Eine der aktuell spannendsten Entwicklungen an der Schnittstelle zwischen Politik und Krypto kommt – wie so oft – aus den USA. Und sie hat es in sich. Denn neue Unterlagen der US-Wahlbehörde zeigen: Ausgerechnet große Krypto-Firmen wie Solana Labs, Consensys und Uniswap haben Millionenbeträge an das Inauguration Committee von Donald Trump gespendet – nur wenige Wochen bevor mehrere SEC-Verfahren gegen diese Firmen eingestellt wurden.
Trump ist seit Januar wieder Präsident. Und schon jetzt zeigen sich klare Auswirkungen auf die Krypto-Regulierung in den USA.
9 Millionen Dollar aus der Kryptobranche – Teil eines riesigen Spendentopfs
Laut den jüngsten Veröffentlichungen der US Federal Election Commission (FEC) hat das Trump-Vance Inaugural Committee insgesamt 239 Millionen Dollar für die Amtseinführung 2025 eingesammelt. Ein beachtlicher Teil davon – rund 9 Millionen – stammt direkt von bekannten Krypto-Unternehmen.
Mit dabei:
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Uniswap-CEO Hayden Adams mit über 245.000 Dollar
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Solana Labs mit 1 Million Dollar
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Consensys, das Unternehmen hinter der Ethereum-Infrastruktur, mit 100.000 Dollar
Und damit nicht genug: Auch Coinbase, Kraken, Ripple Labs, Robinhood und Ondo Finance zählen zu den Unterstützern. Sie alle haben den Inaugurationsfonds mitgetragen – einige mit sechsstelligen, andere mit siebenstelligen Beträgen.

Wenige Wochen später: SEC zieht sich zurück
Das wirklich Aufsehenerregende daran? Nur kurze Zeit nach der Amtseinführung, genauer gesagt Ende Januar und Anfang Februar, hat die US-Börsenaufsicht SEC unter der neuen Führung mehrere Ermittlungen gegen genau diese Firmen eingestellt.
So wurde:
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die langjährige Untersuchung gegen Uniswap Labs offiziell beendet
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die Klage gegen Consensys fallen gelassen, wie Gründer Joseph Lubin bestätigte
Auch Coinbase und Kraken, die ebenfalls noch laufende Verfahren hatten, könnten nun von dieser Kehrtwende profitieren. Aus internen Kreisen heißt es, die SEC wolle auch hier keine weiteren Schritte unternehmen.
Dass diese Entscheidungen direkt nach den großzügigen Spenden und der Machtübernahme durch Trump erfolgen, sorgt für Diskussionen – und nicht nur im politischen Washington.
Trump setzt auf Deregulierung – mit Rückenwind aus der Kryptoszene
Die Trump-Regierung begründet den Kurswechsel mit einer strategischen Neuausrichtung. Ziel sei es, die USA zu einem wettbewerbsfähigen Standort für Blockchain und digitale Assets zu machen. Die bislang eher restriktive Haltung der SEC gegenüber DeFi, Stablecoins und Token-Angeboten gilt damit als Geschichte.
Unter Trump wurde Mark Uyeda zum kommissarischen SEC-Vorsitzenden ernannt. Uyeda gilt als marktfreundlich und hatte schon zuvor eine weniger aggressive Linie in Regulierungsfragen vertreten.
Der Zeitpunkt dieser Umstellungen bleibt allerdings bemerkenswert. Die Spenden aus der Kryptoindustrie kamen nur wenige Wochen vor der Entscheidung, die Verfahren einzustellen. Gleichzeitig sehen wir, dass mehrere politische Debatten zur Krypto-Regulierung in vollem Gange sind, etwa rund um Stablecoins, DeFi-Plattformen und die rechtliche Einordnung von Token.
Trump-affine Krypto-Projekte sorgen für zusätzliche Fragen
Parallel zu dieser Entwicklung mehren sich Hinweise darauf, dass es im Umfeld des Präsidenten auch direkte Krypto-Ambitionen gibt. Im Januar startete die Trump-Familie einen eigenen Memecoin auf Solana-Basis. Wenig später wurde bekannt, dass sie World Liberty Financial unterstützt – ein Start-up, das einen US-Dollar-gebundenen Stablecoin auf den Markt bringen will.
Diese Nähe zwischen politischer Macht, persönlichem wirtschaftlichen Interesse und Regulierungshoheit sorgt für wachsende Kritik. Bipartisan, also über Parteigrenzen hinweg, fordern Politiker jetzt klare Regeln für politische Spenden und Transparenz bei möglichen Interessenkonflikten – vor allem im Bereich von Kryptowährungen.
Was bedeutet das alles für dich als Anleger?
Egal, ob du bereits in Kryptos investiert bist oder den Markt nur beobachtest: Diese Entwicklungen zeigen, wie eng wirtschaftliche Interessen und politische Entscheidungen mittlerweile verknüpft sind.
Für Krypto-Unternehmen mag die neue Offenheit der SEC kurzfristig ein Gewinn sein. Doch die Tatsache, dass politische Großspender von regulatorischen Rückzügen profitieren, könnte mittel- bis langfristig das Vertrauen in den Markt belasten – vor allem, wenn neue Projekte plötzlich politischen Rückhalt bekommen, den andere nicht haben.
Das Timing der Spenden, die schnelle Wende bei der SEC, neue Trump-nahe Krypto-Vorhaben: All das wirft Fragen auf. Noch gibt es keine offizielle Untersuchung, aber die Diskussion ist eröffnet. Und sie wird vermutlich nicht so schnell verstummen.
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