• Bitcoin konsolidiert sich am Montag unter 110.000 USD, was einem Rückgang von 3 % gegenüber dem Vortag entspricht.
  • Jamie Elkaleh, CMO von Bitget Wallet, diskutierte mit FXStreet über die strategische Akkumulation von Bitcoin durch Nationalstaaten.
  • Elkaleh prognostiziert Pilotinitiativen für die Einführung von Bitcoin und nationale Reserven im Jahr 2026.

In einem Exklusivinterview mit FXStreet sprach Jamie Elkaleh über Bitcoin als Reservewährung, den vierjährigen Bitcoin-Marktzyklus und die Pläne der Vereinigten Staaten für Bitcoin-Reserven.

Was denken Sie über die Verwahrung von Bitcoin für die Staatskassen von Nationalstaaten?

Wenn ein Land beschließt, Bitcoin in seiner Staatskasse zu halten, lautet die erste Frage nicht „Sollten wir das tun?“, sondern „Wie können wir das richtig machen?“. Denn im Gegensatz zu Privatanlegern oder sogar den meisten Institutionen muss ein Staat in Bezug auf Geopolitik, Rechenschaftspflicht und vielschichtige Risiken denken.

Aus praktischer Sicht sind die Modelle, die wir derzeit beobachten, aufschlussreich: Staaten kombinieren Cold Storage, Multi-Sig (mehrere Schlüssel/Standorte), vertrauenswürdige Drittverwahrer und klare Prüfungs-/Aufsichtsrahmen. So bieten globale Verwahrungsdienstleister bereits „souveräne“ Lösungen an, die On-Chain-Sicherheit mit institutionellen Kontrollen verbinden.

Was den regulatorischen Ansatz betrifft, muss ein Land die Verwahrung von Bitcoin in die bestehende Finanz- und Aufsichtsarchitektur integrieren. Im Vereinigten Königreich haben wir einen relativ freizügigen, aber strukturierten Aufsichtsansatz gesehen; in den USA haben Behörden wie die US-Börsenaufsichtsbehörde (SEC) kürzlich betont, dass die Verwahrung von Kryptowährungen weiterhin den „traditionellen Standards” unterliegt. Es geht also nicht nur um die Technologie zur Sicherung von Schlüsseln. Es geht um die Operationalisierung von Governance, Transparenz, Überprüfbarkeit, AML/KYC-Konformität und langfristiger institutioneller Integrität.

Kurz gesagt, bei der Verwahrung von Bitcoin-Beteiligungen eines Nationalstaates geht es nicht nur um die Sicherung von Schlüsseln, sondern um die Entwicklung eines Governance-Modells. Wir haben aus erster Hand erfahren, dass institutionelle Nutzer sowohl kryptografische Sicherheiten (private Schlüssel, verteilte Signaturen) als auch Transparenz, Überprüfbarkeit und regulatorische Sicherheit verlangen, die mit der Rechenschaftspflicht auf Vorstandsebene und auf staatlicher Ebene verbunden sind.

Wird die Bitcoin-Beteiligung von Nationen langfristig einen Unterschied für den Privathändler machen? Bedeutet dies, dass der Vierjahreszyklus nicht mehr relevant ist?

Vielleicht auf subtilere Weise, als viele erwarten. Wenn Regierungen beginnen, Bitcoin zu akkumulieren, sendet dies ein Signal, dass es sich nicht nur um spekulative Technologie handelt, sondern dass es als Infrastruktur-Asset und als Reserve betrachtet wird. Das ist für Privathändler von Bedeutung, da sich die Marktdynamik zu verändern beginnt: tiefere Liquidität, größere Akteure (Staaten + Institutionen) neben Privathändlern und potenziell unterschiedliche Risiko-Rendite-Profile. Studien zeigen, dass sich diese Übergangsnachfrage von „privathändlergetriebener Spekulation” zu „strategischer Akkumulation” verlagert.

Aber bedeutet das, dass der klassische Vierjahreszyklus mit Halbierung der Blockbelohnung hinfällig wird? Keineswegs. Der Vierjahreszyklus, der mit Halving-Ereignissen, der Wirtschaftlichkeit des Minings und der Marktstimmung zusammenhängt, ist nach wie vor relevant, da sich die Fundamentaldaten des Netzwerks nicht geändert haben. Was sich ändern könnte, ist die Amplitude der Spitzen und Tiefpunkte: Mit dem Eintritt der staatlichen Nachfrage könnte es zu weniger extremen Schwankungen und stabileren Akkumulationsphasen kommen. Mit anderen Worten: Privathändler sollten ihre Zyklusmodelle nicht verwerfen, aber möglicherweise ihre Erwartungen anpassen.

Aus praktischer Sicht könnten die Vorteile für Privathändler in einer größeren Stabilität, einer besseren Infrastruktur und glaubwürdigeren regulatorischen Rahmenbedingungen liegen. All dies reduziert einige der „Wildwest“-Elemente der Kryptowährungen. Die Kehrseite ist jedoch, dass Privathändler die Auswirkungen erst nach dem Eingreifen großer Akteure (einschließlich Staaten) spüren, weshalb die Aufrechterhaltung solider Fundamentaldaten (Risikomanagement, hochwertige Vermögenswerte, Verständnis des regulatorischen Kontexts) weiterhin von entscheidender Bedeutung ist.

Die USA haben noch keine Fortschritte bei ihrem Bitcoin-Reserveplan gemacht. Haben Sie dazu irgendwelche Gedanken? Erwarten Sie weitere Entwicklungen im Jahr 2026?

Der Fall der USA ist gerade wegen seines Umfangs und seiner regulatorischen Komplexität interessant. Einerseits ist der Ansatz der Bundesregierung nach wie vor vorsichtig: Bevor groß angelegte Bitcoin-Reserven geschaffen werden können, müssen noch viele infrastrukturelle Fragen (Verwahrungsrecht, Bewertungsrahmen, behördenübergreifende Koordination) geklärt werden.

Andererseits ist dieser Schritt nicht vom Tisch. Das Weiße Haus hat am 6. März 2025 eine Durchführungsverordnung zur Einrichtung einer „strategischen Bitcoin-Reserve” und eines „US-Bestands an digitalen Vermögenswerten” erlassen. Meine Erwartung ist, dass wir 2026 wahrscheinlich keine dramatischen Veränderungen sehen werden, wie beispielsweise einen großen Vorabkauf von Bitcoin.

Es könnte jedoch zu Pilotinitiativen, Experimenten auf Bundesstaatenebene oder institutionellen Kanälen kommen, die mit Regierungsstellen verbunden sind, die sich mit dem Thema Reserven befassen. Wenn andere wichtige Rechtsordnungen (Großbritannien, Singapur, Hongkong, APAC-Staaten) bis 2026 klarere Rahmenbedingungen schaffen, könnte der Druck auf die USA steigen, entsprechend zu reagieren, nicht unbedingt aus ideologischen, sondern aus strategischen Finanzgründen.

Aus Compliance- und operativer Sicht wird der Weg der USA davon abhängen, wie sie Fragen der Verwahrungsdefinitionen, der Rahmenbedingungen für die Bewertung und Prüfung von Vermögenswerten, der grenzüberschreitenden AML-/Regulierungsangleichung und der Rolle von Bitcoin im Zusammenhang mit Reserven (Absicherung, Diversifizierung, strategischer Vermögenswert?) lösen. Für den breiteren Markt und den Übergang zwischen Privatkunden und institutionellen Anlegern würde jede Bewegung der USA wahrscheinlich das Vertrauen stärken, die regulatorische Klarheit beschleunigen und dazu beitragen, die Krypto-Infrastruktur weiter in die Mainstream-Finanzwelt zu integrieren.


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