Der Deutsche Aktienindex steht heute mehr als 1.000 Punkte höher als noch zu Jahresbeginn. Und so sind seitdem auch die Erwartungen hinsichtlich der Nachrichtenlage ebenso anspruchsvoller geworden. Enttäuschung macht sich jetzt viel schneller breit. Es könnte nun ein Punkt erreicht sein, in dem die Ignoranz gegenüber negativen Entwicklungen endet.
Nachdem die Anleger schon in der vergangenen Woche nach den US-Einzelhandelsdaten für einen Moment aufgehört hatten, schlechte Wirtschaftsdaten einfach so durch zu winken, sind sie insgesamt etwas dünnhäutiger geworden. Da müssen Erwartungen schon mehr als erfüllt werden. Und das wurden sie im Handelsstreit bislang noch nicht.
Da gab es zum Beispiel diese zweifelhafte Diskussion zwischen US-Präsident Trump und seinem Handelsbeauftragten Lightizer vor laufender Kamera, wo Trump Lightizer praktisch zwang, ab sofort nicht mehr von Absichtserklärung, sondern von Handelsabkommen zu sprechen. Das würde viel besser klingen. Man könnte glatt meinen, dass hier etwas zu etwas gemacht werden soll, was es nicht ist. Immer noch bestehen in diesem Konflikt große Hürden auf beiden Seiten.
Noch aber ist die Situation im DAX nicht weiter tragisch, Rücksetzer wie heute sollten nicht überbewertet werden. Sollten allerdings die hochgesteckten Erwartungen in Sachen Handelsstreit durch neue Störfeuer enttäuscht werden oder Trump es sich in letzter Sekunde wieder einmal anders überlegen, könnten die Märkte ganz schnell in eine Korrektur einschwenken.
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