Trump-Xi Treffen Preview: 3 Szenarien für Handelsgespräche und die Reaktion von Währungen


  • Die Präsidenten Trump und Xi werden sich in Buenos Aires treffen und über den Handel sprechen.
  • Die jüngsten Signale sind alles andere als vielversprechend und haben die Erwartungen sinken lassen.
  • Es gibt für dieses Ereignis und die Währungen drei Szenarien

US Präsident Trump wird den chinesischen Präsidenten Xi Jingping im Rahmen des G20 Gipfel am 30. November treffen. Der Handel steht ganz oben auf der Agenda. Hier finden Sie die jüngsten Entwicklungen rund um den Handelskrieg.

Bereits im September haben die USA auf chinesische Importe 10% Zölle mit einem Volumen von 200 Milliarden $ erhoben. Bis 2019 sollen die Zölle auf 25 % angehoben werden. China reagierte mit Zöllen im Wert von 60 Milliarden $ auf US Importe. Die Regierung der USA zieht nun in Betracht den Rest der chinesischen Importe mit Zöllen zu belegen, was 267 Milliarden $ entsprechen würde.

Am 1. November haben Trump und Xi telefoniert und der US Präsident bezeichnete dieses Ereignis als „toll“. Die Aktienmärkte erholten sich mit dieser Nachricht, aber wie es auch vor Wahlen der Fall ist, ließ der Effekt schnell nach. Seitdem war von Trump zu hören, dass China einen für die USA „sehr schlechten“ Deal anstrebt und über Fortschritte bei den Gesprächen hörte man gar nichts mehr. Auf eine Frage zu den Zöllen sagte Trump, dass es unwahrscheinlich ist die Zölle mit einem Volumen von 267 Milliarden $ zu stoppen.

Zu diesem Zeitpunkt gibt es auch einige Anzeichen dafür, dass sich der Handel und das Wachstum verlangsamen. Die Exporte der USA und Deutschlands sind rückläufig, während Unternehmen und Institutionen zunehmend über die Verschiebung von Investitionsentscheidungen sprechen. Andererseits erfreuen sich die USA nach wie vor an einem positiven Wachstum.

Das bevorstehende Treffen der beiden Führer wird von den weltweiten Aktienmärkten sehr genau beobachtet werden.

Der Grad der Unsicherheit ist hoch und es scheint, als ob ein umfassendes Handelsabkommen nicht in Sicht ist.

Hier die drei wahrscheinlichen Szenarien

1) Man kommt sich etwas entgegen, was besser als Nichts ist

In diesem Szenario werden Trump und Xi das Treffen als sehr erfolgreich beschreiben und man vereinbart die Gespräche zu intensivieren. Die USA könnten sich verpflichten die Planung für weitere Zölle im Wert von 267 Milliarden $ auf Eis zu legen, oder die Zölle von 10 % auf 25 %, im Wert von 200 Milliarden $, nicht anzuheben. Beides gleichzeitig wird jedoch nicht geschehen. Ein völliger Stopp neuer Zölle ist von den Verhandlungen ebenso abhängig, wie die Abschaffung der bereits bestehenden Zölle.

Geht Trump einen Schritt auf Xi zu, so ist dass eine gute Gelegenheit für Fotos und gleichzeitig behält er sein Image als harter Verhandlungspartner bei, so dass dieses Szenario eine hohe Wahrscheinlichkeit hat. Der Druck auf die Aktienmärkte dürfte nachlassen, welche Trump ohnehin im Blick hat. Die Aktien sollten mit dem neuen Optimismus steigen, die Rallye wird aber nicht ausufern, da die Gefahr neuer Zölle weiterhin besteht.

Bei den Währungen könnten wir eine leichte Risikoreaktion zu sehen bekommen. Die Rohstoffwährungen könnten in diesem Zusammenhang steigen, vor allem der kanadische Dollar, der nicht so anfällig ist wie der australische und der neuseeländische Dollar. Der EUR/USD und GBP/USD könnten ebenfalls steigen, aber der Fokus liegt dennoch auf Italien und Brexit. Der USD/JPY hat Spielraum für einen Anstieg, aber der sichere Hafen des Yen wird auf neue Nachfrage stoßen, wenn die Aktienmärkte ihre Gewinne nicht verteidigen können.

2) Aussetzen des Handelskriegs – Großartig für Handel und Aktien

in diesem Szenario vereinbaren China und die USA sich nicht gegenseitig mit weiteren Zöllen zu überbieten, während die Verhandlungen fortgesetzt werden. Ein solcher Schritt würde dem im Juli geschlossenen Abkommen zwischen den USA und der Europäischen Union gleichen. Nach Monaten der Feindseligkeiten wäre dies ein großer Schritt nach vorn.

Die Aktienmärkte würden von dieser guten Nachricht für den Handel und die Weltwirtschaft profitieren. Rohstoffwährungen, vor allem der australische und neuseeländische Dollar, werden wahrscheinlich steigen und den Loonie mit nach oben ziehen. Der EUR/USD und GBP/USD legen eine Verschnaufpause von den internen Problemen ein und steigen zusammen mit dem Rest des Marktes. Der USD/JPY könnte von den Gewinnen der Aktien und der steigenden Risikobereitschaft profitieren, während der sichere Hafen des Yen an Glanz verliert.

Die Wahrscheinlichkeit für dieses Szenario ist gering, da Trump mit Kritik aus seinen eigenen Reihen und von Peter Navarro rechnen müsste. Der ausgelöste Anstieg im Dow würde Trump allerdings sehr glücklich stimmen und es wäre mit Tweets zu rechnen.

3) Die Gespräche scheitern

Im Gegensatz zum Szenario eines umfangreichen Deals, kann nicht ausgeschlossen werden, dass es zwischen den Präsidenten der beiden größten Volkswirtschaften der Welt zu einem Streit kommt. Die Wahrscheinlichkeit ist zwar gering, aber nicht Null. Die Kluft zwischen den beiden Ländern ist sehr groß. US Vizepräsident Mike Pence sprach zuletzt darüber, dass es eine lange Liste von Beanstandungen gegenüber China gibt, die weit über den Handel hinausgehen.

Sollten beide Führer von einer gemeinsamen Pressekonferenz absehen, wird dies für die Märkte ein sehr schlechtes Signal sein.

In diesem Fall werden wir wahrscheinlich eine umfangreiche Risikoaversion zu sehen bekommen, da die Ängste vor einer globalen Rezession zunehmen. Die Aktienmärkte können fallen und Rohstoffwährungen mitreißen. Der EUR/USD und der GBP/USD werden wahrscheinlich erhebliche Verluste erleiden und nur der sichere Hafen des Yen profitiert von den Umständen.

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