Offenbar haben Banken und institutionelle Investoren gerade einen erhöhten Verkaufsbedarf bei Technologieaktien, um entsprechende in großem Stil gehaltene Gegenpositionen ihrer Kunden auf der Long-Seite abzusichern. Dieses „negative Gamma“ scheint die Abwärtsbewegung im Nasdaq-Index gerade zu beschleunigen. Und während die Favoriten der vergangenen Monate schon seit einigen Wochen nicht mehr vom Fleck kommen, scheint nun auch die Sektor-Rotation, die den Gesamtmarkt in der Zwischenzeit weiter steigen ließ, an einem reifen Punkt angelangt zu sein. Die guten Nachrichten sind eingepreist, die Anleger sehen ihre Positionen nicht weiter steigen und nehmen Gewinne mit.
Es ist gut möglich, dass der Markt nun einige Zeit mit der Frage verbringen wird, ob der Anstieg des Deutschen Aktienindex über die 15.000er Marke tatsächlich nur eine Zwischenstation auf dem weiteren Weg nach oben oder doch das letzte Aufbäumen des Bullenmarktes darstellte. Das saisonale „Sell in May and go away“ würde erst einmal eine Seitwärtsbewegung bedeuten, die dann im frühen Herbst in eine schwache Phase mündet.
Der DAX hat gestern die Tiefs aus der Vorwoche nachhaltig unterschritten und damit ein Trendwendemuster aktiviert. Es ist der erste richtige Trendbruch seit 157 Handelstagen. Das letzte Top gab es am 21. September 2020. Damals verbrachte der DAX 24 Handelstage damit, diese Top-Bildung zu hinterfragen, bevor er in eine Korrektur mündete. Seit diesem Tief ist der Markt um satte 37 Prozent in einem intakten Aufwärtstrend gestiegen. Der gestrige Tag hat diesen nun unterbrochen.
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