Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1653 (07.55 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1606 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 113.88. In der Folge notiert EUR-JPY bei 132.70. EUR-CHF oszilliert bei 1.1643. 

Aus den USA erreichten uns in den letzten Stunden beachtenswerte Nachrichten:

Erwartungsgemäß hat der Offenmarktausschuss der Federal Reserve den Leitzins in der Spanne 1,00% - 1,25% belassen. Die US-Zentralbank definiert das US-Wachstum als robust.

Die solitären Betrachtungen der quantitativen US-Daten als auch der US-Sentimentindikatoren erlauben diese Interpretation fraglos.

Die Analyse der Strukturdaten (u.a. maßgeblicher Wachstumstreiber Kredit) wirft dagegen profunde Fragen auf und impliziert, dass es aus der US-Krise 2007/2009 am Markt, in der Politik und auf Zentralbankebene unausgeprägte Lernkurven gibt.

Auch seinerzeit lag der Fokus auf der quantitativen Betrachtung unter vollständiger Vernachlässigung der qualitativen Merkmale. Zinserhöhungserwartungen bezüglich der kommenden Sitzung im Dezember sind am Finanzmarkt ausgeprägt.

Das Thema US-Steuersenkung befeuerte zuletzt weiter die Finanzmärkte und die Stimmungslage in den USA und wurde zu Gunsten der US-Finanzmärkte als auch zu Gunsten des USD mehrmals diskontiert.

Die Gerüchteküche lieferte gestern ernüchternde Schlagzeilen:
Die geplante Senkung der Steuern für Unternehmen könnte nicht auf einen Schlag sondern schrittweise erfolgen. Um die Steuern auf 20% von derzeit 35% zu senken, seien möglicherweise mehrere Schritte nötig, so der Vorsitzende des Haushaltsausschusses im Repräsentantenhaus Kevin Brady (Republikaner). Der Gesetzentwurf für eine Steuerreform soll heute im Repräsentantenhaus vorgelegt werden.

Bezüglich der Besetzung des Chefpostens der US-Zentralbank wird am Markt kolportiert, dass Jerome Powell das Rennen machen wird. Er ist erfahren. Er stand bisher für den Kurs der sukzessiven Zinserhöhungen. Mit ihm wäre grundsätzlich Kontinuität gewährleistet.

An der Konjunkturfront ergaben sich in den USA grundsätzlich eher positive Signale:

Laut dem ADP-Report kam es per Oktober zu einem Beschäftigungsaufbau um 235.000 Jobs in der Privatwirtschaft. Die Prognose lag bei 200.000. Der Vormonatswert wurde dagegen von 135.000 auf 110.000 neue Stellen revidiert. Die jüngsten Wetterkapriolen spielen fraglos bei der hohen Monatsvarianz eine tragende Rolle. Gemittelt liegt der Aufbau der Beschäftigung bei circa 170.000. das entspricht weitgehend den Entwicklungen der letzten 2 – 3 Jahre.

Bei den US-Bauausgaben gab es auf ersten Blick eine positive Überraschung. Per Berichtsmonat September kam es im Monatsvergleich zu einer Zunahme um 0,3% (Prognose 0,0%). Gleichzeitig wurde der Vormonatswert von 0,5% auf +0,1% revidiert, was eine nicht unwesentliche Portion Wasser in den gerade ausgeschenkten Wein darstellt.

Im nachfolgenden Chart wird deutlich, dass die positive Dynamik seit 2014 unter Schwankungen rückläufig ist.

Der von ISM ermittelte Einkaufsmanagerindex für den Sektor „Manufacturing“ sank unerwartet von zuvor 60,8 auf 58,7 Punkte. Die Prognose lag bei 59,5 Zählern. Losgelöst von dem Rückgang klassifiziert dieser Wert massive Expansion, die aber anders als in der Eurozone nicht in der Realität nachweisbar ist (Industrieproduktion und Kapazitätsauslastung).

Auch durch die jüngsten Wetterkapriolen bedingt ergibt sich bei dem Automobilabsatz in den USA ein starkes Bild. Die Versicherer und Rückversicherer sind hier fraglos nicht unwesentliche Sponsoren, um die hohen Lagerbestände im Kfz-Sektor der USA abzubauen.

Auf das Jahr hochgerechnet stellte sich der Absatz per Oktober auf 18,09 nach zuvor 18,57 Millionen Kraftfahrzeuge (Prognose 17,50 Millionen).

Nachfolgender Chart zeigt eindrucksvoll, dass die negative Tendenz vor den Wetterkapriolen. Dieses Wetterevent, das nichts mit einer endogenen Entwicklung der Wirtschaft zu tun hat, drehte das Bild (Mangel an Extrapolierbarkeit).

Noch per August 2017 ergab sich in der auf das Jahr hochgerechneten Fassung der schwächste Absatzwert seit Februar 2014.
 

In Japan setzt sich die konjunkturelle Aufhellung fort. Der Index des Verbrauchervertrauens stieg per Berichtsmonat Oktober von zuvor 43,9 auf nun 44,5 Punkte. Damit markierte der Index das höchste Niveau seit vier Jahren.

Aktuell ergibt sich ein Szenario, das eine positive Haltung bezüglich der Bewertung des USD favorisiert. Erst ein Überwinden der Widerstandszone bei 1.1730 - 50 negiert den positiven Bias des USD.

Viel Erfolg! 

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