Die Entwicklungen an den Börsen könnten in diesen Tagen kaum unterschiedlicher sein. An der Wall Street stößt Nvidia mit einem Börsenwert von fünf Billionen Dollar in nie dagewesene Sphären vor und zieht gemeinsam mit einer Handvoll weiterer großer Technologieunternehmen den Gesamtmarkt mit nach oben. In Frankfurt dagegen können zwar die Papiere der Deutschen Bank und Mercedes-Benz nach positiven Überraschungen in ihren Zahlenwerken steigen, aber der DAX macht aus einem tagelangen Stillstand heute sogar noch ein größeres Minus. 

Inmitten der KI-Euphorie gehen auch sich möglicherweise abzeichnende Trendwenden in der leidgeplagten deutschen Autobranche an den internationalen Investoren vorbei. Mercedes muss im dritten Quartal zwar einen Gewinneinbruch um fast ein Drittel vermelden, was aber nach den zahlreichen Prognosekürzungen in den vergangenen Monaten keinen mehr überrascht hat. Dieser allerdings ist zu einem Großteil auf Einmaleffekte im Zusammenhang mit dem laufenden Personalabbau zurückzuführen, der wiederum nicht viel mit dem operativen Geschäft zu tun hat. Auch die zuletzt immer weiter gesunkenen Margen könnten ihren Boden jetzt gefunden haben. Diese Erkenntnis war für viele Anleger dann doch ein Grund, die Aktie auf dem historisch niedrigen Niveau zu kaufen.

Zusammen mit der Aktie der Deutschen Bank gehörte der Autobauer heute zu den Gewinnern im DAX, während sich die Adidas-Aktie nach Zahlen als Schlusslicht präsentierte. Die Unternehmensmeldungen gerieten heute aber auch deshalb in den Hintergrund, da sich auf dem Börsenparkett alles um den „Super Mittwoch“ dreht, an dem die Nachrichtenlage mit der Fed-Sitzung und den Quartalsbilanzen von drei der „Magnificent Seven“ nicht dichter sein könnte. Sollten hier in den kommenden fünf Stunden große Überraschungen in jedwede Richtung auf die Börse niederprasseln, würden die Meldungen aus dem Tagesverlauf schon wieder zum berühmten Schnee von gestern.

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