Bitcoin Jahresausblick 2018: BTC/USD bleibt der Star, Projektionen reichen von $8.073 bis $89.750

Über kein anderes Finanzinstrument wurde im Jahr 2017 so viel gesprochen und geschrieben wie über Bitcoin. Es war ein Jahr der Superlative für die Cyber-Devise. Diejenigen, die von Anfang an dabei waren, wurden für ihren Mut endlich belohnt und erwirtschafteten außergewöhnliche Renditen. Seit Jahresbeginn wertete der BTC/USD um mehr als 1.900 Prozent auf. Sie lesen richtig: 1.900 Prozent - das ist kein Tippfehler.

Diese unglaublichen Zahlen haben bei einigen Investoren den Eindruck erweckt als handle es sich bei Bitcoin um eine riesengroße Blase. Einige Analysten behaupten sogar, Bitcoin sei das neue Armageddon, das die Weltwirtschaft in eine neue globale Krise stürzen werde. Und während eine große Korrektur und wilde Spekulationen über eine Blasenbildung immer noch nicht vom Tisch sind, ist BTC weit davon entfernt, ein Risiko für das globale Finanzsystem zu sein. Denn die Mutter aller Kryptowährungen besitzt noch nicht einmal ausreichend Marktkapitalisierung, geschweige denn ist sie groß genau oder ist mit ausreichend Schulden unterfüttert, um eine ernsthafte Bedrohung für die Weltwirtschaft darzustellen. Also lassen sie sich von so genannten Profis nichts einreden. Hier handelt es sich um keine Blase, sondern um eine Revolution unserer Geldsystems! 

Das ist die aktuelle Ausgangslage, welche sich aber natürlich auch jederzeit ändern könnte. So machten im Dezember 2017 die ersten Schlagzeilen die Runde, wonach Bitcoin als Sicherheit für Schuldtransaktionen genutzt werden soll. 

Bitcoin und die Institutionalisierung

Im Dezember 2017 wurden dann auch die ersten beiden Bitcoin-Futures aufgelegt. Bei FXStreet können Sie den Verlauf des Bitcoin-Future der Chicago Mercantile Exchange (CME) kostenlos verfolgen. Wir werden wohl noch abwarten müssen, welchen Einfluss die Schaffung solcher derivativen Kontrakte auf den Bitcoin haben wird. Für institutionelle Anleger ist das eine attraktive Möglichkeit in Bitcoin zu investieren. Denn Investoren wie Investmentfonds, Banken oder Hedgefonds Bewegung sich in der Regel nicht in einem komplett deregulierten Markt. Deshalb ist das für die Cyber-Währung ein Schritt vorwärts und kein Schritt rückwärts. Vielmehr ist es ein Ritterschlag für den Bitcoin und ein Zeichen der Annerkennung. 

Darüber hinaus erzeugte die Geburt von Bitcoin-Futures einen Verkaufsmarkt für die Mutter aller Kryptowährungen, der die Kapitalflüsse ausgleicht. Bisher gab es nie echte Verkäufer, sondern nur Verkäufer. 

2017 war auch das Jahr, in dem Japan, Russland oder Norwegen Bitcoin als offizielles Zahlungsmittel akzeptierten. Mittlerweile prüft sogar die Europäische Union eine solche Möglichkeit. Bereits auf dem kommenden G20-Treffen soll darüber mit Spitzenpolitikern aus ganz Europa diskutiert werden, aber auch tiefgreifende Regulierungen zur Verwendung von Kryptowährungen sollen Bestandteil der Diskussion sein. Sowohl Deutschland als auch Frankreich haben ihre Besorgnis über die mangelnde Transparenz von Bitcoin-Transaktionen geäußert und die potenzielle Fähigkeit von Bitcoin, die Weltwirtschaft aus dem Gleichgewicht zu bringen. 

Bitcoin als führende Reservewährung im Krypto-Universum

2017 war außerdem das Jahr, in dem Fragen darüber aufkamen, welche Rolle Bitcoin langfristig überhaupt spielen soll. Die aktuellen technischen Rahmenbedingungen machen die Verwendung von Bitcoin im alltäglichen Leben sehr schwer. 

Das ist auch einer der Gründe, warum die Theorie von Bitcoin als globale Reservewährung für den Kryptowährungsmarkt an Zugkraft gewinnt. Bitcoin könnte also als Ankerpunkt für andere, effizientere Altcoins (alternative Währungen) dienen. Das würde die Unabhängigkeit der Kryptowährungen im Vergleich zu traditionellen Fiat-Währungen erheblich stärken. 

Gefahren für Bitcoin in 2018

Anfang Dezember 2017 stahlen einige Hacker 4.700 Bitcoins im Wert von rund 80 Millionen Dollar von der tschechischen Krypto-Börse NiceHash. Das ist aber nur der letzte einer langen Liste von Vorfällen ähnlicher Art, die von Hackern durchgeführt wurden und die damit Zugang zu großen Kryptowährungskonten erhalten haben und Berge an Geld abgreifen können. 

Hacker haben in Bitcoin also einen Schatz gefunden, der ihre Sprache spricht, einen Schatz, den sie nutzen können, wenn sie ihre Chance sehen. Nach Angaben von Kaspersky wird 2018 das Jahr der Malware-Codes werden. Damit können Millionen von Computer ohne Erlaubnis übernommen und zum Mining von Kryptowährungen missbraucht werden. 

2018 stellt aber auch eine Herausforderung für die Infrastruktur von Bitcoin dar. Krypto-Börsen haben regelmäßig mit Traffic-Spitzen zu kämpfen. Das hat bei Käufern und Verkäufern eine gewissen Unsicherheit hervorgerufen, denn deren Aufträge bleiben oft Stunden, wenn nicht gar Tage unbearbeitet liegen.

Unser technischer Leiter Javier Hertfelder meinte zu Bitcoin: 

„Aus technischer Sicht werden die Skalierbarkeit und der Energieverbrauch im Jahr 2018 die größten Herausforderungen für Bitcoin sein.

Die größte Unsicherheit für Bitcoin besteht darin, dass das System mit einer riesigen Anzahl von Transaktionen fertig werden muss. Momentan können nur 7 Transaktionen pro Sekunde bestätigt werden. Visa dagegen verarbeitet pro Sekunde 4000. 

Die Bitcoin-Community hat in den letzten Monaten versucht, dieses Problem zu lösen und so gab es in den letzten 3 Monaten 6 Forks, also Abspaltungen. Das Ziel der Abspaltungen war es, das Problem mit der Skalierbarkeit zu lösen. Keine von ihnen bot jedoch eine langfristige Lösung. Aus unserer Sicht ist derzeit das „Lightning Network“ die einzige Lösung, die ein neues Layer auf die Blockchain legen kann und damit das Problem der Skalierbarkeit aus der Welt schafft.

Auf der anderen Seite ist Mining eine unglaublich harte Aufgabe geworden, das eine Tonne Energie und viel Geld benötigt. Einige Forks wie Bitcoin Gold zielen aber genau auf dieses Problem ab. Die Natur des Problems macht es jedoch schwierig, eine richtige Lösung zu finden. Aus unserer Sicht dürfte hier künstliche Intelligenz ein exzellenter Partner sein. Zum Beispiel hat Deepmind KI (Google) den Energieverbrauch um fast 40 Prozent gesenkt.

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass dem Bitcoin viele technische Herausforderungen über 2018 hinaus bevorstehen. Andere Kryptos sind da bereits von Anfang an weiter. Wir glauben, dass in den nächsten Monaten weitere Forks durchgeführt werden, bis eine von ihnen die die Community überzeugt“.

Im August 2017 beschloss eine Gruppe von Minern, die Speicherkapazität für jeden Block in der Blockchain-Technologie, die Bitcoin kontrolliert, zu erhöhen. Die Größe solcher Blöcke beläuft sich auf circa ein Megabyte, aber diese wollten sie erhöhen - und zwar für jeden Block auf 8 Megabyte. Es gab keine Einigung innerhalb der Community, aber diese Gruppe gab nicht auf und Bitcoins Blockchain wurde in zwei Teile geteilt, was zur Schaffung von Bitcoin Cash führte. Das war aber nicht die einzige Abspaltung, die im Jahr 2017 durchgeführt wurde:

August 2017 - Bitcoin Cash 

• Abspaltung von Bitcoin - statt 1 Megabyte jetzt 8 Megabyte 

24. Oktober 2017 - Bitcoin Gold

• Abspaltung von Bitcoin - Ziel ist eine tiefere Dezentralisierung und eine Angleichung der Technologie der Miner.

24. November 2017 - Bitcoin Diamond

• Abspaltung von Bitcoin - Ziel ist, die Größte der Blöcke auf 8 Megabyte zu heben. Gleichzeitig sollen mehr Transaktionen bestätigen und die Sicherheit erhöht werden.

Bitcoin - Chartanalyse für 2018 

Bitcoin in einem Monat

Widmen wir uns als erstes dem 4-Stundenchart. Dieser Chart zeigt den Verlauf von Bitcoin ab Oktober 2017, damals noch bei 5.000 Dollar notierend. 

Zum Zeitpunkt der Verfassung dieses Artikels markierte der Bitcoin gerade ein neues Rekordhoch von 19.811,28 Dollar. Eine bärische Divergenz im MACD, eine große Anzahl von Verkäufern und die riesige Distanz des aktuellen Preises zu seinen gleitenden Durchschnittslinien, erhöht die Chancen auf eine tiefgreifende Abwärtskorrektur in den kommenden Wochen signifikant. 

BTC/USD im 4-Stundenchart:

Im Falle eines bärischen Szenarios, lassen sich folgende Kursziele definieren: 

• Erstes bärisches Kursziel liegt bei rund 16.305 bis 16.300 Dollar (23,6% Fibonacci Retracement)
• Zweites bärisches Kursziel liegt bei rund 15.225 bis 15.250 Dollar (100-SMA)
• Drittes bärisches Kursziel liegt bei rund 14.216 bis 14.980 Dollar (38,2% Fibonacci-Retracement)
• Viertes bärisches Kursziel liegt bei rund 11.850 bis 12.000 Dollar (200-SMA)

BTC/USD - 4-Stundenchart - Bullische Kursziele

Als ein potenziell bullisches Szenario, welches aktuell zwar weniger wahrscheinlich ist, aber nicht unmöglich, dürfte den Bitcoin auf neue Allzeithochs schieben. Insofern ergeben sich folgende  daraus Marken:

• Erstes bullisches Kursziel liegt bei 20.823 Dollar (161,8% Fibonacci-Expansion der vorherigen bärischen Bewegung)
• Zweites bullisches Kursziel liegt bei 25.393 Dollar (261,8% Fibonacci-Expansion der vorherigen bärischen Bewegung)

BTC Prognose für das 1. Quartal 

Wir blicken auf den Tageschart, um unsere vierteljährliche Prognose zu machen. 

BTC/USD im Tageschart

Das wahrscheinlichste Szenario ist eine bärische Kursbewegung im Verlauf der ersten Wochen im neuen Jahr. Bis dahin sollte auch der MACD seine Signallinie von oben nach unten unterschritten haben. Der Directional Movement Index zeigt einen starken bullischen Trend an, wobei dieser dem Indikator zufolge bald auslaufen könnte und so dürfte ein Kampf zwischen Käufer und Verkäufer entstehen. Dies ist ein Setup, dass in der Regel Unsicherheit birgt. 

Alles in allem sollten wir im ersten Quartal des neuen Jahres eine Fortsetzung des Ende Dezember begonnenen Abwärtstrends sehen, gefolgt von einem kleinen Pullback gen Norden und einer dritten bärischen Welle. 

• Erstes bärisches Kursziel liegt bei 15.269 Dollar (23,6% Fibo Retracement)
• Zweites bärisches Kursziel liegt bei 12.545 Dollar (38,2% Fibo Retracement)
• Drittes bärisches Kursziel liegt bei 10.274 Dollar (50% Fibo Retracement)
• Viertes bärisches Kursziel liegt bei 8073 Dollar (61,8% Fibo Retracement und 100-SMA)

Die bullischen Kursziele entsprechen den gleichen wie auf monatlicher Basis.

BTC Jahresprognose

Eine Analyse des Bitcoins für ein Jahr im Voraus ist eigentlich eine unmögliche Aufgabe. Ich habe es aber trotzdem probiert.

Für diese ultralange Zeiteinheitenanalyse verwende ich historische Trendlinien, einer der wenigen Tools, die in solch einem Szenario sinnvoll und auch relevant für diesen Markt sind. 

BTC/USD im Tageschart

In diesem Chart habe ich vor allem auf Trends zurückgeblickt, die sich in den Jahren 2012, 2013 und 2014 ergaben und diese habe ich dann in die Zukunft verlängert. 

Diese Form der Analyse harmoniert in der Regel sehr gut mit anderen Analysen in kurzfristigen Zeiteinheiten, sobald der Preis sich einer dieser ultralangen Trendlinien nähert. 

Zu berücksichtigen gilt, dass dank der Neigung dieser Trendlinien, der Faktor Zeit eine große Rolle bei Definition der Preisniveaus spielt; deshalb projiziere ich sie auf sechs Monate und ein Jahr. 

BTC/USD im Tageschart (einjährige Projektion)

Mit einem Blick auf die Details erhalten wir folgende Preisziele bis Dezember 2018:

• Erstes Kursziel liegt bei 28.900 Dollar
• Zweites Kursziel liegt bei 29.930 Dollar
• Drittes Kursziel liegt bei 46.175 Dollar
• Viertes Kursziel liegt bei 62.250 Dollar
• Fünftes Kursziel liegt bei 89.750 Dollar

Auf der bärischen Seite halten wir uns an die o.g. Kursziele aus der Prognose für das 1. Quartal. 

Fazit

Bitcoin ist der Start des Jahres 2017 und hat die Möglichkeit dieses Meisterstück im Jahr 2018 fortzusetzen. Das Risiko das ein Investor auf sich nimmt, wenn er Bitcoins kauft, ist genauso hoch wie die mögliche Belohnung, die er am Ende bekommt.

Bitcoin ist ein sich entwickelndes Projekt und die Abspaltungen dürften sich fortsetzen. Es gibt einige technische Herausforderungen, die Bitcoin im nächsten Jahr meistern muss. Bitcoins Rolle in der Zukunft hängt maßgeblich davon ab, wie sich seine Technologie entwickelt und verbessert. 

Auf der anderen Seite dürfte sich der Druck der Regulierer und Zentralbanker weiter erhöhen. 

Aus Sicht der Charttechnik führt kein Weg an Bitcoin vorbei. Nirgendwo anders warten höhere Renditen auf Trader wie in der Mutter aller Kryptowährungen - dem Bitcoin.