Auch wenn einige reine Silberproduzenten derzeit leiden dürften, nachdem der Silberpreis zuletzt einen regelrechten Ausverkauf erlebt hat, rechnen Analysten nicht damit, dass in absehbarer Zeit die Produktion des Edelmetalls zurückgefahren werden könnte – jedenfalls nicht im großen Umfang.

Was daran liegt, dass es so teuer ist, eine Mine stillzulegen und dann wieder hochzufahren, dass die meisten Unternehmen auch über längere Zeit lieber Verluste hinnehmen als drastische Schritte wie eine Minenschließung einzuleiten. Hinzu kommt, dass dann doch einige Unternehmen aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt haben und zumindest einige der größeren Produzenten wie zum Beispiel Pan American Silver (TSX PAAS / WKN 876617) nun so aufgestellt sind, dass sie auch beim aktuellen Silberpreis noch rentabel arbeiten dürften.

Und so glaubt zum Beispiel TD Securities nicht daran, dass der jüngste Einbruch des Silberpreises große Auswirkungen auf das Angebot aus der Minenproduktion haben wird.

Der größte Teil des Silbers weltweit stammt zudem aus der Beiproduktion anderer Metalle wie Gold, Kupfer, Zink oder Blei. Und deren Produzenten richten sich mehr an den Preisen dieser Metalle aus als am Silberpreis. Allerdings stammt rund ein Drittel des weltweit geförderten Silbers von reinen oder „primären“ Silberproduzenten.

Allein auf Grundlage der Cashkosten dürfte sogar der Großteil der Branche noch im grünen Bereich sein, glauben Beobachter. Wenn man aber Kosten für Exploration, Instandhaltung und andere Bereiche mit einbezieht, könnte es schon anders aussehen, wie Randy Smallwood, CEO von Wheaton Precious Metals (WKN A2DRBP) laut Kitco News neulich erläuterte. Einige Unternehmen würden vermutlich so genannte all-in sustaining costs (AISC) von 14 bis 15 USD pro Unze aufweisen, obwohl es bei vielen weniger sei, erklärte er weiter.

Am stärksten dürften nach Ansicht von Smallwood Minen mit niedrigeren Silbergehalten betroffen sein. Doch die Unternehmen würden wahrscheinlich eher Entwicklungsprojekte auf Eis legen, um Kosten zu sparen, als tatsächlich produzierende Minen.

Silberpreis fällt schon lange, viele Produzenten haben reagiert

Der Verfall des Silberpreises hat allerdings schon vor ungefähr fünf Jahren begonnen, als eine Unze noch rund 25 USD kostete. Was dazu geführt hat, dass die Produzenten daran gewöhnt sind, ihre Effizienz steigern zu müssen. Und deshalb dürften zumindest einige der großen Produzenten in der Lage sein, auch bei 15 USD pro Unze Silbe noch Gewinn zu machen.

Auch die Analysten der CPM Group glauben nicht, dass das Angebot in absehbarer Zeit zurückgehen wird, sollte Silber nicht noch deutlich stärker fallen, berichtet Kitco. Unter anderem auch, da es politischen Druck gebe, die Minen nicht zu schließen und keine Arbeiter zu entlassen.

Unter Einbeziehung der Beiproduktion wies Pan American Silver, der zweitgrößte primäre Silberproduzent der Welt im zweiten Quartal AISC von nur 6,45 USD pro Unze aus. Und für das Gesamtjahr senkte der Konzern die AISC-Prognose auf 8,50 bis 10,00 USD pro Unze.

First Majestic Silver (WKN A0LHKJ) meldete für das zweite Quartal AISC von 16,43 USD pro Unze, wobei dies aber Kosten aus der Übernahme von Primero Mining und deren San Dimas-Mine enthält. Das Unternehmen rechnet aber damit, dass die AISC im zweiten Halbjahr auf Grund „substanzieller operativer Verbesserungen“ auf den Minen La Encantada, Del Toro und San Dimas auf 13,28 bis 14,84 USD pro Unze sinken werden.

Diese Gesellschaften, wie einige andere auch, fördern neben Silber allerdings auch Industriemetalle, was hilft, die Kosten pro Silberunze zu senken. Allerdings haben ja auch die Buntmetalle zuletzt deutlich nachgegeben, was, sollte es sich fortsetzen, die AISC der Silberproduzenten steigen lassen wird.

Von den anderen Silberproduzenten wies Hecla Mining (WKN 854693) im zweiten Quartal AISC von 11,40 USD pro Unze aus. Endeavour Silver (WKN A0DJ0N) hatte AISC von 17,28 USD je Unze unter Einbeziehung der Goldproduktion und Great Panther Silver (WKN A0YH8Q) meldete 15,04 USD pro Unze Silber.

Die CPM Group rechnet damit, dass eine Kombination aus politischen und makroökonomischen Faktoren Silber- und Goldpreis mittelfristig wieder steigen lassen. Und wann auch immer das der Fall sein wird, werden primäre Silberproduzenten stärker profitieren als Produzenten anderer Metalle, so Smallwood. Denn Silber tendiere dazu, sowohl nach unten als auch noch oben stärker auszuschlagen als Metalle wie Gold. Was unter anderem daran liegt, dass ein großer Teil des Angebots Beiproduktion ist. Deshalb könne auf der Angebotsseite sowohl bei positiven als auch bei negativen Veränderungen im Silberpreis nicht so schnell reagiert werden.


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