Die hohen Öl- und vor allem Gaspreise sorgen vor allem aber bei Weitem nicht nur in Europa für Aufregung. Immer deutlicher und schmerzlicher wird uns bewusst gemacht, wie abhängig die Welt, vor allem die westliche, von günstiger Energie ist. Kein Wunder, dass nicht nur Produzenten Erneuerbarer Energie sondern auch ganz klassische Öl- und Gasförderer ihre Erlöse deutlich steigern können. Die australische Gesellschaft, die wir den Lesern von Goldinvest.de heute vorstellen wollen, hat ebenfalls auf ihren kanadischen Projekten erst vor Kurzem die höchsten Halbjahresumsätze der Unternehmensgeschichte generiert!

Die Rede ist von Calima Energy (WKN A2DWL4 / ASX CE1), die sich erst im Frühjahr 2021 mit der Akquisition der privaten Blackspur Oil Corp. – für 48,5 Mio. USD – neu „erfunden“ hat. Die Explorations- und Produktionsgesellschaft auf Calgary ist auf die Gewinnung von Öl und Gas in der kanadischen Provinz Alberta ausgerichtet. Dort hat man bereits ein signifikantes Portfolio an Bohrstandorten auf umfangreichen zusammengestellt. Calima erhielt mit der Übernahme von Blackspur unter anderem Zugriff auf die ertrags- und aussichtsreichen Projekte „Brooks“ und „Thorsby“. Selbst hielt und hält Calima das Gasprojekt „Montney“.

Montney: Produktive Öl- und Gasregion mit hohem Potenzial

Seit der Neuausrichtung ist Calima so etwas wie die Projektgesellschaft, währen Blackspur der operativ tätige Partner ist, der über das technische Wissen verfügt und für Exploration und Förderung zuständig ist. Alle drei genannten Projekte, um die sich Blackspur kümmert, liegen dabei in der Region und der gleichnamigen Formation Montney im Westen Kanadas, in der schon seit Jahrzehnten immer wieder signifikante Öl- und Gaslagerstätten entdeckt und in Betrieb genommen werden.

Die Vorkommen des 130.000 Quadratkilometer große Beckens sind teilweise in mehreren Schichten zu finden und einer Studie aus dem Jahr 2013 zufolge liegen im Boden rund 449 Trillionen Kubikfuß (Tcf) Gas, wobei die größten Vorkommen im westlichen Beckenbereich auf rund 50.000 Quadratkilometer verteilt sind. Generell finden sich Öl und Gas in Tiefen von 400 bis ca. 4.400 Meter, wobei die Schichten häufig eine Mächtigkeit von bis zu 500 aufweisen. Die kanadische Energiebehörde veröffentlichte zudem 2013 eine Schätzung, die das vorhandene und wirtschaftlich zu gewinnende Öl mit 179 Mio. Kubikmetern oder 1,125 Mrd. Barrel bezifferte.

Die Montney-Formation gehört somit zu den attraktivsten Regionen für die Öl- und Gasgewinnung in ganz Nordamerika. Kein Wunder, dass dort im Jahr zwischen 120 und 180 Förderbohrungen durchgeführt werden. Es stammen rund 45% des kanadischen Gasbedarfs aus der Region, doch sind weite Gebiete noch nicht oder nur wenig erkundet, sodass Calima und Co. noch große Chancen auf weitere Funde geboten sind.

Gesteigerte M&A-Aktivitäten zu beobachten

Zuletzt waren in der Region Montney, auch angesichts der günstigen Preisentwicklung an den Rohstoffmärkten, gesteigerte Fusions- und Akquisitionsaktivitäten zu beobachten. So schlug Kanadas größter Erdgasproduzent Tourmaline Corp. gleich mehrmals zu, erwarb unter anderem für 1,1 Milliarden CAD Black Swan LCC sowie 50% der Produktion und Anlagen der Saguaro Ltd., was 9.000 Barrel Öläquivalent pro Tag entspricht. Zusätzlich gab Tourmaline 85 Mio. CAD für ausgewählte Flächen von Chinook Co-op Ltd., Painted Pony Energy Ltd. und Polar Star Ltd. aus. Interessanterweise übernahm dann Canadian Natural Resources Painted Pony, während ConocoPhillips für 550 Mio. CAD Flächen von Kelt Exploration Ltd erwarb, um nur einige Beispiele zu nennen.

Calima Energy selbst verfügt seit der Übernahme von Blackspur jetzt wie erwähnt über das Brooks-Projekt, das auf rund 34.500 ha über 130 Netzstandorte verfügt und seit 2014 produziert. Die 1P-Reserven (nachgewiesenen Reserven) von Brooks belaufen sich auf 8 Mio. Barrel Öläquivalent. Hinzu kommen noch einmal 2P-Reserven (wahrscheinliche Reserven) von 10 Mio. Barrel Öläquivalent. Calima besitzt neben der Landposition auch wichtige Infrastruktur mit Pumpstationen, Kompressoren und Pipelines auf dem Projekt, auf dem ganzjährig gearbeitet werden kann. Calima/Blackspur haben auf Brooks bislang mehr als 70 Bohrungen durchgeführt und Förderstationen errichtet. So konnte man eine durchschnittliche Produktion erreichen, die aktuell netto bei rund 2.700 Barrels of oil equivalent per day (boe/d) liegt.

Neues Bohrprogramm auf Brooks angelaufen

Laut Calima wird auf Brooks seit Jahren äußerst rentabel produziert, da die Produktionskosten auf niedrigem Niveau liegen. Das Gebiet verfügt zudem, so das Unternehmen, über 140 weitere Stellen mit nachgewiesen hohen Vorkommen, die ein immer noch hohes Explorationspotenzial bedeuten. Das will Calima jetzt – zumindest erst einmal zum Teil – heben und hat erst kürzlich ein neues Bohrprogramm angestoßen!

Das auf fünf Bohrungen ausgelegte Programm umfasst zunächst drei Horizontalbohrungen am Förderplatz Gemini auf die dann zwei horizontalen Bohrungen am Standort Pisces erfolgen sollten. Dabei werden vier der fünf Bohrungen auf neu erworbenem Land abgeteuft und schließen zum Teil an „sehr erfolgreiche“, frühere Bohrungen an. Damit will das Unternehmen zunächst einmal das bestehende Produktionsniveau aufrechterhalten und auch die PDP-Reserven (Proved Developed Producing) auf dem aktuellen Niveau halten und entwickeln.

Das zweite mit Blackspur übernommene Projekt namens Thorsby befindet sich im Aufbau und wird durch ein Netz von Standorten, von denen aus mehrere Bohrungen erfolgen können, erschlossen. Auch hier kann ganzjährig gearbeitet werden, was Blackspur für bislang 15 Bohrungen in die Formation Sparky genutzt hat. Darüber hinaus wurden bereits über 5 Mio. CAD in den Aufbau von Infrastruktur gesteckt. Insgesamt bestehen Kapazitäten für die Verarbeitung von 3.000 Barrel Öl pro Tag.

Die Tagesproduktion des auf 98 Grundstücke verteilten Projekts (ca. 31.500 ha), an dem Calima einen Anteil von 88% hält, beträgt ca. 1.500 Barrel Öläquivalent pro Tag. Thorsby verfügt zudem über 1P-Reserven von 7,6 Mio. Barrel Öläquivalent sowie über 2P-Reserven von rund 10,4 Mio. Barrel Öläquivalent. Allerdings sind mehr als 90% des Landes dem Unternehmen zufolge noch gar nicht erschlossen, sodass erhebliches Potenzial zur Ausweitung der Reserven und der Produktion besteht. Laut Calima sollen im vierten Quartal weitere Bohrungen und sogar Produktionsstarts auf Thorsby folgen, wobei genaueres aber noch nicht bekannt gegeben wurde.

Das Montney-Projekt

Bereits vor der Akquisition von Blackspur hielt Calima Energy Montney-Projekt. Die umfassenden Landflächen unter Kontrolle des Unternehmens erstrecken sich über mehr als 17.000 Hektar. Rund 60% der Kernflächen wandelte Calima bislang durch ein erfolgreiches Explorationsprogramm Zehnjahrespachtverträge um.

Bislang wurden auf dem Montney-Projekt drei Bohrungen erfolgreich durchgeführt und getestet, was es dem Unternehmen erlaubte, eine erste Ressourcenschätzung zu erstellen, die in der Kategorie C2 (vergleichbar in etwa mit der Kategorie „angezeigt“ bei z.B. Metallen) auf 160 mmboe (Millionen Barrel Öl-Äquivalent) kam, wobei rund 9 Mrd. Kubikfuß Gas einbezogen sind.

Vor etwas mehr als zwei Jahren erwarb Calima dann die Infrastruktur bei Tommy Lakes – über dreißig Kilometer Pipelines, drei Kompressorstationen, Unterkünfte und einen Anschluss an eine 12-Zoll-Verkaufsgasleitung. Aktuell sind diese Anlagen stillgelegt, können laut dem Unternehmen aber kurzfristig wieder in Betrieb genommen werden. Ausgelegt ist diese Infrastruktur, die laut Calima Energy einen Neuwert von 85 Mio. Dollar hat, auf eine Maximalkapazität von 11.000 boe pro Tag.

Ein entscheidender Faktor ist dabei, dass die erforderlichen Genehmigungen für den Bau einer Pipeline, mit der die Montney-Bohrungen bei „Pad A-54“ an diese Infrastruktur angeschlossen werden können, bereits erteilt wurden. Die notwendigen Maßnahmen könnten innerhalb einer Saison abgeschlossen und die Anlagen dann auch in Betrieb genommen werden.

Allerdings hat Calima von der kanadischen Provinz British Columbia die Genehmigungen für die Aufnahme von Bohrungen und Produktion noch nicht erhalten, sodass das Montney-Projekt der Gesellschaft zurzeit noch kein Geld in die Kassen spülen wird.

Stärkstes Halbjahr der Unternehmensgeschichte

Dennoch konnte Calima Energy – wie oben angedeutet – erst kürzlich die höchsten Produktionsumsätze der Unternehmensgeschichte erzielen. In den ersten sechs Monaten kam man demzufolge auf 68 Mio. Dollar, was einen Anstieg von 81% im Vergleich zur ersten Jahreshälfte 2021 darstellt. Die Produktion von den Projekten Brooks und Thorsby stieg um 18% auf 705.461 boe. Wie das Unternehmen zudem mitteilte, legte das bereinigte EBITDA - Verluste durch Hedging-Maßnahmen ausgeschlossen – um 131% auf 40,4 Mio. Dollar zu,

Calima Energy plant, in den kommenden drei Jahren bis zu 21 neue Horizontalbohrungen auf seinen Projekten abzuteufen. In der zweiten Jahreshälfte 2022 will man erst einmal einen leichten Produktionsanstieg auf rund 4.400 boe pro Tag erreichen, und 2023 dann einen weiteren Anstieg auf ca. 6.000 boe pro Tag erzielen.

Fazit: Calima Energy hat sich in den letzten Jahren, insbesondere durch die Akquisition von Blackspur komplett neu aufgestellt und sich zum rentablen Öl- und Gasproduzenten entwickelt. In der nun anstehenden Expansionsphase dürfte sich unserer Ansicht nach die Expertise von Blackspur, dem technischen und operativ tätigen Teil des Unternehmens, als wichtiger Vorteil erweisen.

Natürlich wird es eine Herausforderung für das Team von Calima Energy sein, seine nachgewiesenen und potenziellen Öl- und Gasvorkommen weiterzuentwickeln und in signifikantem Umfang zur Produktion zu bringen. Allerdings kann man ja in dieser Hinsicht bereits eine Erfolgsgeschichte vorweisen, sodass, wie wir glauben, die Chancen gut stehen, dass es der Gesellschaft auch in Zukunft gelingen wird, zusätzliche, rentable Produktion aufzubauen. Kann das Unternehmen seine Pläne erfolgreich umsetzen und das Potenzial seiner Projekte heben, sehen wir bei allen natürlich bestehenden Risiken klares Potenzial. Wir werden die weitere Entwicklung von Calima Energy (WKN A2DWL4 / ASX CE1) auf jeden Fall genau verfolgen.


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