Apple erfüllt gerade einmal die nur noch tiefen Erwartungen und die Aktie springt um mehr als fünf Prozent nach oben. Gleiches Bild bei der Aktie von AMD – neun Prozent Plus ohne eine wirklich positive Überraschung. Das zeigt, wie viel Angst im Markt davor herrscht, dass der Handelskonflikt und die konjunkturelle Abkühlung in China die Unternehmensgewinne noch stärker belastet.
Nun treffen sich die Amerikaner mit den Chinesen zu zweitägigen Verhandlungen und es sieht alles danach aus, als sei die Schock- und Drohgebärden-Politik der vergangenen Jahre erst einmal vorüber. Also keine neuen Strafzölle. Es bedarf aber auch der Abschaffung von alten Strafzöllen, um dem Wachstum zu helfen, über das die Börse in dieser Woche noch vieles erfahren wird, da die US-Regierung nach dem Shutdown erst verspätet die Verkaufszahlen neuer Häuser, Einzelhandelsdaten und die Lagerbestände im Großhandel verkündet. Heute stehen zunächst einmal die Zahlen zum Bruttoinlandsprodukt in den USA und die privaten Vorabschätzungen zu den am Freitag anstehenden Arbeitsmarktdaten im Zentrum der Aufmerksamkeit.
Und am Abend dann werden die Investoren an den Lippen von US-Notenbankchef Powell hängen, der sich bislang wankelmütig zeigte bei der Gestaltung der zukünftigen Geldpolitik. Es geht dann auch um die weitere Geschwindigkeit der Verkleinerung der Fed-Bilanz. Heute wird die US-Notenbank wieder einmal ihr Portfolio an hypothekenbesicherten Wertpapieren um 7,5 Milliarden Dollar reduzieren. An solchen Tagen standen die Börsen in der Vergangenheit immer unter Druck.
Es heißt also für die Anleger weiterhin Aufpassen bei all der Euphorie um gerade einmal erfüllte Erwartungen, angebliche Fortschritte im Handelskonflikt, die angebliche Marktfreundlichkeit des US-Notenbankchefs und bei einem Großbritannien, das weiter vom Rosinenpicken nach dem Brexit träumt, bis der „No Deal“ am Ende perfekt ist.
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