Die gesamte Finanzwelt schaut am Mittwoch auf die US-Notenbank Fed. Sie könnte einen weiteren Schritt in Richtung der Normalisierung der Geldpolitik gehen und sich damit dem neutralen Zins annähern. Volkswirte rechnen mit einem Zinsschritt um 25 Basispunkte auf 1,75 bis 2,00 Prozent. Der Satz für Überschussreserven (IOER) sollte wahrscheinlich um 20 Basispunkte angehoben werden.
Da eine Zinserhöhung am Mittwoch als ausgemachte Sache gilt, legen die Marktteilnehmer den Fokus vor allem auf die Dot-Plot-Matrix der US-Währungshüter. Für 2018 rechnet die Fed in den Leitzinsprojektionen immer noch mit drei Zinserhöhungen. Volkswirte hoffen aber auf einen etwas höheren Median-Wert.
Die Fed hatte zuletzt erklärt, dass sie ein temporäres Überschießen der Inflation von 2 Prozent tolerieren werde. Die neuen Inflationsprognosen sollten diese Einschätzung widerspiegeln. Insofern werden die Währungshüter voraussichtlich auch auf der Sitzung im Juni die Leitzinsprojektionen unverändert lassen. Für 2019 dürften die Leitzinsprojektionen ebenfalls unverändert bei drei weiteren Zinsschritten liegen.
Spannend wird also die Frage, ob die Fed auf der Juni-Sitzung zwei weitere Zinserhöhungen im Verlauf des Jahres in Aussicht stellt, oder ob nur noch ein weiterer Zinsschritt folgen wird.
Da wir uns aber dem neutralen Zinssatz von circa 2,875 Prozent nähern, ist es nicht sehr wahrscheinlich, dass die Fed in diesem Jahr zwei weitere Zinserhöhungen beschließen wird. Schließlich hatte die ehemalige Vorsitzende der Fed, Janet Yellen, schon im vergangenen Jahr gesagt, dass die Geldpolitik bald in neutralen Gewässern ankommen werde.
Damit steigen natürlich auch die Chancen darauf, dass der Zinserhöhungszyklus der Fed nach 2019 abgeschlossen ist, was den US-Dollar und die US-Renditen belasten dürfte.
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