Der Deutsche Aktienindex verliert mehr und mehr den Anschluss an die Wall Street und wird solange nicht mithalten können, bis es keine Klarheit in Sachen Brexit, Konjunkturausblick und den Handelsstreitigkeiten der Europäischen Union mit Washington gibt. US-Präsident Trump wird wohl demnächst wie gewohnt mit Pauken und Trompeten etwas verkünden, was wie eine fantastische Einigung klingt. Aber ob das dann auch die Substanz hat, alle Unklarheiten auszuräumen und den Handelskonflikt endgültig zu beenden, steht auf einem anderen Blatt geschrieben. Die politische Unsicherheit köchelt so weiterhin vor sich hin. Dass die Wall Street trotzdem gute Quartalszahlen feiert, sollte nicht über diese Tatsache hinwegtäuschen.
 
Die Deutsche Bank konnte bis auf die Absichtserklärung, weitere Stellen zu streichen und Kosten zu sparen, nichts liefern, was die Profitabilität künftig erhöhen soll. Das waren keine überzeugenden Zahlen für die Börse. Zwangsehen und Kostenstreichungen wecken die Fantasie der Anleger nicht dauerhaft. Das Ergebnis ist im Schlussquartal und Gesamtjahr enttäuschend geblieben. 
 
Amazon dagegen lieferte starke Zahlen, warnte aber Investoren vor weiteren, großen Investitionen – die Aktie rauschte in die Tiefe. Firmengründer Jeff Bezos hat von Anfang an den Cash Flow seines Unternehmens verwendet, um in immer mehr Bereiche zu investieren. So ist aus einem kleinen Online-Buchladen eines der wertvollsten Unternehmen der Welt geworden. Anleger sollten sich über die Pläne Amazons freuen. Der Kursabsturz ist ungerechtfertigt, wenn man die Geschichte des Unternehmens näher betrachtet. 

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