Zahlreiche Faktoren haben gestern Aktien durcheinander gewirbelt wie Hurrikan "Michael" den Golf von Mexiko. Heute Morgen nun soll sich der Hurrikan zu einem tropischen Sturm abschwächen. Die Frage ist, ob das auch für Aktien passiert. Technisch betrachtet hat der Deutsche Aktienindex mit dem gestrigen Tag den seit 2016 laufenden Aufwärtstrend gebrochen. Kein gutes Signal!
 
Gestern kam einiges an schlechten Nachrichten zusammen: Da gab es Trinseo, einen luxemburgischen Kautschuk- und Plastikhersteller. Für sich nicht marktrelevant. Ein Zulieferer für die Autobranche. Trinseo meldete schwächere Ergebnisse, aufgrund höherer Rohstoffpreise, einer Abkühlung der Autobranche und geringerer Nachfrage. Die Wall Street fürchtet, in dieser Kombination noch weitere Quartalszahlen in der jetzt beginnenden Berichtssaison präsentiert zu bekommen - ein Problem in einem Markt, in dem die Bewertungen bis zum Anschlag aufgedreht sind.
 
Und dann gibt es da noch die Inflation, das eigentlich brandgefährliche Thema. Dem Markt und US-Präsident Trump ist die Fed zu schnell unterwegs mit ihren Zinsanhebungen. Wenn jetzt allerdings noch Inflation dazu käme, müsste die Fed die Zinsen noch schneller anheben. Gestern wurde der Produzentenpreisindex gemeldet und zeigte einen Anstieg der gezahlten Preise, der 0,2 Prozentpunkte über den Erwartungen lag, während die Endnachfrage 0,2 Prozentpunkte darunter lag. Die Erkenntnis daraus war, dass die Inflation in den USA im September stieg, und zwar ohne Beitrag des Ölpreises. Wir erinnern uns: Der Grund, warum die Wall Street im Januar eingebrochen ist, war die Angst vor Inflation. Jetzt ist das Thema zurück.
 
Zu guter Letzt noch China. Christine Lagarde, die Chefin des IWF, meinte gestern, dass die Weltwirtschaft nicht vorbereitet sei auf den Rückschritt der Chinesen bei der Flexibilisierung des Handels des Renmninbi. China wollte ja eigentlich den Yuan nicht mehr zentralpolitisch steuern, zumindest immer weniger. Jetzt steuert China den Yuan wieder zentralpolitisch mehr. Was Largarde andeutet ist dass China den Yuan gezielt manipuliert, um die Exportwirtschaft auf unfaire Art und Weise auf dem Weltmarkt zu bevorteilen. Die Amerikaner könnten China als Währungsmanipulateur brandmarken. Wenn das passiert, war der Handelskonflikt, den wir bisher gesehen haben, nur Geplänkel. Dann kommt es zu richtigen Sanktionen.
 
Und passend dazu meldete gestern der französische Luxusartikelhersteller LVMH, der für Hennessy, Moet und Louis Vitton bekannt ist, dass die Chinesen Grenzkontrollen verschärft hätten und dass chinesische Kunden in Europa und auf der Welt nun weniger Handtaschen und so weiter kaufen würden. Die Chinesen tragen zu einem Drittel den weltweiten Luxusartikelmarkt. Kein Wunder, dass gestern die Angst vor schwindender chinesischer Nachfrage den perfekten Sturm verstärkte, der über die Märkte hinweggefegt ist.

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