Ein nach wie vor ungelöster Handelsstreit, die wieder zunehmende Gefahr eines ungeregelten Brexit und mal wieder Streit zwischen Brüssel und Rom ums liebe Geld – die politischen Störfeuer wurden wieder entfacht, nachdem sie eine Weile lang nur so vor sich hinglühten. Schon an der Wall Street kippte gestern Abend die Stimmung, und über die Börsen in Fernost ist die Risikoaversion heute Morgen auch an der Frankfurter Börse angekommen. Der Deutsche Aktienindex hat seine Komfortzone verlassen und schaut sich die Marke von 12.000 Punkten erst einmal wieder von unten an.
 
Der Abstand der zweijährigen zu den zehnjährigen Renditen für US-Staatsanleihen ist auf nur noch 0,15 Prozentpunkte geschrumpft. Kommt diese Differenz bei null oder gar im negativen Bereich an, spricht man von einem klaren Rezessionssignal. Seit dem zweiten Weltkrieg hat sich diese Kurve achtmal invertiert, jedes Mal folgte darauf eine Rezession. Das brachte gestern die Wall Street unter Druck.
 
Und mit jedem Tag, an dem die vom US-Finanzminister ins Spiel gebrachte Verschiebung der Strafzölle gegen Importe aus China nicht verkündet wird, wird die Stimmung unter den Investoren schlechter. Vor allem auch deshalb, weil der US-Präsident bereits androhte, die verbliebenen Waren im Wert von 300 Milliarden US-Dollar, die noch nicht mit Strafzöllen versehen wurden, dann auch noch zu gängeln. 
 
Für die US-Administration sind Strafzölle ein Weg, den Konsumenten durch die Hintertür eine Art Mehrwertsteuer aufzuerlegen, um das doppelte Defizit aus Haushalt und Außenhandel zu finanzieren. Denn ungleich zu dem, was Trumps Wirtschaftsteam versprach, war die Steuersenkung für Unternehmen nicht haushaltsneutral, sondern riss ein tiefes Loch in die Staatskasse.

Zudem ist jetzt eine Situation entstanden, in der Aktien hoch bewertet sind, während die Konjunktur und damit die Unternehmensgewinne schwächeln. Das passt nicht zusammen. Entweder müssen die Wirtschaftsdaten zeitnah eine wieder anspringende Konjunktur signalisieren und die Unternehmensgewinne wieder anziehen, oder aber die Aktienkurse müssen sich an die neuen Rahmenbedingungen anpassen, indem sie fallen.

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