Die US-Währungshüter beginnen heute eine zweitägige geldpolitische Sitzung. Am Mittwoch geben sie dann ihre Entscheidung bekannt. Eine Zinserhöhung gilt an den Finanzmärkten als ausgemachte Sache. Zudem werden die Wirtschaftsprojektionen und die so genannte Dot-Plot-Martrix veröffentlicht. Interesse dürfte aber auch Yellens letzte Pressekonferenz als Fed-Chefin erregen, denn ab Februar übernimmt ihr Kollege Jerome Powell den Kopf der amerikanischen Hydra. 

Die Federal Reserve begann im Oktober ihre mit 4,5 Billiarden Dollar aufgeblähte Bilanz zu reduzieren und trotz einer gedämpften Inflation, prognostizierten die Währungshüter mehr als eine Zinserhöhung für dieses Jahr vom aktuellen Zinssatz von 1-1,25 Prozent auf 1,25-1,50 Prozent. Deshalb wird eine Zinserhöhung auf dieser Sitzung wesentlich irrelevanter werden als Hinweise über den nächsten Schritt.

Der letzte Dot-Plot signalisiert die fortgesetzte Wahrscheinlichkeit von drei Zinserhöhung im neuen Jahr. Der Markt will daran noch nicht so recht glauben, vor allem nach dem Yellen sagte, dass sie keine Ahnung habe, warum die Inflation immer noch unter dem Zielwert von 2 Prozent liege. Hoffnungen, dass die kommende Steuerreform die Wirtschaft ankurbelt und so der Federal Reserve bei der Normlaisierung der Geldpolitik hilft, sind positive Faktoren, die der Markt bereits eingepreist hat. Die Tatsache, dass Powell die Geldpolitik moderater Zinsschritte seiner Vorgängerin fortsetzen wird, gilt auch als ein Pluspunkt für die Fed.

Eine positive Überraschung wäre das Entfernen des Wortes „graduell“ bezüglich des Normalisierungstempos. Denn auf dieses Wort pocht die amerikanische Notenbank schon eine ganze Weile. Die Chancen darauf, dass das passiert, tendieren aber gegen Null. Ein anderer Schock wäre eine Veränderung bei der Anzahl der Zinserhöhungen für 2018. Wenn einer der Währungshüter sich für eine Prognosesenkung entscheiden sollte und nur zwei Zinserhöhungen vorhersagt, dürfte der Greenback auf breiter Front unter Druck geraten. Vier Zinserhöhungen wären ein Witz, aber dazu wird es auch nicht kommen. Das wahrscheinlichste Szenario ist, dass die Dots nach wie vor drei Zinserhöhungen implizieren. 

Ein noch unbekannter Faktor, der etwas Würze in die ganze Sitzung reinbringen könnte, ist der morgige Verbraucherpreisindex, der vor der Fed-Entscheidung veröffentlicht wird. Wenn die Inflation stärker als erwartet ausfällt, dürfte das die optimistische Haltung der Notenbanker bekräftigen. Umgekehrt dürfte eine schwache Lesung die Freude auf den geldpolitischen Begleittext der Fed dämpfen.

EUR/USD Chartanalyse: Wichtige Kursniveaus

Der EUR/USD handelt nicht sehr weit von seinen Novembertiefs (1,1712) entfernt. Denn der US-Dollar gewann in den letzten Tagen auf breiter Front an Wert. Aus Sicht der Markttechnik im Tageschart ist eine Fortsetzung der Abwärtsbewegung zu erwarten. Angesichts der Wichtigkeit der Sitzung ist in diesem Fall aber nicht immer auf die technische Analyse verlass. Wie dem auch sei: die Schlüsselunterstützung befindet sich nun bei 1,1712 (Tief 21. November). Ein Bruch darunter dürfte zu Verlusten in Richtung 1,1660 führen. Danach wäre der Weg in Richtung 1,1620 geöffnet. 

Auf der Oberseite befindet sich der erste wichtige Widerstand bei 1,1800. Hier verläuft das 61,8% Fibonacci-Retracement des jüngsten Aufwärtsimpulses einschließlich einer horizontal verlaufenden Glättung der letzten 100 Tage. Gelingt den Bullen ein Sprung darüber  dürfte das Paar bis 1,1870 steigen. Erst ein Bruch darüber gilt als Befreiungsschlag und weitere Gewinne wären dann zu erwarten. 

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