Es ist wieder einmal ein Tweet des US-Präsidenten, der die Börsen ins Wanken bringt. Auf Twitter verkündete Donald Trump seine Unzufriedenheit über die Geschwindigkeit der Handelsgespräche mit China. Und damit wackelt jetzt das, was man den Finanzmärkten bislang nahezu täglich als etwas verkaufen wollte, was sehr gute Fortschritte macht. Die Stimmung auf chinesischer Seite ist so angeschlagen, dass sich der Vizepräsident Medienberichten zufolge jetzt sogar überlegen soll, ob er seine geplante Reise nach Washington in dieser Woche antritt und wenn, dann nur verkürzt.
Chinas Wirtschaft und der weltweite Aktienmarkt haben sich in den vergangenen Wochen erholt. Mit diesem Sicherheitspuffer scheint der US-Präsident jetzt wieder hausieren zu gehen. Und zwar in der Gestalt, dass er die bereits tot geglaubte Schock- und Drohgebärdenpolitik des vergangenen Jahres wieder aufleben lässt. Dass sich Chinas Wirtschaft erholt hat, zeigt auch der privat berechnete Caixin-Einkaufsmanagerindex, der bei 52,7 lag, der für die Dienstleistungen sogar bei 54,5 Punkten. Damit kamen beide Werte über den Erwartungen heraus. Aber das interessiert an der Börse heute niemanden.
Das andere Thema, was auf dem Parkett diskutiert wird, sind die Flugzeugträger, die auf dem Weg in die Straße von Hormuz sind. US-Sicherheitsberater Bolton meinte heute Morgen, dass jegliche Aktionen des Iran gegen die USA und seine Verbündeten mit einer klaren Antwort quittiert würden.
Das alles sorgt insgesamt dafür, dass die Risikobereitschaft der Anleger mit einem Schlag zurückgeht. Bislang trug die Hoffnung auf eine Erholung des Gewinnwachstums in den Unternehmen in der zweiten Jahreshälfte die Kurse immer weiter nach oben. Mit anhaltenden Spekulationen um ein Scheitern der Handelsgespräche und zunehmenden geopolitischen Spannungen könnte sich diese Hoffnung in den kommenden Wochen ganz schnell wieder zerschlagen und die Aktienkurse noch ein ganzes Stück weiter runterbringen.
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