- EZB sagt nichts über den Ausstieg aus dem Anleihenkaufprogramm
- EZB spricht über die Inflation- und Wachstumsprognosen, da sich die Indikatoren stark verlangsamten
- Rückläufige Stärke des Euro ist das mögliche Ergebnis der transatlantischen geldpolitischen Divergenz und der steigenden US Treasury Renditen
Am Donnerstag erwartet uns die EZB Sitzung, doch sowohl für die teilnehmenden Politiker, als auch für die Marktteilnehmer dürfte es eine langweilige Veranstaltung werden. Die Inflation der Eurozone beschleunigte sich im März von 1,1 % zuvor auf 1,3 %, während die Kerninflation im März mit 1,1 % gedämpft blieb. Die Inflation liegt damit deutlich unter dem 2 % Inflationsziel der EZB und dies wird das wichtigste Argument dafür sein, warum EZB Präsident Mario Draghi keine Hinweise zum Ende des Anleihenkaufprogramms liefert und eine mögliche Entscheidung lieber auf Juni vertagt.
Was die wirtschaftliche Entwicklung anbetrifft, so kam es in der letzten Zeit zu einer Verlangsamung der Indikatoren, was die EZB sicherlich zur Kenntnis nehmen wird. Der Composite PMI der Eurozone blieb im April auf dem März Niveau von 55,2. Der deutsche Composite PMI überraschte im April mit einem Anstieg um 0,2 Punkte auf 55,3 Punkte, während sich die Produktionstätigkeit von 58,2 im März auf 58,1 verlangsamte und der Dienstleistung PMI auf 54,1 steigen konnte.
Die deutschen Frühindikatoren enttäuschten im April. Seit Februar dieses Jahres fiel das Investorenvertrauen von 17,2 auf -8,2. Damit benötigte dieser ZEW Index nur 2 Monate um von einem positiven Wert auf einen negativen umzuschlagen, was wir so zuletzt im Juli 2016 erlebten, als die Stimmung durch die Unsicherheit im Zusammenhang mit dem Brexit Referendum umschlug.
Der IFO Geschäftsklimaindex verlangsamte sich von 103,3 im März auf 102,1 im April, was ebenfalls ein enttäuschendes Ergebnis war. Die Entwicklung des IFO Geschäftsklimaindex wurde teilweise durch eine Anpassung des Index beeinflusst, da die Zahl der Befragten auf 9000 erhöht wurde und auch die Vergleichsbasis wurde von 2000 auf 2005 geändert.
Die Unternehmen in Deutschland und der Eurozone leiden unter einer allgemeinen Unsicherheit in Bezug auf die Zukunft der Handelsbeziehungen zu den USA, sowie der Stärke des Euro. Letzteres führt dazu, dass die Produkte der Region weniger wettbewerbsfähig sind, womit sich die wirtschaftlichen Aussichten insgesamt verschlechtern.
Die Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und China und die militärischen Aktionen in Syrien sind für die Stimmung des Marktes alles andere als positiv. All diese Faktoren führen letztendlich dazu, dass die dovish veranlagten EZB Politiker mehr Argumente in der Hand haben als die hawkish Kontrahenten und dies dürfte sich in der nächsten Zeit auch nicht ändern. Offiziell endet das EZB Anleihenkaufprogramm im September, aber die Zweifel daran nehmen in der aktuellen Situation zu.
Die Unsicherheit wird weiter bestehen bleiben und die Fülle von Risiken im Zusammenhang mit den Wachstums- und Inflationsaussichten könnte dazu führen, dass der Euro mit der EZB Sitzung in einem Meer von Worten untergeht. Sollten die US Renditen die Marke von 3,0 % überschreiten, so ist der Abwärtstrend des Euro besiegelt.
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