• Die EZB bleibt zweideutig und lässt die Hintertür für eine mögliche Verlängerung des Stimulus offen
  • Die EZB lieferte im März Hinweise darauf, dass das Ende der lockeren Geldpolitik näher rückt
  • Einige EZB Mitglieder gaben Hinweise, dass der nächste Schritt eine Erhöhung der Einlagenzinsen sein kann

Das EZB Sitzungsprotokoll, welches von den EZB Bürokraten hartnäckig als EZB Meeting Accounts bezeichnet wird, wird am Donnerstag dem 12. April veröffentlicht und die Märkte sind gespannt, ob es Anzeichen dafür gibt, dass das langfristige Schweigen und die Geheimhaltung endlich aufgehoben werden. Angesichts der Sprache und der Länge des Dokuments wird es eine Herausforderung sein die wirklich wichtigen Dinge herauszufiltern. Es gibt jedoch einige Dinge die wir bereits wissen, auch wenn wir uns sehr sicher sein können, dass die EZB Kommunikation weiterhin zweideutig bleibt.

  1. Die EZB wird wie gewohnt ihre Bereitschaft erklären die geldpolitischen Impulse aufrecht zu erhalten, da sich die besser als erwartete Erholung der Eurozone in den einzelnen Mitgliedsstaaten unterschiedlich bemerkbar macht. Die EZB lieferte mehrere Hinweise darauf, dass sie mit der Wachstumsrate der Eurozone zuletzt zufrieden war und es gab einige Erhöhungen der kurzfristig makroökonomischen Prognosen. Die in Frankfurt ansässige Zentralbank hält sich jedoch alle Optionen offen, da die wirtschaftliche Erholung weiterhin fragil ist und es zu einer unterschiedlichen Ausprägung in den einzelnen Mitgliedsstaaten kommt.

 

  1. Die EZB hat in ihrem März Statement die Aussichten auf weitere geldpolitische Lockerungen entfernt. Bis März sagte die EZB immer wieder, dass sie bereit ist das Niveau und die Laufzeit der Anleihenkäufe anzuheben, wenn dies nötig sein sollte. Diese Passage fehlte in dem Statement vom 8. März und dies könnte ein Hinweis darauf sein, dass die außerordentlichen Maßnahmen bald auslaufen.Auf der anschließenden Pressekonferenz begründete EZB Präsident Mario Draghi diesen Schritt mit der robusten wirtschaftlichen Erholung der Region.

 

  1. Die Stärke des Euro scheint innerhalb der EZB kein Thema zu sein. Im 4. Quartal 2017 war der kontinuierliche und starke Anstieg des Euro Wechselkurses für die Politiker Grund genug verbal einzugreifen. Im Januar 2018 erreichte der Wechselkurs ein neues Hoch, doch EZB Präsident Draghi kommentierte dies auf seiner Pressekonferenz nicht. Vielmehr er änderte Draghi die Welt an das Washingtoner Abkommen der G20, welche die Abwertung einer Währung aus wirtschaftlichen Interessen verbietet. Nur einen Tag zuvor sagte der US Finanzminister in Davos, dass ein schwacher US-Dollar die offizielle Politik ist, doch US Präsident Donald Trump dementierte dies einen Tag später.

Für den Devisenmarkt spielt das Schweigen der EZB eigentlich keine Rolle. Die Märkte benötigen keine offizielle Erklärung, da ihnen das starke Wachstum und die Anzeichen einer steigenden Inflation in anderen Teilen der Welt, wie zum Beispiel in den USA, ausreicht um auf das Ende der Anleihenkäufe zu spekulieren. Die Märkte haben auch viele Hinweise dafür erhalten, dass der Einlagenzins noch vor dem Hauptrefinanzierungszins steigen wird.

Das EZB Ratsmitglied E. Nowotny sagte, dass die Bank ihren Einlagenzins von -0,4 % auf -0,2 % anheben kann, um den Prozess der Zinserhöhungen in Gang zu bringen. Nowotny sagte auch, dass die Anleihenkäufe in diesem Jahr beendet werden, aber es ist zu früh, um über den Beginn der Zinserhöhungen nachzudenken.

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