Die Börsen sind aktuell in Korrekturlaune verfallen, nachdem sie getrieben von einer lockeren Geldpolitik und der Feuerpause im Handelsstreit stark gelaufen sind. Die Märkte müssen einatmen und auch mal wieder ausatmen. Jetzt ist der Aktienmarkt in eine Phase eingetreten, in der eben mal wieder ein wenig ausgeatmet wird, ohne dass dabei die übergeordneten Aufwärtstrends gefährdet sind.
Der Umbau bei der Deutschen Bank ist eine notwenige Zäsur. Die Entscheidungen spiegeln letzten Endes aber nur das wider, was die Investoren der Bank ohnehin nicht mehr zugetraut haben. Für das Geldhaus ist der Schritt vermutlich überlebensnotwendig, für die internationale Konkurrenz gleichzeitig eine gute Nachricht. Nun hat auch die Konzernspitze in Frankfurt eingesehen, dass man nicht mit den starken amerikanischen und asiatischen Banken konkurrieren kann.
Die Wahrscheinlichkeit, dass die US-Notenbank die Leitzinsen Ende des Monats um 50 Basispunkte senkt, ist nach den starken Arbeitsmarktdaten vom Freitag auf nur noch fünf Prozent gefallen, der Markt rechnet aber weiterhin fest mit einem kleineren Schritt um 25 Basispunkte.
Wenngleich es sich um einen Nebenwert handelt, zeigt die Gewinnwarnung von Fuchs Petrolub, dass hoch gesteckte Erwartungen an das erste Halbjahr 2019 auch bei anderen Unternehmen zeitnah kassiert werden könnten. Die Ergebnisse bei Fuchs werden ein Fünftel unter Vorjahr liegen. Um diesen Rückgang ging es auch bei der Lufthansa. Es ist wenig wahrscheinlich, dass es sich angesichts der schwachen Wirtschaftsdaten bei Fuchs Petrolub und Lufthansa um Einzelfälle handelt.
Anleger sollten sich deshalb auf weitere Einschläge dieser Art einstellen. Auch Kurzarbeit könnte in den Sommermonaten ein Thema werden. Der USA-Besuch von Wirtschaftsminister Altmaier wird wichtig. Die Politik muss jetzt für Klarheit im Handelsstreit sorgen, da dieser bedrohlich für die deutsche Wirtschaft werden könnte.
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