Wenn es eine Erkenntnis nach den Zwischenwahlen in den USA gibt, dann die, dass die US-Regierung ihren scharfen Kurs gegen China unvermindert weiter fährt. Die veränderten Machtverhältnisse in Washington brachten keine Entspannung.

Der Handelsstreit ließ die Kurse an der Wall Street abermals einbrechen und das zieht heute Morgen auch den deutschen Aktienmarkt mit nach unten. Der DAX nähert sich damit unaufhaltsam der Marke von 11.000 Punkten, noch heute könnte ein Test der psychologischen Barriere stattfinden.

Vor allem Technologieaktien in den USA werden jetzt von den Anlegern verkauft, die in den vergangenen Korrekturen als vermeintliche Schnäppchenjäger langfristige Positionen eingehen wollten, weil sie ja zehn Jahre nur steigende Kurse kannten. Nun aber haben sie Angst, dass aus dem Bullen- bereits ein Bärenmarkt geworden ist und die Kurse in den kommenden Monaten weiter fallen und trennen sich schon wieder von ihren Positionen.
 
Die schlechte Stimmung wird befeuert durch ebenso schlechte Geschäftsprognosen. Facebook, die ihren Konzernumsatz in zehn Jahren von unter 300 Millionen auf über 50 Milliarden Dollar gesteigert haben, warnen vor geringerem Wachstum. Apple kappt Bestellungen bei Lieferanten wegen geringeren iPhone-Verkäufen. Die alte Garde der Wirtschaft wie Caterpillar oder Lufthansa warnten bereits vor Monaten, dass die Geschäfte wohl nie wieder so gut werden wie im ersten Quartal.

Die Aktienrally im Sommer und Herbst, als die Wall Street die alten Hochs noch einmal gesehen hat, könnte die Bestätigung dafür gewesen sein, dass es dort nicht mehr weiter nach oben geht.
 

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