Ethereum (ETH) hat am Montag rund 3 % verloren – und das, obwohl US-Spot-ETH-ETFs kurz davorstehen, acht Wochen in Folge mit durchgehenden Zuflüssen im Gesamtwert von fast 2 Mrd. US-Dollar zu verzeichnen. Klingt paradox? Ist es aber nicht. Denn hinter den Kulissen tut sich gerade einiges, was die Stimmung der Anleger auf eine harte Probe stellt – und gleichzeitig enormes Potenzial für die kommenden Wochen freilegt.

ETF-Zuflüsse auf Rekordkurs: Anleger setzen weiter auf Ethereum

Zunächst die guten Nachrichten: US-Spot-Ethereum-ETFs sind drauf und dran, ihre Erfolgsserie auf acht Wochen auszubauen. Allein am Donnerstag flossen netto 148,57 Mio. US-Dollar hinein – der zweithöchste Tageswert seit Februar. Sollten auch die Freitagsdaten positiv ausfallen, knacken die kumulierten Zuflüsse der vergangenen zwei Monate die magische 2 Mrd.-Dollar-Marke.

Der Grund für diese beeindruckenden Zahlen liegt nicht nur im Hype um Ethereum selbst. Immer mehr börsennotierte Unternehmen setzen ETH als Teil ihrer Treasury-Strategie ein. Ein Beispiel: SharpLink Gaming (SBET) ist inzwischen der größte öffentliche ETH-Halter. Auch BitMine hat sein Geschäftsmodell umgestellt – weg vom Bitcoin-Mining, hin zu einem Fokus auf Ethereum.

Dazu kommt Robinhood mit einem echten Paukenschlag: Der Broker hat tokenisierte US-Aktien auf dem Arbitrum-Layer-2-Netzwerk eingeführt. Für die Ethereum-Blockchain bedeutet das einen weiteren Schub bei der Tokenisierung – und für Anleger ein starkes Signal, dass ETH im globalen Finanzsystem immer relevanter wird.

Rückenwind aus der Politik? Trump könnte zur Wildcard werden

Während die Wirtschaftsdaten Anleger beschäftigen, sorgt die Politik für zusätzlichen Nervenkitzel. In Washington laufen die Vorbereitungen für die „Crypto Week“ ab dem 14. Juli auf Hochtouren. Das Repräsentantenhaus plant in dieser Woche gleich zwei wegweisende Abstimmungen: über das GENIUS-Stablecoin-Gesetz und über den umfassenden Entwurf zur Krypto-Marktstruktur.

Besonders interessant: Unter Präsident Trump hat die Krypto-Branche wieder Rückenwind. Trump hat in der Vergangenheit mehrfach betont, dass die USA die Führungsrolle im Blockchain-Sektor übernehmen müssen – und konkrete Regulierungen könnten genau das befeuern. Für Ethereum wäre das ein klarer Pluspunkt, zumal rund 50 % des Stablecoin-Markts bereits auf der Ethereum-Blockchain laufen.

Auch Trader auf der Derivatebörse Derive bleiben optimistisch. Fast 80 % aller ETH-Call-Optionen mit Juli-Laufzeit zielen auf Kurse über 3.000 US-Dollar, knapp 30 % setzen sogar auf Preise jenseits der 3.500er-Marke. „Der Markt rechnet mit einem Ausbruch“, schreibt Sean Dawson, Head of Research bei Derive.

Aber Vorsicht: Technische Signale mahnen zur Geduld

Trotz aller Euphorie gibt es auch mahnende Stimmen. In den vergangenen 24 Stunden wurden Ethereum-Futures im Wert von 56,82 Mio. US-Dollar liquidiert – davon 47,02 Mio. auf der Long-Seite.

Ein Blick auf den Wochenchart zeigt: Nach zwei Monaten Seitwärtsbewegung zwischen 2.100 US-Dollar und 2.850 US-Dollar kämpft ETH aktuell mit seinen Simple Moving Averages (SMAs). Der Versuch, über die Marke von 2.600 US-Dollar auszubrechen, scheiterte – und jetzt deutet sich ein mögliches „Death Cross“ an. Der 50-Wochen-SMA könnte schon bald unter den 100-Wochen-SMA fallen, ein klares Warnsignal für technische Analysten.

Warum ist das so brisant? Bei den letzten beiden „Death Crosses“ büßte ETH jeweils über 35 % ein. Würde sich die Geschichte wiederholen, könnte der Kurs bis auf 1.750 US-Dollar zurückfallen.

Auch die Indikatoren signalisieren Zurückhaltung: Der Relative Strength Index (RSI) pendelt neutral um die 50er-Marke, während der Stochastic Oscillator (Stoch) in der Nähe der überkauften Zone verharrt. Das deutet auf einen Markt ohne klaren Trend hin – mit einem leicht bullischen Unterton.

Mein Fazit: Zwischen Risiko und Chance – was jetzt zu tun ist

Ethereum steht aktuell an einem Scheideweg. Auf der einen Seite sprechen starke ETF-Zuflüsse, die zunehmende Institutionalisierung und der politische Rückenwind unter Trump für weiteres Potenzial. Auf der anderen Seite mahnen die technischen Signale zur Vorsicht – vor allem das drohende „Death Cross“.

Was heißt das für dich als Anleger? Jetzt ist kein Zeitpunkt für blinden Aktionismus. Wer bereits investiert ist, sollte Ruhe bewahren und die Entwicklung genau beobachten. Wer noch nicht investiert ist, könnte bei einem Rücksetzer Richtung 1.750 US-Dollar eine spannende Einstiegschance bekommen.

Entscheidend wird sein, ob Ethereum die obere Begrenzung des aktuellen symmetrischen Dreiecks durchbricht. Gelingt der Ausbruch, könnte das die Bullen endgültig zurück auf die Bühne holen.


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