt Staking innerhalb von ETFs als heikles Thema. Die meisten Ethereum-ETF-Anbieter strichen die Funktion vorsorglich aus ihren Anträgen, um sich keine Probleme mit der Regulierung einzuhandeln.
Doch jetzt könnten sich die Vorzeichen drehen. Mit der neuen SEC-Führung unter Mark Uyeda und einer generell krypto-freundlicheren Politik unter Präsident Donald Trump gibt es Anzeichen, dass sich die Behörde in dieser Frage offener zeigt.
Der ETF-Experte Nate Geraci geht sogar so weit zu sagen, dass Ethereum-ETFs langfristig Bitcoin-ETFs übertreffen könnten – aber nur, wenn die SEC Staking erlaubt. Dann würde Ethereum nicht nur als spekulativer Vermögenswert, sondern auch als Cashflow-generierendes Investment für institutionelle Anleger an Attraktivität gewinnen.
Ethereum-ETFs unter Druck – Kapitalabflüsse nehmen zu
Trotz der positiven Signale gibt es eine Kehrseite: Ethereum-ETFs verzeichnen aktuell den vierten Tag in Folge Abflüsse. Allein am Montag wurden 37,5 Millionen US-Dollar aus Ethereum-ETFs abgezogen.
Das zeigt: Der Markt ist momentan noch skeptisch. Viele Investoren warten ab, wie sich die regulatorische Lage entwickelt und ob sich der Ethereum-Kurs tatsächlich stabilisieren kann.
Ethereum-Kursanalyse: Halten die 1.750 US-Dollar?
Ethereum steht technisch gesehen an einem entscheidenden Punkt. Laut Daten von Coinglass wurden in den vergangenen 24 Stunden ETH-Futures im Wert von 131,39 Millionen US-Dollar liquidiert. Davon entfielen 83,31 Millionen US-Dollar auf Long-Positionen und 48,09 Millionen US-Dollar auf Short-Positionen.
Aktuell kämpft Ethereum mit der 1.750-Dollar-Marke, die sich aus der letzten Preisspanne zwischen 2.850 und 2.200 US-Dollar ableitet. Sollte ETH dieses Niveau halten und es schaffen, 2.200 US-Dollar zurückzuerobern, wäre der Weg bis 2.850 US-Dollar wieder offen.

Auch die technischen Indikatoren deuten auf eine mögliche Erholung hin. Der Relative Strength Index (RSI) und der Stochastic Oscillator (Stoch) sind aus ihren überverkauften Bereichen herausgetreten, was darauf hindeutet, dass der Verkaufsdruck langsam nachlässt.
Doch das bullische Szenario steht auf wackligen Beinen. Fällt Ethereum unter 1.500 US-Dollar, könnte es schnell weiter in Richtung der psychologischen 1.000-Dollar-Marke abrutschen.
Fazit: Steht Ethereum vor dem nächsten großen Schritt?
Mit Fidelitys Staking-Vorstoß bekommt die Ethereum-Debatte neue Dynamik. Sollte die SEC tatsächlich grünes Licht geben, könnte das nicht nur ETH selbst, sondern auch die Ethereum-ETFs massiv beflügeln.
Kurzfristig bleibt der Markt jedoch angespannt. Die Kapitalabflüsse der letzten Tage zeigen, dass viele Investoren abwarten, ob Ethereum die 1.750 US-Dollar als neue Unterstützung etablieren kann – oder ob der Kurs weiter nachgibt.
Die kommenden Wochen dürften entscheidend sein. Sollte Ethereum 2.200 US-Dollar zurückerobern, könnte das der Startschuss für die nächste Rallye sein. Die große Frage bleibt: Kommt der Durchbruch – oder wird der Markt erneut enttäuscht?
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